Einleitende Bemerkungen
Zephanja ist ein Zeitgenosse Habakuks. Beide Bücher ähneln in mancher Hinsicht Jeremia – nicht nur ist der Feind derselbe, der Chaldäer, sondern beide beschreiben auch die zukünftige Herrlichkeit. Er beginnt mit Gericht und endet mit Herrlichkeit, und zwar auf eine ganz besondere Weise. Die Herrlichkeit hat sich in der Vergangenheit nie in der Weise entfaltet – nur teilweise –, daher ist ein großer Teil der Botschaft dieses Propheten zukünftig.
Jerusalem steht im Vordergrund, doch in Verbindung mit dem allgemeinen Gericht der Völker. Juda hatte sich vom Bösen der Völker nicht abgesondert. Wenn Israel in Zukunft gerichtet wird, werden auch die Völker gerichtet werden. Es wird sogar so sein, dass viele Völker heranziehen, um Israel zu züchtigen, doch dabei werden sie das Maß ihrer Sünde vollenden und wird sie das Gericht treffen, obwohl es auch dann in diesen Völkern einen Überrest geben wird.
Weder der Antichrist noch das Tier werden erwähnt. Christus hingegen wird erwähnt als der König Israels, der Herr, ist in deiner Mitte (Kap. 3,15).
Befragte Bücher
Darby, J. N., Synopsis
Kelly. W., Minor Prophets – siehe die deutsche Übersetzung auf https://biblische-lehre-wm.de/wp-content/uploads/AT-36-Zephanja-WKelly-D.pdf
Bellett, J. G., Die kleinen Propheten
Keil, Die kleine Propheten
Walvoord, Hsgb., Zephanja
Einteilung nach Keil
Das Gericht über die Welt und über Juda insonderheit (Kap. 1)
Das Wort des Herrn durch Zephanja (V. 1)
Das Gericht ergeht über die ganze Welt (V. 2.3)
In Juda und in Jerusalem werden alle Götzendiener und Gottesverächter vertilgt (V. 8–13)
Unabwendbar wird der furchtbare Tag des Herrn über alle Bewohner der Erde hereinbrechen (V. 14–18)
Die Aufforderung zu Buße unter Hinweis auf das Gericht (Kap. 2,1–3,8)
Aufforderung an die Frommen, den Herrn zu suchen und nach Gerechtigkeit und Demut zu streben, um am Tag des Herrn geborgen zu werden (V. 1–3)
Ausrottung der umliegenden Feinde (V. 4–15)
Gericht an Jerusalem – an den gottlosen Juden (3,1–8)
Die Verheißung der Bekehrung der Völker und die Verherrlichung Israels (Kap. 3,9–20)
Die Bekenner des Namens des Herrn werden sein zerstreutes Volk als Opfergabe darbringen (V. 9.10)
Der Überrest wird auf den Herrn vertrauen , sich am Herrn erfreuen und verherrlicht werden (V. 11–20)
Einteilung nach Walvoord-Kommentar
I. | Einführung (1,1) | |||
II. | Der Tag des Gerichtes Gottes (1,2–3,8) | |||
A | Das Gericht über die ganze Erde (1,2.3) | |||
B | Das Gericht über Juda und Jerusalem (1,4–2,3) | |||
1 | Wen wird das Gericht treffen? (1,4–13) | |||
a | Die Götzenpriester (1,4–7) | |||
b | Die Oberen (1,8) | |||
c | Die Unterdrücker (1,9) | |||
d | Die Kaufleute (1,10.11) | |||
e | Die Gleichgültigen (1,12.13) | |||
2 | Wie wird das Gericht der Welt aussehen? (1,14–18) | |||
a | Seine Nähe (1,14a) | |||
b | Seine Schrecken (1,14b—18) | |||
3 | Wie kann das Gericht vermieden werden? (2,1–3) | |||
a | Der Aufruf an die Völker: Tut Buße (2,1.2) | |||
b | Der Aufruf an die Demütigen: Sucht Gott (2,3) | |||
C | Das Gericht über die Nachbarvölker (2,4–15) | |||
1 | Über die Philister (2,4–7) | |||
2 | Über Moab und Ammon (2,8–11) | |||
3 | Über Äthiopien (2,12) | |||
4 | Über Assyrien (2,13–15) | |||
D | Das Gericht über Jerusalem (3,1–7) | |||
1 | Die Anklage des Propheten (3,1–5) | |||
2 | Das Gericht des Herrn (3,6.7) | |||
E | Das Gericht über die ganze Erde (3,8) | |||
III. | Der Tag der Wiederherstellung (3,9–20) | |||
A | Die Wiederherstellung der Völker (3,9.10) | |||
B | Die Wiederherstellung Israels (3,11–20) | |||
1 | Die Erlösung des Volkes (3,11–13) | |||
2 | Die Freude des Volkes (3,14) | |||
3 | Der Herrscher des Volkes (3,15–17) | |||
4 | Die Belohnung des Volkes (3,18–20) |
Kapitel 1
Einleitung
Das Gericht über die Welt im Allgemeinen und über Juda im Besonderen.
Zephanja hat seine Botschaft kurz vor der Wegführung des Südreiches gegeben.
Einteilung
Das Wort des Herrn durch Zephanja (V. 1)
Das Gericht ergeht über die ganze Welt (V. 2.3)
In Juda und in Jerusalem: Götzendiener und Gottesverächter werden vertilgt (V. 8–13)
Der furchtbare Tag des Herrn über alle Bewohner der Erde (V. 14–18)
Vers 1
Das Wort des Herrn, das an Zephanja erging, den Sohn Kuschis, des Sohnes Gedaljas, des Sohnes Amarjas, des Sohnes Hiskijas, in den Tagen Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda: Josia hat in der Zeit von 640–609 regiert, Jeremia hat weit darüber hinaus seinen Dienst als Prophet getan. Es gab zwar eine gewisse Erweckung unter Josia, doch keiner der Propheten hat sich über den wirklichen Zustand des Volkes täuschen lassen.
Hiskijas: War Hiskija der König in Juda? Dann war Zephanja der Ur-Ur-Enkel des großen Königs. Sein Name bedeutet: der Herr verbirgt, o. hat geborgen, schützt.