Behandelter Abschnitt Röm 5,1-2
Die Liebe Gottes schenkt Segen durch unseren Herrn Jesus Christus (Kapitel 5,1–11)
Die Eingangsverse von Kapitel 5 stellen eine Zusammenfassung der Wahrheiten dar, die in dem vorherigen Teil des Briefes entfaltet worden sind. Der Apostel hat uns nahe gebracht: die Gerechtigkeit Gottes, die Vergebung der Sünden allen Menschen anbietet und den Gläubigen rechtfertigt (3,22.25.26); die Gnade Gottes, die den Gottlosen segnet (3,23.24; 4,4.16); die Kraft Gottes, durch die Er den Toten auferweckt und den Gläubigen vor sich selbst hingestellt hat; dieser ist nun genauso frei von allen Sünden und dem Gericht wie der auferstandene Christus.
Nun lernen wir, dass die Liebe Gottes hinter allen seinen Wegen der Gerechtigkeit, Gnade und Kraft steht. Alle diese Segnungen, welche die Liebe Gottes den Gläubigen gesichert hat, bekommen diese durch unseren Herrn Jesus Christus.
Durch Ihn haben wir Frieden mit Gott (Vers 1).
Durch Ihn haben wir Zugang zu dieser Gnade (Vers 2).
Durch sein Blut sind wir gerechtfertigt worden und durch Ihn werden wir vom Zorn gerettet (Vers 9).
Wir sind mit Gott versöhnt durch den Tod seines Sohnes; wir werden von dem gegenwärtigen Bösen durch sein Leben und durch unseren Herrn Jesus Christus gerettet (Vers 10).
Wir rühmen uns Gottes durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben (Vers 11).
Zwei große Themen kommen nun in dieser Zusammenfassung des christlichen Segens vor uns:
1. die Stellung und das Teil des Gläubigen vor Gott im Blick auf die kommende Herrlichkeit (Verse 1.2);
2. die Erfahrungen und Segnungen des Gläubigen während seines Lebens in dieser gegenwärtigen Welt (Verse 3–11).
Die Stellung und das Teil des Gläubigen vor Gott (5,1.2)
„Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir mittels des Glaubens auch den Zugang haben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns in der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes“ (5,1.2).
Im letzten Teil von Kapitel 4 (4,17–25) betont der Apostel Paulus die große Wahrheit, dass Gläubige gerechtfertigt worden sind, damit sie Anteil haben an der Szene der Herrlichkeit, die über die Macht des Todes hinausreicht. Dass wir passend für diese kommende Herrlichkeit sind, wird dadurch deutlich gemacht, dass Jesus aus den Toten auferweckt worden ist. Wenn unser Herr Jesus Christus „sich selbst für unsere Sünden gegeben hat“, dann nicht deshalb, damit wir von der Last der Sünde befreit würden, um die gegenwärtige Szene zu genießen. Er hat dies getan, „damit er uns herausnehme aus der gegenwärtigen bösen Welt“ (Gal 1,4).
Der Segen im 1000-jährigen Friedensreich
Wir sind gerechtfertigt worden, um Anteil an dem zu haben, was in der Schrift „zukünftiger Erdkreis“ genannt wird (Heb 2,5). Dieser zukünftige Erdkreis bzw. das tausendjährige Friedensreich wird durch das Kommen des Herrn Jesus eingeführt werden. Er wird die Gesetzlosigkeit unterdrücken und richten und eine Regierung des Segens einführen, die durch Gerechtigkeit, Friede und Freude gekennzeichnet sein wird (Röm 14,17).
In Psalm 72 lesen wir, wie herrlich die kommende Regierung Christi sein wird. Dort lernen wir, dass Christus am Tag seiner Regierung sein Volk in Gerechtigkeit richten wird. Das Ergebnis wird sein, dass die Berge und die Hügel dem Volk Frieden tragen werden durch Gerechtigkeit. Fülle von Frieden wird sein, bis der Mond nicht mehr ist. Gerechtigkeit und Friede wird zur Freude werden, denn wir lesen, dass man Ihn den ganzen Tag segnen wird und alle Nationen Ihn glücklich preisen werden.
Derjenige, der dieses Königreich einführen wird, ist auferstanden und in Herrlichkeit gekrönt. Gläubige, welche die Herrschaft Christi anerkennen, kommen schon heute unter seinen Einfluss und nehmen geistlicherweise die Segnungen des kommenden Königreichs vorweg: Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist.
Die Vorwegnahme der Segnungen des Königreiches
Diese einleitenden Verse in Kapitel 5 zeigen uns diese Segnungen, die dem Gerechtfertigten gehören, der unter die gegenwärtige Herrschaft unseres Herrn Jesus Christus gekommen ist. „Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir mittels des Glaubens auch den Zugang haben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns in der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes.“ Hier haben wir die Gerechtigkeit, den Frieden und die Freude, die das kommende Königreich kennzeichnen werden, nun aber vorgestellt als das Teil des Gläubigen heute. Das, was äußerlich in dem Königreich gekannt werden wird, kennen und genießen die Gläubigen bereits heute in ihren Herzen.
Die Grundlage des Segens: Christus
Alle Segnungen kommen „durch unseren Herrn Jesus Christus“ zu uns. Wenn wir von uns selbst wegschauen hin zu Christus, sehen wir in Ihm den einen, der in absoluter Weise frei ist von unseren Vergehen und dem Gericht, das sie mit sich brachten. Wir sehen, dass es nichts zwischen Gott und Christus gibt, so dass auch nichts zwischen Gott und dem Gläubigen mehr steht. Das gibt uns Frieden im Blick auf Gott.
Friede in unseren Herzen ist das Ergebnis davon, dass Friede außerhalb von uns gemacht worden ist. Derjenige, der in den Sturm Golgathas kam, befindet sich nun in der Ruhe der Herrlichkeit. An dem Kreuz hatte es Christus für den Gläubigen mit jedem Feind zu tun. Jeden Feind aber, auf den Er traf, hat Er überwunden. Denn Er ist auferweckt worden und befindet sich jetzt in der Herrlichkeit. Das Ergebnis davon ist Friede mit Gott.
Nun schauen wir erneut zu Jesus und erkennen, dass Er in der wolkenlosen Gunst Gottes steht. Zu dieser Gunst hat der Gläubige nun Zutritt. Dann sehen wir in Ihm auch den einen, der vollkommen passend für die Herrlichkeit Gottes ist. In dieser Herrlichkeit befindet Er sich, und für diese Herrlichkeit hat Er den Gläubigen passend gemacht: „Wir rühmen uns in der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes.“
So sehen wir in Christus die gesegnete Stellung, in welcher der Gläubige vor Gott steht. Er ist von jeder Anklage gerechtfertigt worden und befindet sich in der ewigen Gunst Gottes, passend für die Herrlichkeit Gottes, auf die Er in Hoffnung wartet.