Die Segnungen und Erfahrungen des Gläubigen in der gegenwärtigen Welt (5,3–11)
Während die Hoffnung zu der kommenden Herrlichkeit Ausschau hält, befindet sich der Gläubige tatsächlich noch in einer Welt der Sünde, der Leiden und des Todes. Die nun folgenden Verse zeigen die Erfahrungen und Segnungen des Gläubigen, während er durch solch eine Welt hindurch geht. Wenn uns die Rechtfertigung für die kommende Welt passend macht, in der die Herrlichkeit Gottes offenbar werden wird, so sondert sie uns heute von dieser gegenwärtigen, bösen Welt ab, in welcher der Mensch seine eigene Herrlichkeit sucht, ohne einen Gedanken an den Willen Gottes zu verschwenden.
Trübsale für den Gläubigen – er rühmt sich ihrer (5,3)
„Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Trübsale, da wir wissen, dass die Trübsal Ausharren bewirkt“ (5,3).
Während der Gläubige durch diese Welt hindurch geht, hat er notwendigerweise mit Trübsalen zu tun, die Ausharren nötig machen und zu geistlichen Erfahrungen führen. Zudem verstärken sie die Hoffnung. Nachdem der Herr Jesus erlebte, dass die Welt ihre Feindschaft gegen Gott offenbart hatte, warnte Er seine Jünger davor, dass sie „in der Welt Bedrängnis“ haben würden (Joh 16,33). Der Apostel Paulus warnt junge Gläubige davor, „dass wir durch viele Trübsale in das Reich Gottes eingehen müssen“ (Apg 14,22). Verfolgungen treten in unterschiedlicher Weise zu unterschiedlichen Zeiten auf. Aber letztlich haben alle wahren Gläubigen mit Trübsalen zu tun.
Gott benutzt Trübsale, durch die wir zu gehen haben, zu unserem geistlichen Segen. Daher fügt der Apostel in unserem Kapitel hinzu: „Wir rühmen uns auch der Trübsale, da wir wissen, dass die Trübsal Ausharren bewirkt“. Der Apostel schlägt uns nicht vor, dass wir uns der Trübsale als solcher rühmen, sondern weil sie geistlichen Segen bewirken. Trübsale führen zu Ausharren. In dem Licht dessen, was kommt, lernen wir, in dem auszuharren, was gegenwärtig ist.
Christus – unser Vorbild
Unser Herr ist diesen Weg vor uns gegangen. Da Er in dem Licht der Herrlichkeit, die vor Ihm stand, sein Leben geführt hat, erduldete Er die Übungen, mit denen Er zu tun hatte. Wir lesen von Ihm: „Der, die Schande nicht achtend, für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete“, und: „Der so großen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat“ (Heb 12,2.3).
In seinem Fall brachte diese Trübsal die Vollkommenheit des Ausharrens, das Er hatte, zum Vorschein. In unserem Fall gilt es, ausharren zu lernen. Wenn wir uns in der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes rühmen, werden wir auch in der Lage sein, inmitten von Bedrängnissen auszuharren. Wenn wir dagegen die Herrlichkeit aus dem Blickfeld verlieren, stehen wir in Gefahr, angesichts von Bedrängnis aufzugeben statt auszuharren.