Behandelter Abschnitt Joh 17,9-11
Joh 17,9-11: Ich bitte für sie; nicht bitte ich für die Welt, sondern für die, welche du mir gegeben hast, denn sie sind dein, (und alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, mein,) und ich bin in ihnen verherrlicht. Und ich bin nicht mehr in der Welt, und diese sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater! Bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, auf dass sie eins seien, gleichwie wir.
Nachdem der Herr jene näher bezeichnet hat, für die Er betet, deutet Er in gesegneter Weise an, warum Er dies tut. Der Grund liegt in den Worten: „Sie sind dein.“ Der Herr hat schon gesagt: „Sie waren dein und du hast sie mir gegeben“, doch noch kann Er sagen: „Sie sind dein.“ Sie hörten nicht auf, dem Vater anzugehören, nachdem der Vater sie dem Sohn gab, denn der Herr fügt hinzu: „Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, mein.“ Reich an Bedeutung ist diese doppelte Feststellung. Von Luther wird berichtet, dass er gesagt hat: „Es mag einer zu Gott sagen: Alles, was mein ist, ist dein, doch kein erschaffenes Wesen könnte sagen: Und alles, was dein ist, ist mein. Dies ist ein Wort für Christus allein.“
Als nächsten wichtigen Grund, für seine Jünger zu beten, gibt der Herr an: „Ich bin in ihnen verherrlicht.“ Wir sind in dieser Welt zurückgelassen als Vertreter dessen, der in die Herrlichkeit eingegangen ist. In dem Maß nun, in dem Christus in seinem Volk gesehen wird, wird Er in ihm in der Welt verherrlicht.
Doch gibt es noch einen anderen Grund, der das Gebet des Herrn veranlasst. Christus ist nicht mehr auf Erden, um die Seinen durch seine persönliche Gegenwart zu beschützen. Er geht zu dem Vater, während die Seinen inmitten einer bösen, Christus hassenden Welt gelassen werden. Wie groß also ist die Notwendigkeit des Gebets des Herrn.