Behandelter Abschnitt Joh 17,6-8
Christus – verherrlicht in den Heiligen (Joh 17,6-21)
Der erste und vornehmste Wunsch des Herzens Christi ist, die Herrlichkeit des Vaters sicherzustellen. Das ist der große Gegenstand des ersten Teiles dieses Gebets. Der zweite Herzenswunsch Christi ist, dass Er in seinen Heiligen verherrlicht sein möchte, damit Er sagen kann: „Ich bin in ihnen verherrlicht“ (Joh 17,10). Dieser Wunsch liegt allem Anschein nach den Bitten dieses Teils des Gebets zugrunde. Der Herr hatte auf seinem Weg auf der
Erde seinen Vater verherrlicht. Nun, da Er seinen Platz im Himmel einnimmt, wünscht Er, dass seine Jünger Ihn auf ihrem Weg auf Erden verherrlichen. Um diesem Wunsch Wirksamkeit zu verleihen, setzt Er in einer sehr gesegneten Weise die Füße seiner Jünger auf den Weg, den seine Füße vor dem Vater entlanggegangen sind.
Joh 17,6-8: Ich habe deinen Namen geoffenbart den Menschen, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt. Jetzt haben sie erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist; denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und haben geglaubt, dass du mich gesandt hast.
In den Eingangsversen dieses Gebetsteils bezeichnet der Herr jene, für die Er betet, und erwähnt die Eigenschaften, die sie Ihm teuer machen und die sein Gebet für sie veranlassen:
Sie sind eine Genossenschaft, die durch den Vater aus der Welt herausgenommen und Christus gegeben worden ist und daher von Christus, als eine Gabe vom Vater, geliebt wird.
Sie sind eine Genossenschaft, der der Herr den Namen des Vaters offenbart hat. In der Schrift bezeichnet ein Name stets das, was sein Träger ist. Als Mose zu Israel gesandt wird, spricht er zu Gott: „Sie werden zu mir sagen: Welches ist sein Name?“ Das läuft darauf hinaus: „Wenn ich ihnen deinen Namen nenne, werden sie wissen, wer du bist.“ So ist die Offenbarung des Vaternamens die Erklärung alles dessen, was der Vater ist.
Der Herr hat nicht nur den Vater kundgemacht, sondern Er hat den Jüngern die „Worte“ gegeben, die der Vater Ihm gegeben hatte. Er genießt gemeinsam mit ihnen die Mitteilungen, die Er vom Vater empfangen hat, so dass sie nicht nur erfahren, wer der Vater in all seiner Liebe und Heiligkeit ist, sondern die „Worte“ lehren sie des Vaters Gesinnung. Wenn das „Wort“ offenbar macht, wer der Vater ist, so enthüllen die „Worte“ seine Gesinnung und seine Gedanken.
Sie sind eine Genossenschaft, die durch Gnade auf diese Offenbarung eingegangen ist, so dass der Herr sagen kann: „Sie haben dein Wort bewahrt“, und: „Jetzt haben sie erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist.“ Sie haben „die Worte angenommen“; sie haben „wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin“, und schließlich: „Sie haben geglaubt, dass du mich gesandt hast.“