Behandelter Abschnitt Hag 2,1-3
Hag 2,1-3: Im siebten Monat, am Einundzwanzigsten des Monats, erging das Wort des HERRN durch den Propheten Haggai, indem er sprach: Rede doch zu Serubbabel, dem Sohn Schealtiels, dem Statthalter von Juda, und zu Josua, dem Sohn Jozadaks, dem
Hohenpriester, und zum Überrest des Volkes und sprich: Wer ist unter euch übrig geblieben, der dieses Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen hat? Und wie seht ihr es jetzt? Ist es nicht wie nichts in euren Augen?
Zuerst wurde dieser Überrest mit der ständigen Gefahr der Entmutigung durch ihre äußere Schwachheit und auf diese Weise mit der Verachtung des Tages kleiner Dinge konfrontiert. Der Prophet versucht nicht ihre Schwachheit zu bagatellisieren; im Gegenteil, er wünschte, dass der Überrest dieser Schwachheit durch einen Rückblick und Vergleich der vergangenen Herrlichkeit des Hauses mit ihrem eigenen Werk begegnen sollte. Salomo in seinen Tagen hatte das Haus unter Umständen gebaut, die durch Macht, Reichtum und ohne hinderliche Widerstände gekennzeichnet waren. Einige unter ihnen konnten sich noch an die Herrlichkeit dieses Hauses erinnern. Doch jetzt war ein Überrest dazu berufen, das Haus unter Umständen zu bauen, die durch Armut und Schwachheit gekennzeichnet waren, und zudem waren sie umgeben von Widerstand und hatten große Schmähungen zu erdulden. Das Werk dieses schwachen Überrestes mag „wie nichts“ erscheinen, verglichen mit der früheren Herrlichkeit des Hauses. Nichtsdestoweniger taten sie das Werk Gottes in Übereinstimmung mit den Gedanken Gottes in Tagen des Verfalls. Darum ist es ein Werk, an welchem Gott sein Wohlgefallen haben kann und wodurch Er verherrlicht wird (Hag 1,8).
So ist es auch in unseren Tagen; die Aufrechterhaltung der großen Grundsätze des Hauses Gottes in Tagen des Verfalls wird in den Augen der Welt nichts Aufsehenerregendes sein, und in den Augen vieler Christen wird es „wie nichts“ erscheinen. Wenn man erkennt, dass das Fleisch gern etwas sein möchte und nach großen sichtbaren Resultaten trachtet, so ist es verständlich, dass solche Umstände äußerer Schwachheit eine große Prüfung für unseren Glauben werden. Jemand hat gesagt: „Wie schwer ist es doch zu akzeptieren, dass das Werk Gottes und seines Christus immer in Schwachheit geschieht! Die Führer des Volkes sahen in Petrus und Johannes ungelernte und ungebildete Leute. Die Schwachheit des Paulus in Korinth war die Prüfung seiner Freunde, der Spott seiner Feinde und sein eigener Ruhm. Die Kraft des Herrn wird in Schwachheit vollbracht … Alles muss auf der Kraft Gottes beruhen, sonst kann Gottes Werk nicht nach seinen Gedanken getan werden.“