Behandelter Abschnitt Phil 3,2-4
„Seht auf die Hunde, seht auf die bösen Arbeiter, seht auf die Zerschneidung. Denn wir sind die Beschneidung, die wir durch den Geist Gottes dienen und uns Christi Jesu rühmen und nicht auf Fleisch vertrauen; obwohl ich auch auf Fleisch Vertrauen habe. Wenn irgendein anderer meint, auf Fleisch zu vertrauen – ich noch mehr“ (3,2–4).
Schon zu Zeiten des Apostels gab es vieles, was den gläubigen Herzen die Freude rauben konnte. In Philippi war es nicht anders. Auch da gab es bloße Bekenner, die für andere zum Schaden waren.
Paulus nennt sie „Hunde, böse Arbeiter, Zerschneidung“ „Hunde“ sind irdisch gesinnte Menschen, solche die ihren Begierden freien Lauf lassen.
Die „bösen Arbeiter“ wirken unter den Gläubigen aus eigennützigen Beweggründen und fügen so dem Werk des Herrn großen Schaden zu.
Die „Zerschneidung“ predigt das Gesetz statt die Gnade, was dem Evangelium völlig entgegengesetzt ist.
Die dem Abraham gegebene Beschneidung war nur eine äußere Handlung, wenn sie auch symbolischen Wert hatte. Die, die der Apostel Zerschneidung nennt, predigten die äußere Beschneidung als etwas unbedingt Erforderliches und raubten so dem Kreuz des Christus seinen Wert. Das Kreuz beweist das völlige Verlorensein, den vollständigen Ruin des Menschen. Dass Christus am Kreuz gelitten und den Tod erduldet hat, bedeutet, dass wir jenen Platz verdient hätten.
Es stellt also den Menschen mitsamt seinen vermeintlichen Tugenden und seiner vermeintlichen Gerechtigkeit auf die Seite. Das passt diesen falschen Lehrern nicht, denn da gibt es nichts zu rühmen. Darum predigen sie die Beschneidung, dass sie sich der äußeren Handlung rühmen können. Das steckt auch heute noch in dem natürlichen Menschen, denn nur zu leicht ist er geneigt, sich auf etwas zu stützen, sich über etwas zu rühmen, was er tut!
Im Gegensatz zu diesen bösen Arbeitern waren die Apostel nach Gottes Gedanken die „Beschneidung“. Sie ließen sich in ihrem Dienst nicht von Selbstvertrauen, sondern vom Geist Gottes leiten und als Werkzeuge der Gnade waren sie abhängig von ihrem göttlichen Herrn und Meister. Sie waren nicht stolz auf ihre Fähigkeiten und ihr Tun, sondern sie rühmten sich Christi, das heißt der Gnade, die sie in Ihm gefunden hatten. Sie vertrauten nicht auf eigene Kraft und Tüchtigkeit. Das Todesurteil, das am Kreuz über das Fleisch ausgesprochen war, wurde von den Aposteln immer wieder auf die alte Natur angewendet. Das war die wahre Beschneidung.