Behandelter Abschnitt Off 17,1-2
Das Gericht über Babylon
„Und es kam einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm her, ich will dir das Urteil über die große Hure zeigen, die auf den vielen Wassern sitzt, mit der die Könige der Erde Hurerei getrieben haben; und die, die auf der Erde wohnen, sind trunken geworden von dem Wein ihrer Hurerei“ (17,1.2).
Einer der sieben Engel, offenbar der letzte, zeigt nun dem Seher Johannes die Stadt Babylon. Und wie sieht er diese Stadt, von der wir wissen, dass sie ein Abbild des christlichen Zeugnisses in den letzten Tagen ist? Als eine Frau, noch mehr, als eine Hure, noch mehr, als eine große Hure sieht er sie! O Christenheit, wohin bist du gekommen? Furchtbarer, als der Heilige Geist sie zeichnet, könnte es nicht geschehen! Gott gebraucht das Bild einer Hure, um uns die Schrecklichkeit dessen vor Augen zu malen, was es für sein Herz bedeutet, wenn sich die Kirche mit der Welt verbindet. Wie verfallen und verderbt die menschliche Gesellschaft auch sein mag, so steht sie doch vor dem Heiligen und Gerechten als dem, der rechtmäßige Ansprüche an sie hat und dem sie verantwortlich ist. Im Alten Testament war dies Israel, im Neuen Testament ist es die sich auf das Werk von Jesus Christus gründende Kirche oder Gemeinde. Aber beide Zeugnisse verfielen der Untreue, so dass Gott sich von ihnen abwenden musste. Welchen Gegensatz bildet Babylon zur himmlischen Stadt, der treuen und hocherhobenen Brautgemeinde des Herrn!