Und nun ändert sich die äußere Sachlage. Der Herr Jesus bleibt, wo Er ist, aber die Jünger treten hinzu und sind ganz verwundert, Ihn mit einem (fremden) Weibe reden zu hören. Keiner aber durfte Ihn fragen: „Was tust du? Was hast du mit dem Weibe zu schaffen? Das Weib läuft auch nicht vor den Jüngern davon; dazu ist sie zu fest gepackt. Sie war eine suchende Seele, und es war ihr etwas Neues in den Weg gekommen. Da läßt sie alles liegen und stehen. Das ist charakteristisch. Es muß auch für uns einmal ein Augenblick kommen, wo wir alles liegen und stehen lassen. Warum ließ sie alles liegen und stehen? Weil das Neue, das in ihren Gesichtskreis getreten, zu wunderbar ist, als daß sie nicht alles hätte aufbieten wollen, um es anderen zu vermitteln. Sie geht in die Stadt — eine wahre Evangelistin! Dieses Weib, bei dem noch nicht alles in Ordnung gekommen war, wird mit einem Male mit Zeugenkraft getauft, soweit der Geist damals schon wirken konnte. Über dem Neuen, das ihr entgegengetreten, vergißt sie alles und wird zur Evangelistin, zur Verkündigerin der großen, frohen Botschaft des Evangeliums. Ein anderes Evangelium gibt es nicht, als das Evangelium von dem „Gesalbten Gottes", der in die Welt gekommen ist, um Seelen zu retten und Neues zu schaffen. Da mögen andere den von ihr stehengelassenen Krug holen — sie hat Wichtigeres zu tun. Es gibt Dinge, die man nicht für sich allein behalten darf und auch nicht für sich allein behalten kann oder will, sondern die man mit andern teilen muß, und wenn du die Herrlichkeit deiner Berufung nicht mehr mit anderen teilst — kein Herz hast für andere — dann geht sie auch dir verloren. Damit, daß wir zur rechten Zeit und Stunde zeugen — nicht schwatzen — damit wird uns versiegelt, was Gott uns gegeben hat.