Behandelter Abschnitt Joh 21,1-21
Wir haben gesehen, dass durch den auferstandenen Herrn Seinen Brüdern wirklich Leben mitgeteilt und ihnen der Auftrag zum Dienst erteilt wurde. Wir haben ferner gesehen, dass in der Person des Thomas auch für Israel Leben verheißen wurde. Dieser wiederhergestellte Thomas, der Israel Gottes am Ende der Tage, wird, wie die Kirche heute, sowohl Leben als auch Dienst bekommen, ein Leben, das sich regt, und einen Dienst, der ausgeübt wird. Das finden wir in der entsprechenden Reihenfolge in den nächsten Abschnitten.
Zu Beginn des 21. Kapitels sehen wir die Apostel wieder in den Zustand zurückgekehrt, in welchem der Herr ihnen zuerst begegnet war. Petrus und die Söhne des Zebedäus sind wieder beim Fischen. Ihre frühere Arbeit hatte zu nichts geführt, die Netze waren zerrissen. Der Herr hatte beabsichtigt, sie zu gebrauchen, aber Israel hatte sich in Seiner Hand nur als ein trügerischer Bogen und als ein zerrissenes Netz erwiesen. Jetzt sind sie wieder bei ihrer mühevollen Arbeit, und der Herr erscheint wiederum und schenkt ihnen einen zweiten Fischzug. Ihre Netze zerreißen diesmal nicht, und dann halten sie mit dem Herrn ein Festmahl.
Unser Evangelist bemerkt, dass dies das dritte Mal ist, dass Jesus sich nach Seiner Auferstehung aus den Toten Seinen Jüngern zeigt. Beim ersten Mal begegnet Er Seinen Brüdern, um ihnen als der himmlischen Familie Gemeinschaft und Dienst zu schenken. Beim zweiten Mal stellt Er Thomas wieder her als Vorbild von Israels schließlicher Umkehr und dem ihnen geschenkten Leben. Und jetzt, beim dritten Mal, gibt Er Israel das Unterpfand des Dienstes und der Fruchtbarkeit für Gott.
Diese drei unterschiedlichen Besuche geben uns in ihrer Art ein vollständiges Bild von der Kirche und von Israel. Aber ich möchte noch besonders auf eine Handlung aufmerksam machen, die aus dem Bewusstsein der Liebe entsprang und deshalb besonders köstlich ist. Petrus wusste trotz allem, was geschehen war, dass zwischen dem Herrn und ihm eine Verbindung bestand, und hatte deshalb keine Angst, mit Ihm allein zu sein. Wohl hatte Petrus, als sie bei einer früheren Gelegenheit zusammen waren, den Herrn verleugnet, und der Herr hatte sich umgewandt und ihn angeblickt. Trotzdem wusste Petrus, dass er Seinen Herrn liebte, und er fürchtete sich nicht, sich in den See zu werfen, um vor den übrigen allein zu Jesus zu kommen. Das zu sehen, ist sehr kostbar. Das Gesetz hätte dies niemals hervorbringen, ja, nicht einmal rechtfertigen können. Die Rute des Gesetzes hätte ihn weggetrieben und ihn Abstand wahren lassen. Nur die Gnade vermochte dies, nur Seile der Liebe konnten Petrus, der Ihn verleugnet hatte, in die nächste Nähe des von ihm verleugneten Herrn ziehen.
Aber noch etwas anderes ist hier bemerkenswert. Das Frühstück war, wie wir lesen, jetzt beendet und der Zweck dieses dritten Besuches erreicht. Aber um alles in wunderbarer Gnade und Herrlichkeit und in einer höchst passenden und für unser Evangelium charakteristischen Weise zu beenden, wendet sich der Herr zu Petrus und macht ihn erneut zu Seinem besonderen Gegenstand, indem Er sich auf eine Art mit ihm beschäftigt, die nicht verfehlen konnte - und es auch nicht tat -, ihm seine Sünde ins Gedächtnis zu rufen.
Hierbei muss ich noch etwas verweilen. Der Herr hatte, während Er in der Mitte der Jünger weilte, sehr oft mit Petrus zu tun, mehr als mit den anderen Jüngern. Dasselbe finden wir auch nach Seiner Auferstehung. Petrus nimmt den größeren Teil dieses 21. Kapitels ein. Der Herr führt hier das gnadenreiche Werk an Petrus weiter aus, das Er begonnen hatte, ehe Er ihn verließ, und Er nimmt es genau an dem Punkt wieder auf, wo Er es verlassen hatte.
Petrus hatte Selbstvertrauen offenbart. Er hatte gesagt, wenn auch alle sich an Ihm ärgern würden, er würde sich nicht ärgern, und selbst wenn er mit seinem Herrn sterben müsste, würde er Ihn nicht verleugnen. Sein Meister hatte ihn von der Eitelkeit solcher Prahlerei überzeugen wollen und hatte auch zu ihm davon gesprochen, dass Er für ihn beten würde, damit sein Glaube nicht aufhöre. Als seine Prahlerei sich tatsächlich als Eitelkeit erwiesen und Petrus seinen Herrn sogar mit einem Eid verleugnet hatte, schaute sein Herr ihn an, und dieser Blick hatte eine gesegnete Wirkung. Das Gebet und der Blick hatten ihm geholfen. Das Gebet hatte seinen Glauben vor dem Schiffbruch bewahrt, aber der Blick hatte sein Herz zerbrochen. Er ging nicht „hinweg“, aber er weinte, und er weinte bitterlich.
Zu Beginn dieses Kapitels finden wir Petrus in diesem Zustand, in den ihn das Gebet und der Blick seines göttlichen Meisters versetzt hatten. Dass sein Glaube nicht Schiffbruch erlitten hatte, beweist er durch den lieblichen Umstand, dass er sich ins Wasser wirft, um zum Herrn zu kommen, sobald er hört, dass Der, der am Ufer steht, der Herr ist. Er tut es nicht wie ein Büßer, der noch nicht geweint hat, sondern wie jemand, der sich in Seine Gegenwart trauen konnte, in die Gegenwart Dessen, den er verleugnet hatte, in völliger Gewissheit des Herzens.
Das Gebet und der Blick des Herrn hatten in Petrus, wie wir jetzt sehen, bereits ihre Wirkung getan und brauchten nicht wiederholt zu werden. Der Herr fährt einfach in seinem bereits begonnenen Werk fort, um es zu Ende zu führen.
Auf das Gebet und den Blick folgt jetzt das Wort, und auf die Überführung und die Tränen die Wiederherstellung. Petrus wird jetzt befähigt, seine Brüder zu stärken, wie sein Herr ihm einst gesagt hatte, und auch Gott durch seinen Tod zu verherrlichen, ein Vorrecht, das er durch seinen Unglauben und seine Verleugnung verwirkt hatte. Das war das Wort der Wiederherstellung, das dem Gebet folgte, welches seinen Glauben aufrechterhielt, und dem Blick, der sein Herz zerbrach.
Bleiben wir hierbei noch etwas stehen, denn es ist auch für uns von großem Interesse. In Johannes 13 hatte der Herr den gleichen geliebten Petrus belehrt, dass jemand, der gebadet ist, nicht nötig hat, nochmals gewaschen zu werden, ausgenommen die Füße. Genau in dieser Weise handelt Er jetzt mit ihm. Er führt ihn nicht wieder auf den Platz von Lukas 5 zurück, wo Petrus, von dem Fischzug überwältigt, seinen sündigen Zustand erkannte, sondern Er stellt ihn wieder her und gibt ihm seinen Platz zurück, indem Er dem bereits gebadeten Petrus die Füße wäscht.
Vollkommener Herr! Wir können voll bewundernder Anbetung sagen, dass Er Derselbe uns gegenüber ist gestern, heute und in Ewigkeit. Er ist Derselbe in huldvoller Liebe, mit der Er das einmal begonnene Werk vollendet. Als der auferstandene Herr nimmt Er den Dienst, den Er durch Seinen Weggang von den Jüngern unvollendet gelassen hatte, an demselben Punkt wieder auf, indem Er so den zurückliegenden Dienst mit dem gegenwärtigen in völliger Gnade und Huld verbindet.
Die dreimalige Verleugnung Seines Herrn scheint Petrus zum völligen Bewusstsein gekommen zu sein, als der Herr ihn zum dritten Mal fragt: „Hast du mich lieb?“ Aber der Herr wollte nur seine Seele völlig wiederherstellen und Seinen geliebten Jünger zu reicheren Segnungen führen. Er stellt ihn wieder zum Dienst her, denn niemand anders sollte ihn übernehmen, und verheißt ihm Kraft zum Dienst, ohne ein zweites Mal zu fallen oder Ihn zu verleugnen. Er macht ihn zu Seinem Zeugen und Diener in der vollen Glaubenskraft eines Märtyrers. Nachdem Er ihm so die Gnade verheißen hatte, Sein treuer Zeuge sogar bis in den Tod zu sein, sagt Er ihm: „Folge mir nach“26.
Dies war ein lieblicher Augenblick. Wir wissen, dass, wenn wir mit Ihm leiden, wir auch mit Ihm herrschen werden, und wenn wir Ihm folgen, der Diener da sein wird, wo der Herr selbst ist. Petrus wurde berufen, Ihm auf dem ganzen Weg des Zeugnisses und der Leiden in der Kraft der Auferstehung zu folgen, bis zu der Ruhe, in der jener Pfad endet und zu der die Auferstehung führt. Bevor der Herr Petrus verließ, hatte Er zu ihm gesagt: „Wohin ich gehe, dahin kannst du mir jetzt nicht folgen; du wirst mir aber später folgen“ (Joh 13,36). Der Herr ging dann über das Kreuz zum Himmel und zum Vater. Die jetzige Berufung machte im Geist die dem Petrus gegebene Verheißung wahr. Er war berufen, dem Herrn durch den Tod hinauf in das Haus des Vaters zu folgen. Als der Herr diese Worte zu ihm gesprochen hatte, stand Er von dem Platz auf, wo sie gesessen hatten, und auch Petrus, dadurch aufgefordert, erhob sich und folgte Ihm.
Johannes folgt diesem Ruf, als habe er auch ihm gegolten, auch er steht sofort auf, als der Herr und Petrus sich erheben, denn er war dem Herrn immer am nächsten. Er lehnte sich beim Abendessen an die Brust Jesu und war der Jünger, den Jesus liebte. Er befand sich immer in der Stellung innigster Vertrautheit mit Ihm, und daher steht er, als der Herr aufsteht, unaufgefordert, wie unter einem inneren Zwang, ebenfalls auf. Ein wahrhaft gesegneter Zwang!
In dieser Stellung sehen wir sie jetzt. Der Sohn Gottes hat sich erhoben, geht fort und entschwindet unseren Blicken; Petrus und Johannes folgen Ihm. Das alles ist unaussprechlich lieblich und bezeichnend. Wir sehen nicht das Ende ihres Weges, denn, während sie so wandeln, endet das Evangelium. Die Wolke nimmt sie gleichsam auf und entrückt sie unseren Blicken. Wir sehen ihnen vergeblich nach, und der Weg der Jünger ist uns genauso weit in die Ferne gerückt wie der ihres Herrn. Dem Grundsatz nach war es der Weg, der zum Vaterhaus führte, das, wie wir wissen, für den Herrn und Seine Brüder bereitet ist, der Weg in die Gegenwart Gottes im Himmel.
Wahrlich, wir dürfen sagen, dass der Bräutigam auf unserem Fest den besten Wein bis jetzt aufgehoben hat. Wenn unsere Herzen hier hineinschauen, gibt es nichts Ähnliches. Markus berichtet uns, dass der Herr in den Himmel aufgenommen wurde (Mk 16,19), und Lukas zeigt uns die Himmelfahrt selbst, indem Er Seine Hände erhebt und Seine Jünger segnet (Lk 24,51). Aber alles das, so schön es ist, hält keinen Vergleich aus mit dem, was wir hier haben. Denn jenes alles ließ die Jünger getrennt von ihrem Herrn. Er ging zum Himmel, und sie waren im Begriff, nach Jerusalem zurückzukehren. Aber hier folgen sie Ihm in den Himmel, und ihr Pfad endet nicht kurz vor dem Seinen. „Dies ist nichts anderes als . . . die Pforte des Himmels“, wohin unser Evangelium uns führt und wo es uns auch lässt.
Der Herr befindet sich an diesem Ort in völliger Gnade für Seine Auserwählten. Die Aufnahme der Brüder in das Haus des Vaters wird uns hier vorgebildet. Petrus und Johannes sind hierin unsere Repräsentanten, Geliebte. Einige, wie Petrus, mögen Gott durch den Tod verherrlichen, andere wieder, wie es hier Johannes zu verstehen gegeben wird, werden leben und „übrig bleiben“, bis Jesus kommt. Aber alle sollen folgen, ob Petrus oder Johannes, Mose oder Elias, ob gestorben in Christus oder lebend bei Seiner Ankunft, alle werden zusammen entrückt dem Herrn entgegen in die Luft, um allezeit bei Ihm zu sein. Es wird für sie so sein, wie bei der Entrückung Henochs vor der Flut. Von Ihm selbst in Empfang genommen, werden sie mit Ihm in die zubereitete Stätte des Vaterhauses gehen, wie Er uns verheißen hat27.
Dies ist der einzige Blick auf die Himmelfahrt des Herrn, den unser Evangelium uns gibt. Aber dieser Ausblick steht in völligem Einklang mit dem Charakter des ganzen Evangeliums, das uns den Herrn Jesus in Verbindung mit der Kirche als der Familie des Vaters, der himmlischen Familie, zeigt. Das Hinaufsteigen des Herrn führt Ihn hier eigentlich nicht zur Rechten Gottes oder auf einen Platz der Macht, wo Er allein bleibt, sondern in das Haus des Vaters, wo auch die Kinder wohnen sollen. Ihr Weg in dieser Richtung geht durch Seine überströmende Gnade so weit wie der Seine. Wohin auch immer Jesus ging, Petrus und Johannes folgten Ihm, mochte es auch ein dieser Erde unbekannter Ort sein.
Jesus handelt hier so, als sei Er weggegangen und habe den verheißenen Platz im Vaterhaus bereitet, und als sei Er wiedergekommen, um sie zu sich zu nehmen, damit, wo Er ist, auch sie seien. So wird es in Wahrheit bei der Auferstehung derer sein, welche des Christus sind bei Seiner Ankunft, wenn die Brüder ihrem Herrn in der Luft begegnen. Der Sohn Gottes zeigte jetzt am Ende des Evangeliums, wie Er es am Anfang desselben getan hatte, wo Er sich aufhielt (Joh 1,39). Nur war Er am Anfang ein Fremdling auf der Erde, und sie blieben nur einen Tag bei Ihm. Jetzt aber kehrt Er in Seinen eigenen Himmel zurück, und sie werden dort auf ewig bleiben28.
Gerade dann lässt unser Evangelist uns die umfassende Antwort der gläubigen Herzen aller Auserwählten Gottes auf jene Wahrheiten und Wunder der Gnade hören, die er uns berichtet hat. „Wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist.“ Sie machen es zu ihrem eigenen Siegel, dass Gott wahr ist. Alles wird dann durch einen Ausdruck der Bewunderung abgeschlossen, denn das scheint mir im Grund genommen der letzte Vers auszudrücken. Das ist in der Tat alles, was er tun konnte. Ging das nicht über alles Lob hinaus? Welches Herz kann die ganze Vortrefflichkeit Seiner Wege ermessen, die Fülle Dessen, dessen Name uns hier geoffenbart wurde?
Hier endet der vierte Abschnitt des Johannesevangeliums und damit das ganze Evangelium. Welch einen Weg hat der Sohn Gottes hier durchschritten! Nachdem Er am Anfang Fleisch geworden war, wandelte Er als Fremdling vom Himmel auf der Erde, außer dass Er damit beschäftigt war, Sündern in heilbringender Gnade zu dienen. Zuletzt kam der Fürst dieser Welt zu Ihm, aber da er nichts in Ihm fand, warf er Ihn aus der Welt hinaus. Doch konnte er es erst tun, nachdem Er als der Sohn Gottes, der Heiland, allen, die Ihm vertrauten, Frieden gebracht hatte. Dann brach Er siegreich die Macht des Todes, und als der auferstandene Herr teilte Er das Leben mit, das Er für Sein Volk errungen hatte. Schließlich verhieß Er ihnen durch eine bezeichnende Handlung, dass sie Ihm dorthin folgen sollten, wo Er hinging, damit sie bei Ihm seinen, da, wo Er war, und zwar, wie wir wissen, für ewig.
Unser Evangelium begann mit dem Herabkommen des Sohnes und endet mit dem Hinaufsteigen der Heiligen. Die Zeit dieses Hinaufsteigens oder der Entrückung ist ungewiss. Es kann morgen sein, aber es wird dann sein, wenn die Vollzahl der Nationen eingegangen sein wird, wenn alle Heiligen zu der Einheit des Glaubens und zu dem erwachsenen Mann hingelangt sein werden. Das hängt nicht von einem bestimmten Zeitereignis ab, und es gibt meines Wissens hierüber keine Prophezeiungen, die eine Zeitangabe enthalten. Sie beziehen sich auf die Wiederkehr des Herrn auf die Erde, aber nicht auf die Entrückung der Heiligen in die Luft, um Ihm zu begegnen. Bei der Rückkehr des Herrn auf diese Erde werden die Heiligen schon bei Ihm sein, und diese Erde wird dann zubereitet werden, um ihr gemeinsames Reich und Erbe zu sein. Jene Wiederkehr, das gebe ich zu, muss ihre vorgeschriebene Zeit, den Ablauf der von den Propheten angekündigten Tage und Jahre, abwarten, aber es gibt kein Zeitmaß für den Zwischenraum von der Himmelfahrt des Herrn bis zur Entrückung der Heiligen.
Wohl hat uns der Heilige Geist sittliche Charakterzüge bestimmter Zeiten gegeben, die Er als die „späteren Zeiten“ und die „letzten Tage“ bezeichnet (1Tim 4; 2Tim 3 u. a.), aber Er sagt uns auch selbst dann, dass die „letzte Stunde“ schon gekommen ist (1Joh 2,18). So ist der Glaube berechtigt, zu seiner eigenen Freude zu jeder Stunde nach der Begegnung mit dem Herrn in der Luft auszuschauen, und inzwischen tut er mit Ausharren den Willen Gottes. Die Prophezeiungen mit Zeitangaben, soweit sie zukünftig sind, beziehen sich nach meinem Urteil nicht auf die Entrückung in die Luft, und die in ihnen angegebenen Zeiten fangen erst danach an zu laufen. Erst nach der Entrückung der Heiligen kann der leidende Überrest Israels die Tage zählen, die ihm Trost und die Erfüllung seiner Hoffnung bringen werden. In ihrer schwersten Trübsal werden sie ihre Häupter emporheben in dem Bewusstsein, dass ihre Erlösung naht (Lk 21,28).
Nach diesem allem, Geliebte, darf unser Gott wohl erwarten, unser Vertrauen zu besitzen, der Bürge völliger, heiliger Freiheit und die zuverlässige, beständige Quelle unserer Freude zu sein. Dadurch ehren wir Ihn als den Vater. Wenn wir Gedanken über Ihn haben, die nur ein wenig dahinter zurückbleiben, so sind es Gedanken der Torheit und des Unglaubens. Alles ist Klarheit für den Glauben. Das ist Gott, unser Vater, und in dem Sohn Seiner Liebe sind wir begnadigt. Die Sprache unserer Herzen Ihm gegenüber sollte fortwährend sein: „Komm, Herr Jesus!“ Dieses Bewusstsein gegenwärtiger Kindschaft und diese Hoffnung der Freude haben wir durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt, den Gefährten auf dem Weg, unseren „anderen Sachwalter“, bis wir dem Bräutigam begegnen.
Unserem gnadenreichen Gott - Vater, Sohn und Heiliger Geist - sei Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
26 Jesus wusste alle Dinge, und das gereichte Petrus zum Trost. Petrus war sicher, dass sein Herr sowohl die Tiefen als auch die Oberflächen der Dinge kannte und daher auch wusste, was in dem Herzen Seines Dieners war, wenn seine Lippen sich auch vergangen hatten.↩︎
27 Wir dürfen nicht behaupten, dass irgendjemand bleiben wird, bis der Herr kommt. Das schließt der 23. Vers aus. Aber der gleiche Vers gestattet uns zu behaupten, dass der Herr, wenn es Ihm gefällt, vor unserem Tod kommen kann.↩︎
28 Das Johannesevangelium erwähnt nicht das Kommen des Sohnes des Menschen. Davon wird in Matthäus und anderen Evangelien gesprochen. Denn dieses drückt das Wiederkommen des Herrn auf die Erde aus zum Gericht der Nationen und zur Befreiung des Überrestes und schließt nicht die Entrückung der Heiligen in die Luft ein.↩︎