Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
Du hältst mir die Augenlider offen, ich bin voll Unruhe und kann nicht reden.
Ich überdenke die Tage der Vorzeit, die längst entschwundenen Jahre;
ich denke bei Nacht an mein Saitenspiel, ich sinne in meinem Herzen nach, und es grübelt mein Geist und fragt:
„Wird der Allherr auf ewig verstoßen und niemals wieder Gnade üben?
Ist seine Güte für immer erschöpft? sind seine Verheißungen abgetan für alle Zukunft?
Hat Gott vergessen, gnädig zu sein, oder im Zorn sein Erbarmen verschlossen?“ SELA.
Ein Lehrgedicht (vgl. 32,1) von Asaph (vgl. Ps 50). Warum hast du uns, o Gott, für immer verworfen, warum raucht dein Zorn gegen die Herde, die du weidest?
Gedenke deiner Gemeinde, die vor alters du erworben, die zum Eigentumsvolk du dir erlöst hast! (Gedenke) des Berges Zion, auf dem du Wohnung genommen!
Lenk deine Schritte hinauf zu den ewigen Trümmern: ach, alles hat der Feind im Heiligtum zerstört!
Wild brüllen deine Feinde im Innern deiner Versammlungsstätte; haben dort ihre Fahnen als Siegeszeichen aufgestellt.
Es sieht sich an, als ob man die Äxte hochgeschwungen hätte im Dickicht des Waldes.
Und jetzt zerschlagen sie auch sein Schnitzwerk allzumal mit Beilen und Hämmern.
Sie haben dein Heiligtum in Brand gesteckt, bis zum Boden entweiht die Wohnung deines Namens.
Sie haben sich vorgenommen: „Wir rotten sie allesamt aus!“ und haben alle Gottesstätten (d.h. Synagogen) im Lande verbrannt.
Unsre (heiligen) Zeichen sehen wir nicht mehr, kein Prophet ist mehr da, und niemand weiß bei uns, wie lange das dauern soll.
Wie lange, o Gott, soll der Widersacher noch schmähen, der Feind deinen Namen immerfort lästern?
Warum doch ziehst du deine Hand zurück? O zieh deine Rechte hervor aus dem Busen, mach ein Ende!
Gott ist ja doch mein König von alters her, Rettungstaten vollführt er inmitten des Landes (oder: auf der ganzen Erde).
Du hast das Meer durch deine Kraft gespalten, die Häupter der Drachen auf den Fluten zerschellt.
Du hast Leviathans Köpfe zermalmt, zum Fraß ihn hingegeben dem Volke der Wüstentiere.
Du hast Quellen und Bäche hervorbrechen lassen, du hast nie versiegende Ströme trocken gelegt.
Dein ist der Tag, dein auch die Nacht, du hast den Mond und die Sonne hingestellt.
Du hast der Erde rings die Grenzen festgesetzt, Sommer und Winter, du hast sie gebildet.
Denke daran: der Feind hat dich, o HERR, gehöhnt, und ein gottloses Volk deinen Namen gelästert!
Gib nicht den Raubtieren preis die Seele deiner Taube, vergiss nicht für immer das Leben deiner Dulder!
Blicke hin auf den Bund! Denn angefüllt sind die Verstecke des Landes mit Stätten der Gewalttat.
Lass den Bedrängten nicht enttäuscht davongehen, der Arme und Bedrückte müsse deinen Namen rühmen!
Steh auf, Gott, verficht deine Sache! Gedenke der Schmach, die dich trifft von den Ruchlosen Tag für Tag!
Vergiss nicht das Geschrei (oder: laute Schmähen) deiner Feinde, das Toben deiner Gegner, das allzeit aufsteigt!
Ein Lehrgedicht (vgl. 32,1) von Asaph (vgl. Ps 50). Warum hast du uns, o Gott, für immer verworfen, warum raucht dein Zorn gegen die Herde, die du weidest?
Gedenke deiner Gemeinde, die vor alters du erworben, die zum Eigentumsvolk du dir erlöst hast! (Gedenke) des Berges Zion, auf dem du Wohnung genommen!
Lenk deine Schritte hinauf zu den ewigen Trümmern: ach, alles hat der Feind im Heiligtum zerstört!
Wild brüllen deine Feinde im Innern deiner Versammlungsstätte; haben dort ihre Fahnen als Siegeszeichen aufgestellt.
Es sieht sich an, als ob man die Äxte hochgeschwungen hätte im Dickicht des Waldes.
Und jetzt zerschlagen sie auch sein Schnitzwerk allzumal mit Beilen und Hämmern.
Sie haben dein Heiligtum in Brand gesteckt, bis zum Boden entweiht die Wohnung deines Namens.
Sie haben sich vorgenommen: „Wir rotten sie allesamt aus!“ und haben alle Gottesstätten (d.h. Synagogen) im Lande verbrannt.
Unsre (heiligen) Zeichen sehen wir nicht mehr, kein Prophet ist mehr da, und niemand weiß bei uns, wie lange das dauern soll.
Wie lange, o Gott, soll der Widersacher noch schmähen, der Feind deinen Namen immerfort lästern?
Warum doch ziehst du deine Hand zurück? O zieh deine Rechte hervor aus dem Busen, mach ein Ende!
Gott ist ja doch mein König von alters her, Rettungstaten vollführt er inmitten des Landes (oder: auf der ganzen Erde).
Du hast das Meer durch deine Kraft gespalten, die Häupter der Drachen auf den Fluten zerschellt.
Du hast Leviathans Köpfe zermalmt, zum Fraß ihn hingegeben dem Volke der Wüstentiere.
Du hast Quellen und Bäche hervorbrechen lassen, du hast nie versiegende Ströme trocken gelegt.
Dein ist der Tag, dein auch die Nacht, du hast den Mond und die Sonne hingestellt.
Du hast der Erde rings die Grenzen festgesetzt, Sommer und Winter, du hast sie gebildet.
Denke daran: der Feind hat dich, o HERR, gehöhnt, und ein gottloses Volk deinen Namen gelästert!
Gib nicht den Raubtieren preis die Seele deiner Taube, vergiss nicht für immer das Leben deiner Dulder!
Blicke hin auf den Bund! Denn angefüllt sind die Verstecke des Landes mit Stätten der Gewalttat.
Lass den Bedrängten nicht enttäuscht davongehen, der Arme und Bedrückte müsse deinen Namen rühmen!
Steh auf, Gott, verficht deine Sache! Gedenke der Schmach, die dich trifft von den Ruchlosen Tag für Tag!
Vergiss nicht das Geschrei (oder: laute Schmähen) deiner Feinde, das Toben deiner Gegner, das allzeit aufsteigt!
Wohl dem, der nicht wandelt im Rat (= nach den Lehren) der Gottlosen und nicht tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt im Kreise der Spötter,
vielmehr Gefallen hat am Gesetz des HERRN und sinnt über sein Gesetz bei Tag und bei Nacht!
Der gleicht einem Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Früchte bringt zu rechter Zeit und dessen Laub nicht welkt; und alles, was er beginnt, das gelingt.
Nicht also die Gottlosen: nein, sie gleichen der Spreu, die der Wind verweht.
Darum werden die Gottlosen nicht im Gericht bestehen und die Sünder nicht in der Gemeinde der Gerechten.
Denn es kennt der HERR den Weg der Gerechten; doch der Gottlosen Weg führt ins Verderben.
Dem Musikmeister, von David. Der HERR ist meine Zuflucht; wie dürft ihr zu mir sagen: „Fliehet in euer Gebirge wie Vögel!
Denn seht, die Gottlosen spannen den Bogen, legen ihren Pfeil auf die Sehne, um im Dunkel zu schießen auf schuldlose Herzen.
Wenn die Grundpfeiler niedergerissen werden, – was kann da der Gerechte noch leisten?“
Der HERR ist in seinem heiligen Palast, der HERR, dessen Thron im Himmel steht; seine Augen halten Ausschau, seine Blicke prüfen die Menschenkinder.
Es prüft der HERR den Gerechten und den Gottlosen, und wer Gewalttat liebt, den hasst seine Seele.
Er lässt auf die Gottlosen Schlingen (= Blitze) regnen; Feuer und Schwefel und Glutwind sind ihres Bechers Teil (das ihnen zukommende Teil oder Los).
Denn gerecht ist der HERR, ein Freund gerechten Tuns: die Redlichen werden sein Angesicht schauen.
Die Liebe ist langmütig, ist gütig (oder: freundlich); die Liebe ist frei von Eifersucht (und Neid), die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf,
Danket dem HERRN, denn er ist freundlich, ja, ewiglich währt seine Gnade!
Danket dem Gott der Götter – ja, ewiglich währt seine Gnade!
Danket dem Herrn der Herren – ja, ewiglich währt seine Gnade!
Ihm, der große Wunder tut, er allein: – ja, ewiglich währt seine Gnade!
der den Himmel mit Weisheit geschaffen: – ja, ewiglich währt seine Gnade!
der die Erde über den Wassern ausgebreitet: – ja, ewiglich währt seine Gnade!
der die großen Lichter (oder: Leuchten) geschaffen: – ja, ewiglich währt seine Gnade!
die Sonne zur Herrschaft am Tage: – ja, ewiglich währt seine Gnade!
den Mond und die Sterne zur Herrschaft bei Nacht: – ja, ewiglich währt seine Gnade!
Ihm, der Ägypten schlug an seinen Erstgeburten: – ja, ewiglich währt seine Gnade!
und Israel aus ihrer Mitte führte: – ja, ewiglich währt seine Gnade!
mit starker Hand und hocherhobenem Arm: – ja, ewiglich währt seine Gnade!
der das Schilfmeer in zwei Teile zerschnitt: – ja, ewiglich währt seine Gnade!
und Israel mitten hindurchziehen ließ: – ja, ewiglich währt seine Gnade!
und den Pharao und sein Heer ins Schilfmeer stürzte: – ja, ewiglich währt seine Gnade!
Ihm, der sein Volk durch die Wüste führte: – ja, ewiglich währt seine Gnade!
der große Könige schlug: – ja, ewiglich währt seine Gnade!
und mächtige Könige tötete: – ja, ewiglich währt seine Gnade!
Sihon, den König der Amoriter: – ja, ewiglich währt seine Gnade!
und Og, den König von Basan: – ja, ewiglich währt seine Gnade!
und ihr Land als Erbbesitz hingab: – ja, ewiglich währt seine Gnade!
als Erbbesitz seinem Knechte Israel: – ja, ewiglich währt seine Gnade!
ihm, der in unsrer Erniedrigung unser gedachte: – ja, ewiglich währt seine Gnade!
und uns von unsern Drängern befreite: – ja, ewiglich währt seine Gnade!
der Nahrung allen Geschöpfen gibt: – ja, ewiglich währt seine Gnade!
Danket dem Gott des Himmels: ja, ewiglich währt seine Gnade!
HERR, ich habe deinen Ruf vernommen: ich bin voller Furcht! HERR, verwirkliche dein Werk inmitten der Jahre (d.h. erst nach längeren Jahren), mache es offenbar inmitten der Jahre! Im Zürnen (oder: trotz deines Zorns) bleibe des Erbarmens eingedenk!