Unrevidierte Elberfelder 1932
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Und jene drei Männer hörten auf, dem Hiob zu antworten, weil er in seinen Augen gerecht war.
Da entbrannte der Zorn Elihus, des Sohnes Barakeels, des Busiters, vom Geschlechte Ram; sein Zorn entbrannte wider Hiob, weil er sich selbst mehr rechtfertigte als Gott.
Und sein Zorn entbrannte wider seine drei Freunde, darum, daß sie keine Antwort fanden und Hiob verdammten.
Aber Elihu hatte auf Hiob gewartet mit Reden, weil jene älter an Jahren {W. an Tagen; so auch V. 6} waren als er.
Und als Elihu sah, daß keine Antwort in dem Munde der drei Männer war, da entbrannte sein Zorn.
Es gibt zwischen uns keinen Schiedsmann, daß er seine Hand auf uns beide legte.
Denn Gott ist einer, und einer Mittler {O. da ist ein Gott und ein Mittler} zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus,
Und wenn sie mit Fesseln gebunden sind, in Stricken des Elends gefangen werden,
dann macht er ihnen kund ihr Tun und ihre Übertretungen, daß sie sich trotzig gebärdeten;
und er öffnet ihr Ohr der Zucht und spricht, daß sie umkehren sollen vom Frevel.
Fürwahr, du hast vor meinen Ohren gesprochen, und ich hörte die Stimme der Worte:
Ich bin rein, ohne Übertretung; ich bin makellos, und keine Ungerechtigkeit ist an mir.
Siehe, er erfindet Feindseligkeiten wider mich; er hält mich für seinen Feind.
Er legt meine Füße in den Stock, beobachtet alle meine Pfade. -
Denn Hiob hat gesagt: Ich bin gerecht, und Gott {El} hat mir mein Recht entzogen.
Trotz meines Rechtes soll ich lügen; meine Wunde {Eig. mein Pfeil; vergl. Kap. 6,4; 16,13} ist unheilbar, ohne daß ich übertreten habe. -
Und Elihu hob wieder an und sprach:
Hältst du das für recht? Du hast gesagt: Meine Gerechtigkeit ist größer als diejenige Gottes {El}.
Denn du fragst, was sie dir nütze; was gewinne ich mehr, als wenn ich gesündigt hätte? -
Und jene drei Männer hörten auf, dem Hiob zu antworten, weil er in seinen Augen gerecht war.
Da entbrannte der Zorn Elihus, des Sohnes Barakeels, des Busiters, vom Geschlechte Ram; sein Zorn entbrannte wider Hiob, weil er sich selbst mehr rechtfertigte als Gott.
Und sein Zorn entbrannte wider seine drei Freunde, darum, daß sie keine Antwort fanden und Hiob verdammten.
Aber Elihu hatte auf Hiob gewartet mit Reden, weil jene älter an Jahren {W. an Tagen; so auch V. 6} waren als er.
Und als Elihu sah, daß keine Antwort in dem Munde der drei Männer war, da entbrannte sein Zorn.
Und Elihu, der Sohn Barakeels, der Busiter, hob an und sprach:Ich bin jung an Jahren, und ihr seid Greise; darum habe ich mich gescheut {Eig. bin ich scheu zurückgetreten} und gefürchtet, euch mein Wissen kundzutun.
Ich sagte: Mögen die Tage reden, und die Menge der Jahre Weisheit verkünden.
Jedoch der Geist ist es in den Menschen, und der Odem des Allmächtigen, der sie verständig macht.
Nicht die Bejahrten {Eig. die Großen an Tagen} sind weise, noch verstehen die Alten was recht ist.
Darum sage ich: Höre mir zu, auch ich will mein Wissen kundtun.
Siehe, ich harrte auf eure Reden, horchte auf eure Einsichten, bis ihr Worte ausfindig gemacht hättet,
und ich richtete meine Aufmerksamkeit auf euch; und siehe, keiner ist unter euch, der Hiob widerlegt, der seine Reden beantwortet hätte.
Daß ihr nur nicht saget: Wir haben Weisheit gefunden. Gott {El} wird ihn aus dem Felde schlagen, nicht ein Mensch!
Er hat ja an mich keine Worte gerichtet, und mit euren Reden werde ich ihm nicht erwidern. -
Sie sind bestürzt, sie antworten nicht mehr, die Worte sind ihnen ausgegangen {Eig. fortgewandert}.
Und ich sollte warten, weil sie nicht reden, weil sie dastehen, nicht mehr antworten {O. ich habe gewartet, weil sie nicht redeten, ... dastanden, ... antworteten}?
Auch ich will mein Teil erwidern, auch ich will mein Wissen kundtun.
Denn voll bin ich von Worten; der Geist meines Innern drängt mich.
Siehe, mein Inneres ist wie Wein, der nicht geöffnet ist; gleich neuen Schläuchen will es bersten.
Ich will reden, daß mir Luft werde, will meine Lippen auftun und antworten.
Daß ich nur ja für niemand Partei nehme! und keinem Menschen werde ich schmeicheln.
Denn ich weiß nicht zu schmeicheln: gar bald würde mein Schöpfer mich hinwegnehmen.
Nun aber, Hiob, höre doch meine Reden, und nimm zu Ohren alle meine Worte.
Siehe doch, ich habe meinen Mund aufgetan, meine Zunge redet in meinem Gaumen.
Meine Worte sollen die Geradheit meines Herzens sein, und was meine Lippen wissen, sollen sie rein heraussagen.
Der Geist Gottes {El} hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen belebt mich.
Wenn du kannst, so antworte mir; rüste dich vor mir, stelle dich!
Siehe, ich bin Gottes {El}, wie du; vom Tone abgekniffen bin auch ich.
Siehe, mein Schrecken wird dich nicht ängstigen, und mein Druck wird nicht schwer auf dir lasten.
Fürwahr, du hast vor meinen Ohren gesprochen, und ich hörte die Stimme der Worte:
Ich bin rein, ohne Übertretung; ich bin makellos, und keine Ungerechtigkeit ist an mir.
Siehe, er erfindet Feindseligkeiten wider mich; er hält mich für seinen Feind.
Er legt meine Füße in den Stock, beobachtet alle meine Pfade. -
Siehe, darin hast du nicht recht, antworte ich dir; denn Gott ist erhabener als ein Mensch.
Warum hast du wider ihn gehadert? Denn {O. wider ihn, daß er ...?} über all sein Tun gibt er keine Antwort {O. daß er keine seiner (des Menschen) Worte beantwortet?}.
Doch in einer Weise redet Gott {El} und in zweien, ohne daß man es beachtet.
Im Traume, im Nachtgesicht, wenn tiefer Schlaf die Menschen befällt, im Schlummer auf dem Lager:
dann öffnet er das Ohr der Menschen und besiegelt die Unterweisung, die er ihnen gibt {W. ihre Unterweisung},
um den Menschen von seinem Tun abzuwenden, und auf daß er Übermut vor dem Manne verberge;
daß er seine Seele zurückhalte von der Grube, und sein Leben vom Rennen ins Geschoß {Eig. Speer, Wurfspieß; so auch Kap. 36,12}.
Auch wird er gezüchtigt mit Schmerzen auf seinem Lager und mit beständigem Kampf in seinen Gebeinen.
Und sein Leben verabscheut das Brot, und seine Seele die Lieblingsspeise;
sein Fleisch zehrt ab, daß man es nicht mehr sieht, und entblößt sind seine Knochen, die nicht gesehen wurden;
und seine Seele nähert sich der Grube, und sein Leben den Würgern {Eig. den Tötenden}.
Wenn es nun für ihn einen Gesandten gibt, einen Ausleger, einen aus tausend, um dem Menschen seine Geradheit kundzutun {d.h. um ihn zur Erkenntnis und zum Selbstgericht zu führen},
so wird er sich seiner erbarmen und sprechen: Erlöse ihn, daß er nicht in die Grube hinabfahre; ich habe eine Sühnung {O. ein Lösegeld; wie Kap. 36,18} gefunden.
Sein Fleisch wird frischer sein als in der Jugend {O. wird strotzen von Jugendfrische}; er wird zurückkehren zu den Tagen seiner Jünglingskraft.
Er wird zu Gott flehen, und Gott {Eig. er} wird ihn wohlgefällig annehmen, und er wird sein Angesicht schauen mit Jauchzen; und Gott {Eig. er} wird dem Menschen seine Gerechtigkeit vergelten.
Er wird vor den Menschen singen und sagen: Ich hatte gesündigt und die Geradheit verkehrt, und es ward mir nicht vergolten;
er hat meine Seele erlöst, daß sie nicht in die Grube fahre, und mein Leben erfreut sich des Lichtes.
Siehe, das alles tut Gott {El} zwei-, dreimal mit dem Manne,
um seine Seele abzuwenden von der Grube, daß sie erleuchtet werde von dem Lichte der Lebendigen.
Merke auf, Hiob, höre mir zu; schweige, und ich will reden.
Wenn du Worte hast, so antworte mir; rede, denn ich wünsche dich zu rechtfertigen.
Wenn nicht, so höre du mir zu; schweige, und ich werde dich Weisheit lehren.
Und Elihu hob wieder an und sprach:
Höret, ihr Weisen, meine Worte, und ihr Kundigen, gebet mir Gehör!
Denn das Ohr prüft die Worte, wie der Gaumen die Speise kostet {Eig. speisend kostet}.
Erwählen wir für uns, was recht, erkennen wir unter uns, was gut ist!
Denn Hiob hat gesagt: Ich bin gerecht, und Gott {El} hat mir mein Recht entzogen.
Trotz meines Rechtes soll ich lügen; meine Wunde {Eig. mein Pfeil; vergl. Kap. 6,4; 16,13} ist unheilbar, ohne daß ich übertreten habe. -
Wer ist ein Mann wie Hiob, der Hohn trinkt wie Wasser,
und in Gesellschaft geht mit denen, die Frevel tun, und wandelt mit gottlosen Menschen?
Denn er hat gesagt: Keinen Nutzen hat ein Mann davon, daß er Wohlgefallen an Gott hat {Eig. gern mit Gott verkehrt}!
Darum höret mir zu, ihr Männer von Verstand! Fern sei Gott von Gesetzlosigkeit, und der Allmächtige von Unrecht!
Sondern des Menschen Tun vergilt er ihm, und nach jemandes Wege läßt er es ihn finden.
Ja, wahrlich, Gott {El} handelt nicht gesetzlos, und der Allmächtige beugt nicht das Recht.
Wer hat ihm die Erde anvertraut? und wer den ganzen Erdkreis gegründet {Eig. gesetzt}?
Wenn er sein Herz nur auf sich selbst richtete, seinen Geist {O. Hauch} und seinen Odem an sich zurückzöge,
so würde alles Fleisch insgesamt verscheiden, und der Mensch zum Staube zurückkehren.
Und wenn du doch dieses einsehen und hören, der Stimme meiner Worte Gehör schenken wolltest!
Sollte auch herrschen wer das Recht haßt? oder willst du den Allgerechten {W. den Gerecht-Mächtigen} verdammen?
Sagt man zu einem Könige: Belial {Nichtswürdiger}? zu Edlen: Du Gottloser?
Wieviel weniger zu ihm, der die Person der Fürsten nicht ansieht und den Reichen {O. Vornehmen} nicht vor dem Armen berücksichtigt! Denn sie alle sind das Werk seiner Hände.
In einem Augenblick sterben sie; und in der Mitte der Nacht wird ein Volk erschüttert und vergeht, und Mächtige werden beseitigt ohne Hand {Eig. nicht durch Hand (d.h. Menschenhand)}.
Denn seine Augen sind auf die Wege des Menschen gerichtet, und er sieht alle seine Schritte.
Da ist keine Finsternis und kein Todesschatten, daß sich darein verbergen könnten die Frevel tun.
Denn er braucht nicht lange auf einen Menschen acht zu geben, damit er vor Gott {El} ins Gericht komme.
Er zerschmettert Gewaltige ohne Untersuchung, und setzt andere an ihre Stelle.
Daher kennt er ihre Handlungen, und kehrt sie um über Nacht; und sie werden zermalmt.
Er schlägt sie, wie Übeltäter, auf öffentlichem Platze,
darum daß sie von seiner Nachfolge {Eig. von hinter ihm} abgewichen sind {And. üb.: denn darum sind sie usw.} und alle seine Wege nicht bedacht haben,
um zu ihm hinaufdringen zu lassen das Schreien des Armen, und damit er das Schreien der Elenden höre.
Schafft er Ruhe, wer will beunruhigen? und verbirgt er das Angesicht, wer kann ihn schauen? So handelt er sowohl gegen ein Volk, als auch gegen einen Menschen zumal,
damit der ruchlose Mensch nicht regiere, damit sie nicht Fallstricke des Volkes seien.
Denn hat er wohl zu Gott {El} gesagt: Ich trage meine Strafe, ich will nicht mehr verderbt handeln;
was ich nicht sehe, zeige du mir; wenn ich Unrecht verübt habe, so will ich es nicht mehr tun? -
Soll nach deinem Sinne er es vergelten? Denn du hast seine Vergeltung verworfen, und so mußt du wählen {W. denn du hast verworfen, denn du mußt wählen}, und nicht ich; was du weißt, rede denn!
Männer von Verstand werden zu mir sagen, und ein weiser Mann, der mir zuhört:
Hiob redet nicht mit Erkenntnis, und seine Worte sind ohne Einsicht.
Ach, daß doch Hiob fort und fort geprüft würde wegen seiner Antworten nach Frevlerart!
Denn er fügt seiner Sünde Übertretung {O. Vermessenheit} hinzu, klatscht unter uns in die Hände und mehrt seine Worte gegen Gott {El}.
Und Elihu hob wieder an und sprach:
Hältst du das für recht? Du hast gesagt: Meine Gerechtigkeit ist größer als diejenige Gottes {El}.
Denn du fragst, was sie dir nütze; was gewinne ich mehr, als wenn ich gesündigt hätte? -
Ich will dir Worte erwidern und deinen Genossen mit dir.
Blicke gen Himmel und sieh, und schaue die Wolken {Das hebr. Wort bezeichnet eigentl. die dünnen Luftschichten oberhalb der schweren Wolken, dann auch das Himmelsgewölbe; vergl. Kap. 37,18.21} an - sie sind höher als du.
Wenn du sündigst, was tust du ihm an? und mehren sich deine Übertretungen, was fügst du ihm zu?
Wenn du gerecht bist, was gibst du ihm, oder was empfängt er aus deiner Hand?
Für einen Mann wie du gilt deine Gesetzlosigkeit etwas, und für ein Menschenkind deine Gerechtigkeit.
Wegen der Menge der Bedrückungen schreit man; man ruft um Hilfe wegen des Armes der Großen.
Aber man spricht nicht: Wo ist Gott, mein Schöpfer, der Gesänge gibt in der Nacht,
der uns mehr belehrt als die Tiere der Erde, und uns weiser macht als das {O. uns belehrt durch die Tiere ..., weise macht durch das usw; vergl. Kap. 12,7} Gevögel des Himmels?
Alsdann schreit man, aber er antwortet nicht, wegen des Hochmuts der Bösen.
Auf nur Eitles hört Gott {El} nicht, und der Allmächtige schaut es nicht an.
Wenn du auch sagst, du schauest ihn nicht - die Rechtssache ist vor ihm; so harre sein.
Und nun, wenn sein Zorn nicht heimgesucht hat, sollte er nicht sehr wohl um den Übermut wissen?
Und so sperrt Hiob eitler Weise seinen Mund auf, häuft Worte ohne Erkenntnis.
Ich will mein Wissen von weither holen {O. zu Fernem erheben}, und meinem Schöpfer Gerechtigkeit geben.
Und Elihu fuhr fort und sprach:
Harre mir ein wenig, und ich will dir berichten; denn noch sind Worte da für Gott.
Ich will mein Wissen von weither holen {O. zu Fernem erheben}, und meinem Schöpfer Gerechtigkeit geben.
Denn wahrlich, meine Worte sind keine Lüge; ein an Wissen {Eig. an Erkenntnissen; so auch Kap. 37,16} Vollkommener ist bei dir.
Siehe, Gott {El} ist mächtig, und doch verachtet er niemand {Eig. nicht} - mächtig an Kraft des Verstandes.
Er erhält den Gesetzlosen nicht am Leben, und das Recht der Elenden gewährt er.
Er zieht seine Augen nicht ab von dem Gerechten, und mit Königen auf den Thron, dahin setzt er sie auf immerdar, und sie sind erhöht.
Und wenn sie mit Fesseln gebunden sind, in Stricken des Elends gefangen werden,
dann macht er ihnen kund ihr Tun und ihre Übertretungen, daß sie sich trotzig gebärdeten;
und er öffnet ihr Ohr der Zucht und spricht, daß sie umkehren sollen vom Frevel.
Wenn sie hören und sich unterwerfen, so werden sie ihre Tage in Wohlfahrt verbringen und ihre Jahre in Annehmlichkeiten.
Wenn sie aber nicht hören, so rennen sie ins Geschoß und verscheiden ohne Erkenntnis.
Aber die ruchlosen Herzens sind hegen Zorn: sie rufen nicht um Hilfe, wenn er sie gefesselt hat.
Ihre Seele stirbt dahin in der Jugend, und ihr Leben unter den Schandbuben.
Den Elenden errettet er in seinem {O. durch sein} Elend {O. den Dulder ... in seinem Dulden}, und in der {O. durch die} Drangsal öffnet er ihnen das Ohr.
So hätte er auch dich aus dem Rachen der Bedrängnis in einen weiten Raum geführt, wo keine Beengung gewesen {Eig. dessen Boden nicht beengt gewesen wäre}, und die Besetzung deines Tisches würde voll Fett sein.
Aber du bist mit dem Urteil des Gesetzlosen erfüllt: Urteil und Gericht werden dich ergreifen.
Denn der Grimm, möge er dich ja nicht verlocken zur {Eig. in} Verhöhnung, und die Größe des Lösegeldes verleite dich nicht!
Soll dich dein Schreien außer Bedrängnis stellen und alle Anstrengungen der Kraft?
Sehne dich nicht nach der Nacht, welche Völker plötzlich {W. auf ihrer Stelle} hinwegheben wird {O. wo Völker plötzlich hinweggehoben werden}.
Hüte dich, wende dich nicht zum Frevel, denn das hast du dem Elend {O. dem Dulden; wie V. 15} vorgezogen.
Siehe, Gott {El} handelt erhaben in seiner Macht; wer ist ein Lehrer wie er?
Wer hat ihm seinen Weg vorgeschrieben, und wer dürfte sagen: Du hast Unrecht getan?
Gedenke daran, daß du sein Tun erhebest, welches Menschen besingen.
Alle Menschen schauen es an, der Sterbliche erblickt es aus der Ferne.
Siehe, Gott {El} ist zu erhaben für unsere Erkenntnis {W. ist erhaben, sodaß wir nicht erkennen}; die Zahl seiner Jahre, sie ist unerforschlich.
Denn er zieht Wassertropfen herauf {And. üb.: nieder}; von dem Dunst, den er bildet, träufeln sie als Regen,
den die Wolken {S. die Anm. zu Kap. 35,5} rieseln und tropfen lassen auf viele Menschen.
Versteht man gar das Ausbreiten des Gewölks, das Krachen seines Zeltes?
Siehe, er breitet sein Licht um sich aus, und die Gründe {W. Wurzeln} des Meeres bedeckt er {O. mit den Tiefen des Meeres umhüllt er sich}.
Denn durch dieses richtet er Völker, gibt Speise im Überfluß.
Seine Hände umhüllt er mit dem Blitz {W. mit Licht; so auch Kap. 37,3.11.15}, und er entbietet ihn gegen denjenigen, den er treffen soll {O. als einer, der sicher trifft. And.: gegen den Feind}.
Sein Rollen kündigt ihn an, sogar das Vieh sein Heranziehen.
Ja, darüber erzittert mein Herz und bebt auf von seiner Stelle.
Höret, höret das Getöse seiner Stimme und das Gemurmel, das aus seinem Munde hervorgeht!
Er sendet es aus unter den ganzen Himmel, und seinen Blitz bis zu den Säumen der Erde.
Nach dem Blitze {W. nach ihm} brüllt eine Stimme; er donnert mit seiner erhabenen Stimme, und hält die Blitze {W. sie} nicht zurück, wenn seine Stimme gehört wird.
Gott {El} donnert wunderbar mit seiner Stimme; er tut große Dinge, die wir nicht begreifen.
Denn zum Schnee spricht er: Falle zur Erde! und zum Regengusse und den Güssen seines gewaltigen Regens.
Er lähmt {Eig. versiegelt} die Hand eines jeden Menschen, damit alle Menschen sein Werk kennen lernen.
Und das Wild geht in sein Versteck und bleibt in seinen Höhlen.
Aus der Kammer des Südens kommt Sturm, und von den Nordwinden Kälte.
Durch den Odem Gottes {El} entsteht Eis, und die Breite der Wasser zieht sich zusammen.
Auch beladet er mit Wasserfülle das Gewölk, breitet weithin aus seine Blitzwolken.
Und unter seiner Leitung wenden sie sich ringsumher zu ihrem Werke, zu allem was er ihnen gebietet, über die Fläche des Erdkreises hin,
sei es daß er sie zur Geißel, oder für seine Erde, oder zur Erweisung seiner Gnade sich entladen läßt {Eig. treffen läßt}.
Nimm dieses zu Ohren, Hiob; stehe und betrachte die Wunder Gottes {El}!
Weißt du, wie Gott sie beladet, und leuchten läßt den Blitz seines Gewölks?
Verstehst du dich auf das Schweben {Eig. die Schwebungen} der Wolke, auf die Wundertaten des an Wissen Vollkommenen?
Du, dessen Kleider heiß werden, wenn das Land schwül wird von Süden her,
kannst du, gleich ihm, das Himmelsgewölbe ausbreiten, fest wie ein gegossener Spiegel?
Tue uns kund, was wir ihm sagen sollen! Wir können vor Finsternis nichts vorbringen.
Soll ihm gemeldet werden, daß ich reden wolle? Wenn jemand zu ihm spricht, er wird gewiß verschlungen werden {O. Sollte wohl jemand wünschen verschlungen zu werden?}.
Und jetzt sieht man das Licht nicht, welches leuchtet am Himmelsgewölbe; aber ein Wind fährt daher und reinigt dasselbe.
Aus dem Norden kommt Gold {Die Nordgegend galt bei den Alten als der Hauptsitz des Goldes}: - um Gott ist furchtbare Pracht;
den Allmächtigen, den erreichen wir nicht, den Erhabenen an Kraft; und das Recht und der Gerechtigkeit Fülle beugt er nicht {And. üb.: gegen die Accente: erreichen wir nicht. Groß an Kraft und an Recht und an Fülle der Gerechtigkeit, bedrückt er nicht}.
Darum fürchten ihn die Menschen; er sieht keine an, die weisen Herzens sind.
so mögen Dornen statt Weizen, und Unkraut statt Gerste hervorkommen!Die Worte Hiobs sind zu Ende.
Und die drei Freunde Hiobs hörten all dieses Unglück, das über ihn gekommen war; und sie kamen, ein jeder aus seinem Orte: Eliphas, der Temaniter, und Bildad, der Schuchiter {d.h. von Schuach}, und Zophar, der Naamathiter; und sie verabredeten sich miteinander zu kommen, um ihm ihr Beileid zu bezeugen und ihn zu trösten.
Und es geschah nach diesen Dingen, da wurde dem Abraham berichtet: Siehe, Milka, auch sie hat deinem Bruder Nahor Söhne geboren:
Uz, seinen Erstgeborenen, und Bus, seinen Bruder, und Kemuel, den Vater Arams,
Er war verachtet und verlassen von den Menschen {Eig. von den Männern, d.h. den Hochgestellten}, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, und wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt; er war verachtet, und wir haben ihn für nichts geachtet.
Siehe, mein Knecht wird einsichtig handeln; er wird erhoben und erhöht werden und sehr hoch sein.
Ich habe mit meinen Augen einen Bund gemacht {Eig. meinen Augen einen Bund vorgeschrieben}, und wie hätte ich auf eine Jungfrau geblickt!
Denn was wäre das Teil Gottes von oben gewesen, und das Erbe des Allmächtigen aus den Höhen?
Ist nicht Verderben für den Ungerechten, und Mißgeschick für die, welche Frevel tun?
Sieht er nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte?
Wenn ich mit Falschheit umgegangen bin, und mein Fuß dem Truge zugeeilt ist, -
er wäge mich auf der Waage der Gerechtigkeit, und Gott wird meine Unsträflichkeit erkennen -
wenn mein Schritt von dem Wege abgebogen, und mein Herz meinen Augen gefolgt ist, und an meinen Händen ein Makel kleben blieb:
so möge ich säen, und ein anderer essen, und meine Sprößlinge mögen entwurzelt werden!
Wenn mein Herz zu einem Weibe {O. ob eines Weibes} verlockt worden ist, und ich an der Tür meines Nächsten gelauert habe:
so möge mein Weib für einen anderen mahlen, und andere mögen sich über sie beugen!
Denn das ist eine Schandtat, und das eine Missetat für die Richter {d.h. die dem Richterspruch verfällt}.
Denn ein Feuer ist es, das bis zum Abgrund {S. die Anm. zu Ps. 88,11} frißt, und das meinen ganzen Ertrag entwurzeln würde.
Wenn ich das Recht meines Knechtes und meiner Magd mißachtete, als sie mit mir stritten:
was wollte ich dann tun, wenn Gott {El} sich erhöbe; und wenn er untersuchte, was ihm erwidern?
Hat nicht er, der mich im Mutterleibe bereitete, auch ihn bereitet, und hat nicht einer im Schoße uns gebildet?
Wenn ich den Armen ihr Begehr versagte, und die Augen der Witwe verschmachten ließ,
und aß meinen Bissen allein, so daß der Verwaiste nicht davon gegessen hat -
ist er doch von meiner Jugend an bei mir aufgewachsen, wie bei einem Vater, und von meiner Mutter Leibe an habe ich sie {d.h. die Witwe} geleitet -;
wenn ich jemand umkommen sah aus Mangel an Kleidung, und den Dürftigen ohne Decke,
wenn seine Lenden mich nicht gesegnet haben, und er mit der Wolle {W. Schur} meiner Lämmer sich nicht erwärmte;
wenn ich meine Hand geschwungen über eine Waise, weil ich im Tore meinen Beistand sah {d.h. vor Gericht auf Beistand rechnen konnte}:
so falle meine Schulter aus ihrem Blatte, und mein Arm werde abgebrochen von der Röhre!
Denn das Verderben Gottes {El} war mir ein Schrecken, und vor seiner Erhabenheit vermochte ich nichts. {O. Denn ein Schrecken käme mich an, Verderben Gottes, und ... vermöchte ich nichts}
Wenn ich das Gold zu meiner Zuversicht gemacht, und zu dem feinen Golde gesagt habe: Mein Vertrauen!
wenn ich mich freute, daß mein Vermögen groß war, und daß meine Hand Ansehnliches erworben hatte;
wenn ich die Sonne {Eig. das Licht} sah, wie sie glänzte, und den Mond in Pracht dahinwandeln,
und mein Herz im geheimen verführt wurde und mein Mund meine Hand geküßt hat {d.h. um der Sonne und dem Monde Huldigung darzubringen; vergl. 1.Kön. 19,18; Hos. 13,2}:
auch das wäre eine gerichtlich zu strafende Missetat; denn Gott {El} droben würde ich verleugnet haben.
Wenn ich mich freute über das Unglück meines Hassers und aufjauchzte, als Böses ihn traf -
nie habe ich ja meinem Gaumen erlaubt, zu sündigen, durch einen Fluch seine Seele zu fordern -;
wenn die Leute meines Zeltes nicht gesagt haben: Wer wäre nicht von dem Fleische seines Schlachtviehes {W. von seinem Fleische} satt geworden! -
der Fremdling übernachtete nicht draußen, ich öffnete dem Wanderer meine Tür {Nach der überlieferten Punktierung: ich öffnete meine Tür nach dem Wege hin};
wenn ich, wie Adam, meine Übertretungen zugedeckt habe, verbergend in meinem Busen meine Missetat,
weil ich mich fürchtete vor der großen Menge, und die Verachtung der Familien mich erschreckte, so daß ich mich still hielt, nicht zur Türe hinausging...
O daß ich einen hätte, der auf mich hörte, - hier ist meine Unterschrift; der Allmächtige antworte mir! - und die Klageschrift, welche mein Gegner geschrieben!
Würde ich sie nicht auf meiner Schulter tragen, sie mir umbinden als Krone?
Ich würde ihm kundtun die Zahl meiner Schritte, würde ihm nahen wie ein Fürst.
Wenn mein Acker über mich schreit, und seine Furchen allesamt weinen;
wenn ich seinen Ertrag {W. seine Kraft; wie 1.Mose 4,12} ohne Zahlung verzehrt habe, und die Seele seiner Besitzer aushauchen ließ:
so mögen Dornen statt Weizen, und Unkraut statt Gerste hervorkommen!Die Worte Hiobs sind zu Ende.
Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet;
denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maße ihr messet, wird euch gemessen werden.
Redet nicht widereinander, Brüder. Wer wider seinen Bruder redet oder seinen Bruder richtet, redet wider das Gesetz und richtet das Gesetz. Wenn du aber das Gesetz richtest, so bist du nicht ein Täter des Gesetzes, sondern ein Richter.
Einer ist der Gesetzgeber und Richter, der {O. der, welcher} zu erretten und zu verderben vermag. Du aber, wer bist du, der du den Nächsten richtest?
Und es geschah, nachdem Jehova diese Worte zu Hiob geredet hatte, da sprach Jehova zu Eliphas, dem Temaniter: Mein Zorn ist entbrannt wider dich und wider deine beiden Freunde; denn nicht geziemend habt ihr von mir geredet, wie mein Knecht Hiob.
Und nun nehmet euch sieben Farren und sieben Widder, und gehet zu meinem Knechte Hiob und opfert ein Brandopfer für euch. Und Hiob, mein Knecht, möge für euch bitten; denn {O. nur} ihn will ich annehmen, damit ich nicht an euch tue nach eurer Torheit; denn nicht geziemend habt ihr von mir geredet, wie mein Knecht Hiob.
Nun aber, Hiob, höre doch meine Reden, und nimm zu Ohren alle meine Worte.
Vor grauem Haare sollst du aufstehen und die Person {W. das Antlitz} eines Greises ehren, und du sollst dich fürchten vor deinem Gott. Ich bin Jehova.
Gleicherweise ihr jüngeren, seid den älteren {O. Ältesten} unterwürfig. Alle aber seid gegeneinander mit Demut fest umhüllt; denn „Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade“. {Spr. 3,34}
Und es geschah, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel, wie er inmitten der Lehrer saß und ihnen zuhörte und sie befragte.
Dieses aber wisse, daß in den letzten Tagen schwere {O. gefahrvolle} Zeiten da sein werden;
denn die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, heillos {O. unheilig},
ohne natürliche Liebe, unversöhnlich {O. wortbrüchig, treulos}, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend,
Verräter, verwegen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott,
Mehr Einsicht habe ich als die Alten, denn deine Vorschriften habe ich bewahrt.