Schriften von unbekannten Autoren
Die höchsten Beweggründe für einen heiligen und geistlichen Wandel werden aus dem Geheimnis gezogenDie höchsten Beweggründe für einen heiligen und geistlichen Wandel werden aus dem Geheimnis gezogen
Denn wir lernen dadurch, (1) dass wir gestorbene und auferstandene Menschen sind; (2) dass wir eins sind mit Christus – „gesegnet … mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christus“ (Eph 1,3); (3) dass wir ein Leben, eine neue Natur besitzen, die allein mit Ihm, der unser Leben ist, Gemeinschaft finden kann. Wir werden also dazu berufen, als Himmelsbürger zu wandeln und doch auf Erden. Wie eindringlich die Schrift in diesem Punkt ist!
Kol 3,1-5: Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht, was droben ist … Sinnt auf das, was droben ist , nicht auf das, was auf der Erde ist. Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott … Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind (s.a. Röm 6).
Wenn der Apostel uns ermahnt, einander nicht anzulügen, tut er das auf der Grundlage der Natur des neuen Lebens und der Einheit des Leibes – „da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Bild dessen, der ihn geschaffen hat“ (Kol 3,9.10), „der nach Gott geschaffen ist in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit. Deshalb, da ihr die Lüge abgelegt habt …, denn wir sind Glieder voneinander“ (Eph 4,24.25).
Wiederum ist Christi Liebe zur Gemeinde und seine Einheit mit ihr als sein Leib der segensreiche Beweggrund, der dem Ehemann eindringlich nahegelegt wird, um seine Ehefrau als sein eigenes Fleisch zu lieben und zu pflegen. Die Unterordnung der Gemeinde unter Christus ist für die Ehefrau das Vorbild für ihre Unterordnung unter ihren Ehemann (Eph 5,22-24).
Die Gemeinde ist der Wohnort Gottes durch den Geist, und unsere Körper sind der Tempel des Heiligen Geistes. Welch ein Grund, Gott dafür in unserem Körper und Geist zu verherrlichen, und mit welcher Sorgfalt und Gottesfurcht sollten wir wandeln, damit wir nicht den Heiligen Geist betrüben, mit dem wir versiegelt sind für den Tag der Erlösung (1Kor 6,18.19; Eph 4,30)! Besonders durch das „Geheimnis“ erfahren wir die souveräne Gnade Gottes. Wir werden in ihre Segnungen hineingenommen „zum Preis der Herrlichkeit seiner Gnade … nach dem Reichtum seiner Gnade. … Durch Gnade seid ihr errettet geworden.“ Folglich sollen die Prinzipien der Gnade unseren Wandel hier regeln: für unsere Feinde zu beten; denen, die uns hassen, Gutes zu tun; uns denen, die uns Böses tun, nicht zu widersetzen; Verletzungen zu vergeben, „so wie Gott uns um Christi willen vergeben hat“.
Aus dem bereits Vorgebrachten kann man sehen, wie diese Wahrheit sich in jeder Beziehung auf unseren Wandel auswirkt. Was für eine trennende Kraft ist da in ihr, wenn wir aus den Prinzipien der „himmlischen Berufung“ gelernt haben, dass unser Pfad in der Welt der der Pilger und Fremdlinge ist, dass wir an ihren Machenschaften und an ihrer Politik nicht teilnehmen können, umso mehr, wenn wir lernen, dass wir der Welt gestorben und zwar noch in ihr, jedoch Himmelsbürger sind. Das holt uns nicht aus den Beziehungen heraus, in die Gott uns gestellt hat; es lehrt uns auch nicht, Einsiedler zu sein und die uns aufgetragenen Pflichten zu vernachlässigen, sondern Gottes Prinzipien gemäß zu handeln, während wir sie erfüllen. Es ist wahr, dass wir seine Prinzipien nicht in die Gemeinschaft mit der Welt hineintragen können; die Menschen dieser Welt werden uns nicht mögen, wenn wir es versuchen: Wir können uns nicht mit ihnen verbinden, ohne den heiligen Standard, der uns gegeben ist, zu senken. Doch indem wir uns abseits halten vom Lauf der Welt, von ihrer Energie und ihren grundlosen Erwartungen, wird unser Geist frei bleiben von ihrer Verwirrung und ihren Ablenkungen und besser dazu fähig sein, Christus in allem, was wir tun, auszudrücken. Christus ist unser in der „himmlischen Berufung Gottes“ (Phil 3,14), und dies verurteilt jede erdgebundene Gesinnung und fleischliche Vergnügungen und lehrt uns eine himmlische Ausrichtung, zumal wir auch unseren Heiland, den Herrn Jesus Christus, vom Himmel her erwarten.
Es ist ein „heiliger Ruf“ (2Tim 1,9): „Gott hat uns nicht zur Unreinheit berufen, sondern in Heiligkeit“ (1Thes 4,7). Es ist eine Berufung zur Herrlichkeit: „Er hat euch auch berufen durch unser Evangelium, damit ihr die Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus erlanget“ (2Thes 2,14). „Wir haben euch bezeugt, würdig des Gottes zu wandeln, der euch zu seinem eigenen Reich und seiner eigenen Herrlichkeit beruft“ (1Thes 2,12).