Behandelter Abschnitt Lk 2,41-47
Lk 2,41-47: 41 Und seine Eltern gingen alljährlich am Passahfest nach Jerusalem. 42 Und als er zwölf Jahre alt war und sie nach der Gewohnheit des Festes hinaufgingen 43 und die Tage vollendet hatten, blieb bei ihrer Rückkehr der Knabe Jesus in Jerusalem zurück; und seine Eltern wussten es nicht. 44 Da sie aber meinten, er sei unter der Reisegesellschaft, kamen sie eine Tagereise weit und suchten ihn unter den Verwandten und den Bekannten; 45 und als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn. 46 Und es geschah nach drei Tagen, dass sie ihn im Tempel fanden, wie er inmitten der Lehrer saß und ihnen zuhörte und sie befragte. 47 Alle aber, die ihn hörten, gerieten außer sich über sein Verständnis und seine Antworten.
Seine Eltern nahmen Ihn mit nach Jerusalem zum jährlichen „Passahfest“. Auf ihrer Rückkehr verloren sie Ihn aus den Augen, weil sie annahmen, Er sei in der Karawane „unter der Reisegesellschaft“. Er blieb jedoch „zurück“, nicht, weil Er ungehorsam gewesen wäre, sondern weil es Ihn nach der Wahrheit verlangte (Lk 2,43.44). Als sie nach Jerusalem zurückkehrten, fanden sie Ihn „nach drei Tagen“ im Tempel, „wie er inmitten der Lehrer saß und ihnen zuhörte und sie befragte. Alle aber die ihn hörten, gerieten außer sich über sein Verständnis und seine Antworten.“ Da wir wissen, wer Er war, würden wir denken, dass seine Eltern als Erstes den Tempel aufgesucht hätten.
Das Verhalten des Herrn unter den Lehrern war seinem Alter von zwölf Jahren angemessen. Er präsentierte sich nicht als frühreifes Kind, das die Menschen im Tempel mit seinen Kenntnissen der Heiligen Schrift beeindrucken wollte. Vielmehr nahm Er den Platz eines normalen Kindes ein, das in Demut lernt. Im weiteren Verlauf wurde deutlich, dass Er kein gewöhnliches Kind war. Die Tatsache, dass Er nicht nur „Fragen stellte“, sondern auch „Antworten gab“, zeigte, dass die Lehrer Ihm im weiteren Verlauf Fragen stellten (Ps 119,99)!