Behandelter Abschnitt Mt 25,1-3
Gleichnis II: Wachsamkeit in der Zeit der Abwesenheit Christi (Mt 25,1-13)
In diesem zweiten Gleichnis von den „zehn Jungfrauen“ spricht der Herr von seinem Kommen als „Bräutigam“. Es unterstreicht, dass es notwendig ist, während der Zeit seiner Abwesenheit wachsam zu sein. Nochmals: Es wird nicht erwähnt, dass Er als Sohn des Menschen kommt. […] Der Aspekt des Kommens des Herrn ist hier erneut die Entrückung.
In diesem Gleichnis erwähnt der Herr vier verschiedene Zeitabschnitte, die die Zeit seiner Abwesenheit in der heutigen Zeit kennzeichnen. Diese vier Perioden umspannen den gesamten Zeitraum der Geschichte der christlichen Kirche auf der Erde:
Sie „gingen aus“ (Mt 25,1). Dies bezieht sich auf die Zeit der Apostel, als die Gläubigen zum ersten Mal aus dem Lager des Judentums (Heb 13,13) und aus ihren weltlichen Verbindungen (1Thes 1,9) hinausgingen.
Sie „wurde alle schläfrig und schliefen ein“ (Mt 25,5). Dies markiert eine weitere Periode in der Kirchengeschichte, in der das gesamte christliche Bekenntnis im Hinblick auf die Ankunft des Herrn einschlief. Dies geschah kurz nach der Zeit der Apostel und setzte sich durch die Jahrhunderte hindurch bis ins finstere Mittelalter fort. „Um Mitternacht aber erhob sich ein lauter Ruf“ (Mt 25,6). Dies bezieht sich auf eine Erweckung, die im 19. Jahrhundert stattfand, als es in der christlichen Welt ein Erwachen in Bezug auf das Wiederkommen des Herrn gab. „Der Bräutigam kam“ (Mt 25,10). Dies ist der Moment, auf den wir (hoffentlich) alle warten: die Entrückung! Sie wird die Geschichte der christlichen Kirche in der Welt zum Abschluss bringen und wir werden in den Himmel entrückt.
Schauen wir uns die ersten drei Verse an:
Mt 25,1-3: Dann wird das Reich der Himmel zehn Jungfrauen gleich werden, die ihre Lampen nahmen und ausgingen, dem Bräutigam entgegen. Fünf von ihnen aber waren töricht und fünf klug. Denn die Törichten nahmen ihre Lampen und nahmen kein Öl mit sich;
Hier charakterisieren drei Dinge die frühe Kirche:
Erstens heißt es, dass sie „ihre Lampen nahmen“. Eine Lampe steht für das Bekenntnis. Das bezieht sich auf das helle Zeugnis, das sie damals vor der Welt hatten. Es war eine Manifestation ihres Glaubens.
Zweitens heißt es, dass sie „ausgingen“. Das spricht von Absonderung. Sie gingen aus dem Lager des Judentums und aus ihren weltlichen Verbindungen heraus (Heb 13,13; 1Thes 1,9).
Drittens heißt es, dass sie „dem Bräutigam entgegengingen“. Dies spricht von Erwartung. Sie hatten die Hoffnung auf das Kommen des Herrn vor ihrer Seele.
Es gab eine Manifestation, Absonderung und eine Erwartung. Das ist es, was die frühe Kirche kennzeichnete.
Es waren zehn Jungfrauen, „fünf von ihnen aber waren klug und fünf töricht“ (Mt 25,2). Die klugen Jungfrauen hatten „Öl“ in ihren Lampen, aber die anderen nicht. Das bedeutet: Einige waren gerettet und mit dem Geist versiegelt, andere aber nicht. Auch dies ist ein Beispiel für die Vermischung, die es heute unter Christen gibt.