Behandelter Abschnitt Mt 25,4-6
Mt 25,4-6: Die Klugen aber nahmen Öl mit in den Gefäßen, zusammen mit ihren Lampen. Als aber der Bräutigam noch ausblieb, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. Um Mitternacht aber erhob sich ein lauter Ruf: Siehe, der Bräutigam! Geht aus, ihm entgegen!
Dieser glückliche Zustand hielt nicht lange an; sie alle wurden „schläfrig und schliefen ein“ (Mt 25,5). Die Kirche wurde müde, auf das Kommen des Herrn zu warten, und wurde von der Welt beeinflusst, was dazu führte, dass sie sein Kommen aus den Augen verlor. Man beachte: Sie wurden zuerst schläfrig und schliefen dann ein. Das zeigt, dass es sich um einen Zustand handelte, der die Kirche allmählich überkam.
Dann fand im 19. Jahrhundert ein souveränes Werk Gottes statt: Es kam zu einer Belebung der Wahrheit über das Kommen des Herrn und vieler damit zusammenhängender Wahrheiten. Um Mitternacht ertönte der Ruf: „Siehe, der Bräutigam!“ Die Menschen erwachten und erkannten, dass der Herr kommen würde! Es gab eine ziemliche Aufregung unter den Christen, und viele begannen, sich mit Prophetie zu beschäftigen. Als sie sich mit dem Thema zukünftiger Ereignisse im Wort Gottes beschäftigten, erfuhren sie, dass die Kirche nicht Bestandteil der Prophetie war. Sie erfuhren, dass die Kirche nicht zur Erde gehört, sondern dass sie eine himmlische Berufung und Bestimmung hat. Sie erkannten, dass der Herr jeden Moment kommen und die Kirche in den Himmel holen könnte, da es keine Prophezeiung gab, die vorher erfüllt werden musste.
In manchen Übersetzungen steht: „Siehe, der Bräutigam kommt!“ Allerdings wurde das Wort „kommt“ später hinzugefügt. Es macht sein Kommen eher zu einem Ereignis. Der Gedanke ist jedoch vielmehr, dass eine Person kommt: der Herr Jesus Christus! Es sollte einfach heißen: „Siehe, der Bräutigam!“ Das gibt den Geist der damaligen Zeit besser wieder. Die Menschen warteten nicht nur auf ein Ereignis, sondern auf das Kommen des Herrn! Der Ruf forderte sie auch auf: „Geht aus, ihm entgegen.“ Das bedeutet, dass es eine Übung gab, zu ihrer ursprünglichen Position zurückzukehren – außerhalb des Lagers und der Welt. Sie verließen alle kirchlichen und weltlichen Vereinigungen, mit denen sie in Verbindung gestanden hatten, und warteten auf das Kommen des Herrn.
In den nächsten Versen sehen wir, was zu dieser Zeit im christlichen Zeugnis insgesamt geschah: