Gehorsam, der Beweis für das neue Leben (V. 3-11)
Der Apostel stellt uns nun einige Prüfungen für unser christliches Bekenntnis vor. Es ist eine Sache, zu sagen: „Ich bin ein Christ“, aber es ist eine andere, das ewige Leben zu besitzen. Es ist eine Sache, zu sagen: „Ich bin ein Kind Gottes“, und eine ganz andere, den wunderbaren Segen der Wiedergeburt zu kennen. Sagen wir, dass wir Christen sind? Bekennen wir, Kinder Gottes zu sein? Dann müssen wir es durch unser Leben beweisen.
1Joh 2,3: Und hieran wissen wir, dass wir ihn kennen, wenn wir seine Gebote halten.
Johannes spricht hier nicht von einem rechtlichen Standpunkt aus. Im Alten Testament wurden dem Menschen die Gebote Gottes im Hinblick auf die Erlangung des Lebens vorgelegt. Das Gesetz sagte von dem Menschen, der seine Gebote hielt: „Der sie tut, wird durch sie leben“ (3Mo 18,5; SCHL 2000). Aber hier, unter der Gnade, ist es genau umgekehrt: Der Mensch, der aus dem Glauben lebt, wird Gottes Gebote tun. Wer sagt, er lebe für Gott, und doch dem Willen Gottes völlig gleichgültig ist, der ist nicht aus Gott geboren. Er ist noch „in Galle der Bitterkeit und in Fesseln der Ungerechtigkeit“ (Apg 8,23). Das Kind Gottes hat Freude am Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes. Nicht, dass sein Gehorsam perfekt wäre, denn das ist er nie. Es gibt nur einen, der sagen kann: „Ich tue allezeit, was ihm wohlgefällt“ (Joh 8,29; SCHL 2000). Aber die Liebe zum Willen Gottes entspringt in der Seele des Menschen, der wirklich erneuert ist. Er hat Freude daran, im Gehorsam gegenüber Gottes Wort zu wandeln, und damit beweist er, dass er ein Kind Gottes ist. Er stützt sich nicht nur auf das Wort, das sagt: „Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben“ (Joh 3,36), sondern er findet in sich selbst das, was seinen Glauben bestätigt – das, was beweist, dass er aus Gott geboren ist. Dieses neue Verlangen, den Willen Gottes zu tun, stammt nicht vom natürlichen Menschen. Von Natur aus ziehen wir es vor, unseren eigenen Willen zu tun; wir ziehen es vor, unseren eigenen Weg zu gehen. Aber wenn wir Christus vertrauen, lernen wir, uns an seinem göttlichen Willen zu erfreuen.