Und hieran wissen wir, dass wir ihn kennen, wenn wir seine Gebote halten: Und hieran wissen wir [ginwvskomen]: eig. erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben [ejgnwvkamen] = Perfekt. Die Erkenntnis Gottes ist eine Folge des Besitzes des ewigen Lebens, das sich in Gehorsam erweist. Das ist der Prüfstein für das Vorhandensein von Leben. Als Paulus den Gekreuzigten mit dem wahren Gott identifizierte, sagte er unmittelbar: „Was soll ich tun, Herr“ (Apg 22,10). Paulus wollte gehorchen. Das Evangelium führt zum Glauben und zum Gehorsam, zum Glaubensgehorsam (Röm 1,5; 16,26). Gehorsam gegenüber der Wahrheit, die Annahme des Zeugnisses Gottes über seinen Sohn.
Wir waren einst Söhne des Ungehorsams (Eph 2,2), jetzt sind wir Kinder des Gehorsams (1Pet 1,14).
Wenn wir seine Gebote halten: Die Gebote des Herrn Jesus waren der Ausdruck dieses Lebens – alles, was Er sagte und redete (vgl. Joh 12,49-50). Darin erfüllte Er den Willen Gottes des Vaters – es war das Gebot des Vaters. „Es ist offensichtlich, dass die hier erwähnten Gebote dem uns gegebenen neuen Leben als Richtschnur dienen“ (WK, S. 92). Siehe den Anhang „Gebote in den Schriften des Johannes“.
Wer das Leben des Herrn Jesus empfangen hat, ist zum Gehorsam Jesu Christi geheiligt (1Pet 1,2). Der Vater hatte ihm das Gebot gegeben (Joh 4,34; 10,18; 14,31; 15,10). Das Kreuz ist der Höhepunkt des Gehorsams und der Liebe des Herrn Jesus zum Vater (Joh 10,17; 14,31). Gehorsam war seine Grundhaltung; daraus kam alles andere hervor, so auch das Vollbringen der Wunder. Wunder kann jeder tun, sofern Gott ihm die Kraft dazu gibt (vgl. Mt 7,22-23). Der Herr hat alle Gerechtigkeit erfüllt (Mt 3,15).
Das vollkommene Beispiel für Gehorsam ist der Sohn Gottes, der gehorsam wurde (Phil 2,8). Das absolute Negativbeispiel ist der Antichrist, der Mensch der Sünde, der Gesetzlose, der nach seinem Gutdünken handeln wird (Dan 11,36).
„Licht – Gerechtigkeit – Gehorsam“ (vgl. 2,29) gehören genauso zusammen wie „Finsternis – Ungerechtigkeit – Sünde (= Eigenwille)“.