Der Dienst des Paulus (V. 5-10)
1Thes 1,5: Denn unser Evangelium war nicht bei euch im Wort allein, sondern auch in Kraft und im Heiligen Geist und in großer Gewissheit, wie ihr wisst, was wir unter euch waren um euretwillen.
In den Versen 5 bis 10 fasst der Apostel die Auswirkungen seines Dienstes unter den Thessalonichern zusammen. In Vers 5 beginnt er mit den Worten: „Unser Evangelium war nicht bei euch im Wort allein, sondern auch in Kraft und im Heiligen Geist und in großer Gewissheit.“ Das Evangelium muss natürlich im Wort kommen. Es ist die Aufgabe der Diener Christi, einer verlorenen Welt das Wort der Wahrheit des Evangeliums zu verkünden. In 1. Korinther 1,21 heißt es: „So gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten.“ Aber die bloße Verkündigung der Wahrheit des Evangeliums, losgelöst von der Kraft des Heiligen Geistes, führt wahrscheinlich nicht zu solchen Ergebnissen, wie sie in Thessalonich zu beobachten waren.
Es stimmt, dass Gott in seiner Souveränität sein Wort gebrauchen kann, unabhängig davon, wer es verkündet oder ob es nur gelesen wird; das hat Er schon oft getan. Seine allgemeine Methode besteht jedoch darin, hingegebene Männer zu befähigen, das Wort mit Klarheit und in der Kraft des Heiligen Geistes zu verkünden. Dann sind die Ergebnisse garantiert. Der Herr Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt; und ihr werdet meine Zeugen sein“ (Apg 1,8). Eine andere Übersetzung des Verses lautet: „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und ihr werdet meine Zeugen sein.“ Die Bedeutung des Redens in der Kraft des Heiligen Geistes sollte niemals ignoriert werden. Es ist ein großer Fehler, menschliche Beredsamkeit oder Redekunst mit dem Predigen in der Kraft des Geistes Gottes zu verwechseln. Jemand hat treffend gesagt, dass „Predigen eine Beredsamkeit ist, die mit Feuer berührt wird“.
In der Kraft des Heiligen Geistes verkündeten Paulus und seine Mitarbeiter das Evangelium, als sie von Ort zu Ort zogen. Das Ergebnis ihrer Verkündigung war, dass Menschen zum Glauben an Christus geführt wurden und auch „viel Gewissheit“ erhielten. Es ist eine beklagenswerte Tatsache, dass ein großer Teil dessen, was heute als Evangeliumspredigt durchgeht, niemand die Gewissheit des Heils gibt. Predigten, die theologisch korrekt sind, aber keine wirkliche Anwendung auf die Bedürfnisse der Zuhörer haben, sind „klar wie Kristall, aber kalt wie Eis“, wie jemand gesagt hat. Wenn das Wort in Schlichtheit und in der Kraft des Heiligen Geistes gepredigt wird, erhalten diejenigen, die dem Evangelium glauben, die volle Gewissheit des Glaubens.
Paulus fügt in Vers 5 einige äußerst bedeutsame Worte hinzu: „Ihr wisst, was wir unter euch waren um euretwillen.“ Er und seine Gefährten waren darauf bedacht, vor Gott in einem heiligen Leben und in Gerechtigkeit gegenüber ihren Mitmenschen zu wandeln. Ein heiliger Prediger ist eine gewaltige Waffe in den Händen Gottes, um die Festungen der Sünde niederzureißen.
Ralph Waldo Emerson beklagte sich: „Was du bist …, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst.“ Wie schade, dass dies oft auf die Diener Christi zutrifft! Aufrichtigkeit im Leben, Hingabe des Herzens und Heiligkeit des Geistes sollten die Verkündiger des Evangeliums der Gnade auszeichnen.