Röm 8,3: Denn das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch kraftlos war, tat Gott, indem er, seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde und für die Sünde sendend, die Sünde im Fleisch verurteilte …
Im Gegensatz dazu ist Vers 3 eine Aussage darüber, was Gott durch das Kreuz Christi in richterlicher Weise bewirkt hat. Das Gesetz hatte sich durch das Fleisch als kraftlos erwiesen, obwohl es an sich heilig, gerecht und gut war. Es war gleich einem kundigen Bildhauer, der beauftragt war, aus einem großen Haufen schmutzigen Schlamms ein dauerhaftes Denkmal zu meißeln, ein Prachtstück zur immerwährenden Freude der Betrachter. Eine entmutigende, hoffnungslose Aufgabe, nicht wegen Untüchtigkeit des Bildhauers, sondern wegen des äußerst unbrauchbaren Materials, mit dem er arbeiten sollte. Das Gesetz konnte den Sünder verdammen, aber es konnte die Sünde im Fleisch nicht so verurteilen, dass die Menschen von der Knechtschaft der Sünde hätten befreit werden können, um dann, nach dem Geist wandelnd, ein Verhalten an den Tag zu legen, in dem erfüllt wird, was das Gesetz gerechterweise gefordert hatte.
Aber was das Gesetz nicht tun konnte, das hat Gott getan. Er sandte seinen eigenen Sohn, der in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde kam – nur in dessen Gleichgestalt, denn obwohl in vollkommener Weise Mensch, war Er doch ein vollkommener Mensch, ohne den geringsten Makel von Sünde. Gott sandte Ihn „für die Sünde“, das heißt als ein Opfer für die Sünde, so dass in seinem Tod die Sünde im Fleisch verurteilt werden konnte. Die Sünde ist die Wurzel von allem Schlechten im Menschen, und das Fleisch im Menschen liefert der Sünde gleichsam das Mittel zu sündigen Handlungen, ähnlich wie die in einem Kraftwerk erzeugte Elektrizität in der Hochspannungsleitung das Mittel zu ihrer Übertragung vorfindet.
Wir wissen, dass die Sünde ihren ersten Ursprung in den Himmeln hat. Es begann mit Satan und den gefallenen Engeln, doch Christus ist nicht gekommen, um für Engel zu sterben, und folglich war es nicht die Sünde in der Natur von Engeln, die verurteilt wurde. Er starb für Menschen, und es war die Sünde im Fleisch, die verurteilt wurde. Sie wurde verurteilt, nicht vergeben. Gott vergibt zwar Sünden, die als die Früchte der Sünde im Fleisch hervorkommen, aber die Sünde die Wurzel und das Fleisch die Natur, in der die Sünde wirkt, werden nicht vergeben, sondern schonungslos verurteilt. Gott hat sie im Kreuz Christi verurteilt. Wir müssen lernen, sie in unserer Erfahrung zu verurteilen.
Wir haben zu richten, wie Gott richtet. Wir müssen die Dinge sehen, wie Er sie sieht. Wenn die Sünde und das Fleisch der Verurteilung Gottes unterliegen, dann muss das auch bei uns so sein. Da die Sünde und das Fleisch am Kreuz gerichtet sind, ist der Heilige Geist uns gegeben worden, damit Er dem neuen Leben, das nun das unsrige ist, Kraft verleiht. Wenn wir im Geist wandeln, werden alle unsere Tätigkeiten, geistige wie leibliche, von Ihm gesteuert. Die Folge wird sein, dass in unserem Tun zutage tritt, dass die gerechten Forderungen des Gesetzes erfüllt werden.