Christus wurde als Stellvertreter der Gläubigen gerichtet (8,3)
„Denn das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch kraftlos war, tat Gott, indem er, seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde und für die Sünde sendend, die Sünde im Fleisch verurteilte“ (8,3).
Darüber hinaus kann Gott nicht neues Leben schenken, ohne mit dem alten Leben gehandelt zu haben. Wenn der alte Mensch unter dem Gericht Gottes steht, muss dieses Gericht auch ausgeführt werden. Daher lesen wir, dass Gott seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde und für die Sünde sendend, die Sünde im Fleisch verurteilte.
Wenn wir die vollkommene Abscheulichkeit unserer eigenen Herzen kennengelernt haben, und was es folglich bedeutet, unter der Verurteilung und dem Todesurteil zu stehen, können wir nicht ruhen, bis wir sehen, dass Gott mit all diesem Bösen gehandelt hat. Es muss zu Gottes Zufriedenheit damit umgegangen werden. Das geschah, als das Gericht und der Tod, die als Urteil über uns standen, auf denjenigen kamen, der dies als einziger tragen konnte.
Was für eine Erleichterung ist es, dass wir wissen, dass Gott mit unserem sündigen Zustand als Kinder Adams und mit all seinen Konsequenzen gehandelt hat. Gott selbst hat sich unseres Falles angenommen. Er hat unseren sündigen Zustand weder übersehen noch ignoriert. Im Gegenteil, indem Er seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt des sündigen Fleisches und als ein Sündopfer gesendet hat, hat Er die Sünde im Fleisch am Kreuz verurteilt. Als Jesus Christus zum Sündopfer gemacht worden ist, kam unser ganzer sündiger Zustand vor Gott, und zwar in der Person unseres Stellvertreters. Als solcher nahm Er das ganze heilige Gericht Gottes gegen die Sünde auf sich. Wenn es auf uns gefallen wäre, wären wir für immer verloren gewesen. Aber es kam auf den Einen, der wegen der Größe seiner Person – Er ist „sein eigener Sohn“ – das Gericht übernehmen konnte. Als dieses Gericht auf Christus fiel, wurde unser Gericht von Ihm übernommen. Als Er starb, starben auch wir in Gottes Augen. So lesen wir: „Unser alter Mensch ist mitgekreuzigt worden“ mit Ihm (Röm 6,6).
So lernen wir, dass das, was das Gesetz nicht vollbringen konnte, am Kreuz getan worden ist. Das Gesetz konnte den Sünder verurteilen, aber es konnte unsere Verurteilung nicht auslöschen.