Behandelter Abschnitt Neh 5,1-5
Verfehlungen innerhalb der Tore
Bei der Besprechung der verschiedenen Arten des Widerstandes gegen das Werk Gottes, der von außerhalb der Tore herkam, haben wir schon auf zwei Verfehlungen innerhalb der Tore hingewiesen; die eine war bis zu einem gewissen Grade die Ursache der anderen. Diese Verfehlungen unter dem Volk Gottes in Nehemias Tagen sollten uns eine unschätzbare Lehre sein.
Die erste Verfehlung
Die erste war der Mangel an Glauben beim Stamm Juda, der da sprach: „Die Kraft der Lastträger sinkt, und es ist viel Schutt da, und so vermögen wir nicht mehr an der Mauer zu bauen“ (Neh 4,4). Dieser Unglaube wurde durch den Glauben Nehemias und anderer überwunden. Als sie dann wieder Mut gefasst hatten, kehrten sie alle zum Werk zurück, und die Obersten waren hinter dem ganzen Hause Juda (Neh 4,9.10).
Die zweite Verfehlung
Kapitel 5 gibt uns nun den ausführlichen Bericht über eine traurige Verfehlung der Juden während des Bauens der Mauer.
Kapitel 5,1-5
Neh 5,1-5: Und es entstand ein großes Geschrei des Volkes und ihrer Frauen gegen ihre Brüder, die Juden. Und es gab solche, die sprachen: Unsere Söhne und unsere Töchter, wir sind viele; und wir essen und leben! Und es gab solche, die sprachen: Wir mussten unsere Felder und unsere Weinberge und unsere Häuser verpfänden, damit wir Getreide erhielten in der Hungersnot. Und es gab solche, die sprachen: Wir haben Geld geliehen auf unsere Felder und unsere Weinberge für die Steuer des Königs. Und nun, unser Fleisch ist wie das Fleisch unserer Brüder, unsere Kinder sind wie ihre Kinder; und siehe, wie müssen unsere Söhne und unsere Töchter dem Knechtsdienst unterwerfen; und manche von unseren Töchtern sind schon unterworfen, und es steht nicht in der Macht unserer Hände, sie zu lösen; unsere Felder und unsere Weinberge gehören ja anderen.
Einige hatten die Sünde begangen, Geld von ihren Brüdern einzutreiben (Neh 5,9-11). Es war eine Missernte gewesen, und einige, die eine große Familie hatten, waren in Not geraten und hatten ihre Felder, Weinberge und Häuser verpfändet, um Getreide zu erhalten (Neh 5,2.3); und andere hatten Geld für die Steuer des Königs entlehnt (Neh 5,4), und es stand nicht in ihrer Macht, sie zurückzukaufen; und so klagten das Volk und ihre Frauen darüber. Das war ein schwerer Bruch des heiligen Gesetzes Gottes.