Behandelter Abschnitt Neh 2,11-16
Und ich kam nach Jerusalem und war drei Tage dort. Und ich machte mich in der Nacht auf, ich und weinige Männer mit mir; ich hatte aber keinem Menschen mitgeteilt, was mein Gott mir ins Herz gegeben hatte, für Jerusalem zu tun; und kein Tier war bei mir, außer dem Tier, auf dem ich ritt. Und ich zog in der Nacht durchs Taltor hinaus auf die Drachen-Quelle zu und zum Misttor; und ich besichtigte die Mauern Jerusalems, die niedergerissen, und seine Tore, die vom Feuer verzehrt waren. Und ich
zog hinüber zuim Quellentor und zum Königsteich, und es war kein Platz zum Durchkommen für das Tier, das unter mir war. Und ich zog in der Nacht das Tal hinauf und besichtigte die Mauer, und ich kam wieder durchs Taltor herein und kehrte zurück. Die Vorsteher wussten aber nicht, wohin gegangen war und was ich tat; denn ich hatte den Juden und den Priestern und den Edlen und den Vorstehern und den Übrigen, die das Werk taten, bis dahin nichts mitgeteilt.
Durch den Ärger des Feindes in keiner Weise entmutigt, hielt sich Nehemia zunächst drei Tage in Ruhe in Jerusalem auf (Neh 2,11). Dann lesen wir dreimal, dass er sich aufmachte und die niedergerissenen Mauern des Nachts besichtigte (Neh 2,12.13.15). Nehemia wahrte die völlige Ruhe eines Mannes, der mit Gott wandelte. Er ging nicht mit Fleisch und Blut zu Rate; er hatte sich schon zuvor niedergesetzt und die Kosten überschlagen. Nachdem er so drei Tage ruhig gewartet hatte, erhob er sich im Glauben, und obgleich der ganze Verfall und die Zerstörung manchen Mann entmutigt hätte, überwand doch sein Glaube jedes Hindernis. Erhaben über die Umstände, weil Gott in der Erfahrung seiner Seele zwischen ihnen und ihm stand, hatte er volles Vertrauen, dass die Mauer gebaut werde, denn es war Gottes Mauer. Und so wandte er sich an seine Brüder, die Juden, Priester und Edlen und Vorsteher und sagte: