Walter Thomas Prideaux Wolston
Kommentar von Walter Thomas Prideaux Wolston
1Pet 2,11Kommentar zu 1. Petrus 2,11
„Geliebte, ich ermahne euch als Fremdlinge und als solche, die ohne Bürgerrecht sind, euch der fleischlichen Begierden zu enthalten, die gegen die Seele streiten“ (1Pet 2,11).
Er spricht den Christen als Fremden und Pilger an. Warum sind wir Fremde? Weil wir hier nicht zuhause sind. Warum sind wir Pilger? Weil wir auf der Reise zu einem Ort sind, den wir erreichen möchten. Wir sind Fremde, weil unsere Hoffnungen und Freuden und der Eine, den wir am meisten lieben, in dem Himmel sind. Dies macht den Himmel zur Heimat unseres Herzens.
Aus dem Himmel geboren, gehören wir zum Himmel. Unser Vater ist im Himmel, unser Erretter ist im Himmel, unsere Quellen der Versorgung sind im Himmel. Unsere Hoffnungen, unsere Freuden sind alle im Himmel – kurz gesagt sind wir wie eine exotische Pflanze hier unten, die nicht an dieses Klima angepasst ist. Wir sind auch Pilger, und ein Pilger betrachtet seine Reise niemals als beendet, bis er das Ziel seiner Reise erreicht hat.
„Enthaltet euch von fleischlichen Begierden“ (1Pet 2,11), sagt der Apostel. Petrus spricht vom inneren Leben der Seele, von den vielen kleinen Dingen, die hereinkommen, um die Gemeinschaft mit Gott zu verderben und um Wachstum und die Erkenntnis Christi zu verhindern. 1Pet 2,11 spricht von der Unterwerfung des inneren Lebens.
Wir wissen, was eine Schlinge für uns ist, was uns ins Straucheln bringen wird, und er sagt, dass wir bereit sein müssen, uns der Dinge zu enthalten, die ein Hindernis sind, „die gegen die Seele streiten“. Wir müssen in der Tat das Messer der Beschneidung benutzen. Als Israel den Jordan durchquert hatte, um das Land in Besitz zu nehmen, mussten sie scharfe Messer benutzen, bevor sie scharfe Schwerter benutzen konnten. Warum? Weil die scharfen Messer für sie selbst bestimmt waren und sie zuerst selbst zurechtgebracht werden mussten, bevor sie gegen den Feind streiten konnten. Wenn wir nach außen Kraft haben wollen, müssen wir im Inneren Reinheit haben. Wenn wir Freude haben wollen, müssen wir Heiligkeit haben. Die Freude folgt der Heiligkeit immer ein wenig hinterher, und der Mensch, der nicht heilig ist, kann niemals glücklich sein. Mit Heiligkeit meine ich, sich selbst und die eigenen Wege praktisch zu richten: in praktischer Weise tätig zu werden, sodass das Fleisch im Tod bleibt, wo Gott es durch das Kreuz Christi hingetan hat. Es muss im Inneren Heiligkeit geben, sonst kann es nach außen hin keine Freude geben. Wer glücklich sein möchte, muss heilig sein.