Walter Thomas Prideaux Wolston
Kommentar von Walter Thomas Prideaux Wolston
1Pet 2,12Kommentar zu 1. Petrus 2,12
Behandelter Abschnitt 1Pet 2,12-15
„Und dass ihr euren Wandel unter den Nationen ehrbar führt, damit sie, worin sie gegen euch als Übeltäter reden, aus den guten Werken, die sie anschauen, Gott verherrlichen am Tag der Heimsuchung. Unterwerft euch jeder menschlichen Einrichtung um des Herrn willen: es sei dem König als Oberherrn oder den Statthaltern als denen, die von ihm gesandt werden zur Bestrafung der Übeltäter, aber zum Lob derer, die Gutes tun. Denn so ist es der Wille Gottes, dass ihr dadurch, dass ihr Gutes tut, die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringt“ (1Pet 2,12-15).
Jetzt wendet sich der Apostel dem Äußerlichen zu. Wenn wir unser Herz praktisch durch den Herrn gereinigt haben, werden wir nach außen hin richtig stehen. Wenn wir dem Herrn nahe folgen möchten, werden wir entdecken, dass nicht nur Ungläubige (die „Nationen“), sondern manchmal auch weltlich gesinnte Christen vieles gegen uns zu sagen haben. Aber sie werden einmal vor Gott bekennen müssen, dass unsere Werke des Herrn würdig waren; und obwohl sie schlecht über uns redeten, wussten sie, dass Gott in uns und durch uns wirkte.
Es ist eine wunderbare Sache, wenn ein junger Christ mutig auf der Seite des Herrn steht. Er muss damit rechnen, dass alte Freunde aus der Welt viel über ihn reden werden und selbstverständlich nur Böses. Wenn er damit rechnet, wird er nicht überrascht sein, wenn es so kommt.
„. . . euren Wandel ehrbar führt. . . “ (1Pet 2,12). Es bedeutet, unseren Wandel gemäß einer so hohen Messlatte zu führen, dass keiner einen Finger auf irgendetwas legen und sagen kann, dass dieses oder jenes nicht richtig, nicht gerecht oder nicht löblich sei. Es sollte noch nicht einmal den Verdacht geben, wir hätten etwas Böses getan, geschweige denn einen Beweis dafür.
1Pet 2,11 spricht von der Unterwerfung des inneren Lebens, 1Pet 2,12 spricht von der rechten Ordnung des äußeren Lebens, und in 1Pet 2,13 wird uns gesagt, dass wir uns um des Herrn willen den Gewalten unterwerfen sollen. Wenn die Regierung eines Landes eine noch so ungerechte Sache einführen würde, so wäre es trotzdem die Pflicht des Christen, sich darunter zu beugen. Könnte es je einen böseren Kaiser als Nero geben? Und doch schrieb Paulus zu Neros Zeiten an die Christen in Rom, dass sie sich den höheren Gewalten unterwerfen sollten, weil sie von Gott eingesetzt sind.
Der Herr Jesus selbst kam in die Welt, um keine Rechte zu haben, um verachtet und verstoßen zu werden und um schließlich aus der Welt geworfen zu werden, die seine eigenen Hände gemacht hatten – und der Christ soll Christus folgen und ebenfalls keine Rechte haben. Um welche Sache es auch gehen mag, außer sie verstößt gegen den offenbarten Willen Gottes, wir sollen uns um des Herrn willen unterwerfen. Das sind die Kennzeichen eines königlichen Priesters, die Tugenden zu verkündigen, die in Ihm sind. Wenn Christen sich zum Streit hinreißen lassen oder sich der Welt anschließen, dann gibt es kein Zeugnis darüber, was Geduld, Enthaltung oder dergleichen ist.