Behandelter Abschnitt Off 14,14-16
Geistlicherweise kann das jetzt angewendet werden; aber die Absicht des Heiligen Geistes scheint der Trost der Menschen zu sein, die sterben werden, bevor das Tier gerichtet wird und die himmlische Herrlichkeit erscheint. Man könnte meinen, dass sie etwas verloren hätten; aber das ist nicht so. Die Stimme aus dem Himmel sagt: „Schreibe: Glückselig sind Toten, die im Herrn sterben, von nun an! Ja, spricht der Geist, damit sie ruhen von ihren Arbeiten, denn ihre Werke folgen ihnen nach.“ Der Heilige Geist fügt sein Ja des lieblichen Mitgefühls hinzu, das den Gläubigen in Freude und Leid gilt, der mit ihren Gebrechen seufzt und sich über ihren baldigen Triumph und Lohn freut.
Und ich sah: Und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer gleich dem Sohn des Menschen, der auf seinem Haupt eine goldene Krone und in seiner Hand eine scharfe Sichel hatte. Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel hervor und rief dem, der auf der Wolke saß, mit lauter Stimme zu: Schicke deine Sichel und ernte; denn die Stunde des Erntens ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist überreif geworden. Und der, der auf der Wolke saß, legte seine Sichel an die Erde, und die Erde wurde abgeerntet (14,14–16).
Dann folgen die beiden Schlussszenen dieses Kapitels. Die erste ist die Vision von jemandem gleich dem Sohn des Menschen75, der auf einer weißen Wolke sitzt und „auf seinem Haupt eine goldene Krone und in seiner Hand eine scharfe Sichel hatte.“ Es ist eine Vision, der die Vorstellung einer Ernte zugrundliegt: Das heißt, es ist ein Gericht, das Dinge voneinander trennt (14,14–16). Es gibt etwas, das weggetan werden muss, und etwas, das eingesammelt wird. Vielleicht können wir damit vergleichen, was in den Evangelien gesagt wird – „der eine wird genommen und der andere gelassen werden“ (Lk 17,34). So wird es sein an dem Tag, an dem der Sohn des Menschen offenbart wird.
75 Mr. Jenour belebt einen Zweifel an „dem Sohn des Menschen“ wieder und schlägt eine symbolische Anwendung auf die damals zu bekehrenden Juden und die großen Evangelisten jener Tage vor, so wie Vitringa es vor langer Zeit auf jene Fürsten und so weiter anwandte, die Gott zur Zeit der Reformation bei der Ausführung seiner Handlungen in der Vorsehung gebrauchte ... Aber der Einwand, dass Johannes kaum von Christus gesagt haben würde, „einer wie des Menschen Sohn“, ist nicht stichhaltig. Denn es ist genau das, was er in Offenbarung 1 sagt, wo unbestritten nur unser Herr gemeint sein kann. Es ist die Ähnlichkeit mit einem Charakter und nicht mit einer Person gemeint; und daher ist die Formulierung durcheinander wie in Daniel 7,13.↩︎