Behandelter Abschnitt Jak 4,4-6
Hier haben wir also, in untrüglichen Linien nachgezeichnet, das unvermeidliche Scheitern eines solchen Kurses. Es gibt Wünsche, die ins Leere laufen; es gibt Gewalt bis zum Äußersten, und es gibt Neid oder Eifersucht bis zum Äußersten, und dennoch Unzufriedenheit; es gibt Streit, der immer schlimmer wird; es gibt kein Bitten, und keine Antwort des Friedens. Wenn es scheinbar ein Bitten gibt, gibt es die Zurückhaltung der Selbstsucht; es geschieht auf üble Weise, damit sie es in ihren Begierden vergeuden.
Zu Beginn dieses Kapitels wurde die Gewalt angeprangert. Daher haben wir die Verdorbenheit entrüstet getadelt.
Ihr Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer nun irgend ein Freund der Welt sein will, erweist sich als Feind Gottes. Oder meint ihr, dass die Schrift vergeblich rede? Begehrt der Geist, der in uns wohnt, mit Neid? Er gibt aber größere Gnade; deshalb spricht er: „Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade“ (4,4–6).
Der kürzere Text, wie er hier gegeben wird, wird von den großen Zeugen, sowohl von den Handschriften als auch von den Versionen, bestätigt. Die Hinzufügung in späteren Kopien können wir aus der Versuchung heraus verstehen, den Satz abzurunden und Männer und Frauen zu umfassen; und das hat zu einem wörtlichen Sinn tendiert, anstatt es als einen eindringlichen und ernsten Appell zu verstehen, wobei das Geschlecht leicht aus der Art des Vergehens zu verstehen ist. Denn die erste Pflicht jedes Christen ist die Treue zu Christus; und es ist gewiss keine Frage des Versagens von seiner Seite. Bei den Gläubigen ist es ganz anders.
So schreibt der Apostel an die Korinther: „denn ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau dem Christus darzustellen“ (2Kor 11,2). Hier ist jeder Einzelne mehr im Blick; aber das Prinzip ist dasselbe, und das Bild des Aufbruchs recht verständlich. Die Welt verdirbt viele, die sich sofort von unmoralischen Wegen abwenden würden, von der Einfalt in Bezug auf Christus. Denn sie sieht schön genug aus und bietet eine Vielzahl von Attraktionen, die zu unserer Natur passen. Und oft wird die Frage gestellt: Was ist daran schlimm? Ist daran etwas Schlechtes? Aber dieser Brief legt den Charakter der Verlockung offen. Suchen wir die Welt oder nehmen wir sie an? Nun ist die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott. Hat nicht die Welt den Herrn der Herrlichkeit gekreuzigt? Ist es dann christlich, ihre Anerkennung zu schätzen oder um ihre Ehre zu werben? Ist es dem Herrn gegenüber loyal, in vertrauter Bequemlichkeit mit dem System zu wandeln, das sein Blut vergossen und Ihn in die schändlichste Schmach gebracht hat? Niemand wird von dieser Schuld gereinigt, außer dem, der gläubig ist, gewaschen, geheiligt und gerechtfertigt im Namen unseres Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes. Die, die den Namen bekennen, ohne die Kraft zu haben, werden sicher der Absonderung für Christus überdrüssig und sehnen sich nach irdischen Dingen. Aber das Wort ist klar: „Wer nun irgend ein Freund der Welt sein will, erweist sich als Feind Gottes“ (V. 4).
Das geschriebene Wort Gottes ist so deutlich gegen solch unheiligen Handel, wie der Geist, der in uns wohnt, sich gegen seinen Geist auflehnt. „Oder meint ihr, dass die Schrift vergeblich rede? Begehrt der Geist, der in uns wohnt, mit Neid?“ (V. 5). Was lehrte unser Herr auf dem Berg oder in seinen Reden gewöhnlich und in seinen Antworten an die Menschen? Überall wird die Trennung von der Welt befohlen oder vorausgesetzt. Und was kann dem Neid, der die Welt kennzeichnet, entgegengesetzter sein als die Gesinnung des innewohnenden Geistes Gottes? Subjektiv also wie objektiv duldet das, was Gott gibt, in keiner Weise die Freundschaft mit der Welt.