Behandelter Abschnitt Phil 4,21-22
Grüßt jeden Heiligen in Christus Jesus. Es grüßen euch die Brüder, die bei mir sind (4,21).
Welch eine Freude für die in Philippi, von Brüdern in unerwarteter Nähe zu hören! Der Apostel war nach Rom gegangen, um vor dem Kaiser angeklagt zu werden. Nun gab es offenbar einige aus dem kaiserlichen Haus, die durch den Apostel einen besonderen Gruß an die Philipper sandten.
Es grüßen euch alle Heiligen, besonders aber die aus dem Haus des Kaisers (4,21.22).
Das Herz erfährt eine wunderbare Erleichterung, wenn es die Dinge sieht, die lieblich und wohllautend sind, und die so beabsichtigt sind, unseren Herzen Zuversicht in den dunkelsten Tagen geben. Was auch immer die große Prüfung der gegenwärtigen Zeit sein mag (und nie gab es feinsinnigere Fallstricke oder drohendere Gefahren), es gibt nicht weniger Gnade in Gott, nicht weniger Segen für die Menschen angesichts all dessen. Vergessen wir nicht das Wort: „Freut euch in dem Herrn allezeit! Wiederum will ich sagen: Freut euch!“ (4,4). Dieser Brief wurde nicht im Rückblick auf den Pfingsttag geschrieben, sondern für eine Zeit, in der der Apostel von der Hilfe für die Versammlungen abgeschnitten war und die Gläubigen gewarnt wurden, dass sie ihr eigenes Heil mit Furcht und Zittern bewirken müssen. Aber die Prüfung ist noch schärfer für den Geist, wenn auch nicht leiblich, für die, die jetzt mit dem Herrn wandeln wollen. Lasst uns nicht an seiner Liebe zweifeln, sondern sicher sein, dass Gott über allen Umständen steht. Wenn Gott unser Los für diese Tage bestimmt hat, lasst uns nicht an seiner Güte zweifeln, sondern gewiss sein, dass wir eine ebenso tiefe und sogar noch tiefere Freude haben dürfen, weil die Freude weniger an den Gläubigen, weniger an den Umständen, sondern ausschließlich an Christus liegt.
Es war die Sünde, die die Glückseligkeit der Versammlung auf diese und andere Weise behinderte. Doch da wir berufen sind, wann und wo wir jetzt sind, mögen wir den ungläubigen Wunsch meiden, mit irgendjemand anderem zu tauschen. Es ist ganz einfach eine Frage des Glaubens an Gott. Er liebt uns und Er sorgt für uns. Mögen unsere Herzen auf die Vollkommenheit seiner Gnade antworten. Während wir den Kummer der Gläubigen, des Evangeliums, der Versammlung tiefer empfinden, da alles die Herrlichkeit Gottes betrifft, lasst uns in unseren Herzen Raum lassen, um auf einen bekannten, erprobten Gott zu zählen, der immer Gott sein wird, erhaben über alle Schwierigkeiten, Feinde, Schlingen und Sorgen.