Behandelter Abschnitt Phil 2,14-16
Wenn der Apostel nicht dort war, sondern weit weg im Gefängnis, so ist Gott, wie er sagt, dort. Gott ist es, der in euch wirkt. Das würde ein feierliches Empfinden geben, aber es würde auch Zuversicht einflößen. Es würde Furcht und Zittern in ihren Herzen sein, das Empfinden, dass es eine bittere, schmerzhafte Sache ist, Gott in irgendeiner Weise zu enttäuschen, indem sie in ihrem Wandel kein eifriges Selbstgericht vornehmen – Furcht und Zittern wegen der Schwere des Konflikts. Sie hatten es mit Satan in seinen Bemühungen gegen sie zu tun. Aber auf der anderen Seite war Gott mit ihnen und wirkte in ihnen. Es war nicht der Gedanke von Angst und Furcht, dass sie zusammenbrechen und verlorengehen könnten, sondern wegen des Kampfes, in dem sie mit dem Feind standen, ohne die Gegenwart eines Apostels, der ihnen seinen unschätzbaren Beistand gewährte.
Aber nun wendet er sich den Dingen zu, bei denen sie vielleicht schuldig waren und vor denen sie sich auf jeden Fall in Acht nehmen mussten.
Tut alles ohne Murren und zweifelnde Überlegungen, damit ihr untadelig und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter dem ihr scheint wie Lichter in der Welt, darstellend das Wort des Lebens, mir zum Ruhm auf den Tag Christi, dass ich nicht vergeblich gelaufen bin noch auch vergeblich gearbeitet habe (2,14‒16).
Er ruft sie dazu auf, was offensichtlich ein tadelloser Wandel und Geist in den Augen der verdrehten und verkehrten Menschen um sie herum sein würde. Aber daneben sucht er nach dem, was sie leiten und den Menschen deutlich den Weg zeigen würde, um von ihrem Elend und ihrer Sünde befreit zu werden; Lichter in der Welt zu sein, „darstellend das Wort des Lebens“; und dies mit dem Motiv für ihre Zuneigung, „dass ich nicht vergeblich gelaufen bin noch auch vergeblich gearbeitet habe.“