Ist das keine Lehre für uns? Haben wir bewusst unsere Verbindung mit Christus in der Höhe festgehalten? Wissen wir, dass unser Platz dort in Ihm ist und dass wir dort zu stehen haben? Ist die Natur, die Wurzel und der Zweig, in uns gerichtet? Legen wir ein himmlisches Zeugnis ab – nicht nur rechtschaffen und heilig zu sein, sondern himmlisch? Ziehen wir dann so gegen den Feind voran und machen wir durch den gegenwärtigen Sieg unseren Anspruch geltend, die grenzenlosen Segnungen zu genießen, die wir droben in Christus haben? Oder sind wir, was die Verwirklichung betrifft, zwar freigekauft, aber noch immer in der Wüste, haben den Jordan noch nicht überschritten und nähren uns noch von dem alten Korn? Sind wir nur auf der Hut davor, dass das Fleisch hier oder dort ausbricht, dass uns weltliche Versuchungen in diesem oder jenem überfallen? Wenn das so ist, brauchen wir uns nicht zu wundern, dass Vers 12 rätselhaft für uns klingt und dass wir uns fragen, was mit dem Kampf gegen die Feinde in den himmlischen Örtern gemeint ist. Wahrscheinlich war es die völlige Verkennung oder das Nichtverstehen der hier offenbarten Wahrheit, die unsere englischen Übersetzer zu der ungerechtfertigten Änderung von himmlischen in „hohe“ Örter nur in diesem Abschnitt führte. Es ist jedoch unsere Aufgabe, zu prüfen, ob wir in diesem Konflikt, in dem es vor allem klar ist, dass „das Fleisch nichts nützt“, die Waffenrüstung Gottes erprobt haben und erproben.
In diesen Versen kommen wir, nach einer einleitenden Zusammenfassung, zu den Einzelheiten der Waffenrüstung des Christen.
Deshalb nehmt die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag zu widerstehen und, nachdem ihr alles ausgerichtet habt, zu stehen vermögt (6,13).
Als erstes ist zu bemerken, dass der Heilige Geist uns auffordert, die Waffenrüstung Gottes zu ergreifen. Weder Kraft noch Weisheit des Menschen nützen in diesem Kampf. Da wir es auf der einen Seite mit den Mächten Satans zu tun haben, brauchen wir auf der anderen Seite „die ganze Waffenrüstung Gottes.“ Unser natürlicher Charakter und unsere Gewohnheiten sind nicht von Bedeutung, wo der Geist Gottes am Werk ist, um uns in seiner Gnade zu retten; aber sie sind von unschätzbarer Bedeutung gegenüber einem Feind, der jede unbewachte Öffnung auszunutzen weiß. Sogar denen in Korinth, die fleischlich waren und nur die Nahrung von Säuglingen vertragen konnten (nicht die feste Speise, die den Gläubigen in Ephesus vorgesetzt wird), hatte er gezeigt, dass wir zwar im Fleisch wandeln, aber nicht nach dem Fleisch kämpfen. „Denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern göttlich mächtig zur Zerstörung von Festungen, indem wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und jeden Gedanken gefangennehmen unter den Gehorsam des Christus“ (2Kor 10,4.5). Nicht das Fleisch, sondern der Geist Gottes hat Macht über Satan.