Wir kommen nun zu den letzten Ermahnungen dieses Briefes, die sich nicht mehr mit den verschiedenen Beziehungen der Gläubigen in ihren irdischen Beziehungen befassen und daher verschiedene Gruppen betrachten, sondern an alle gerichtet sind.
Im Übrigen, [Brüder], seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke (6,10).
Nun beginnt das ernste Thema des eigentlichen christlichen Kampfes, der im Epheserbrief natürlich als auf der Höhe unserer himmlischen Vorrechte in Christus ausgetragen wird. Im ersten Brief des Petrus ist der Ort der Bewährung gewissermaßen die Wüste, wo die Pilger und Fremden, die zum unvergänglichen Erbe hinübergehen, auf passende Weise zu Nüchternheit und Wachsamkeit aufgefordert werden; denn ihr „Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge“ (1Pet 5,8). Hier wird der Feind als in der Höhe betrachtet, wo die Gläubigen mit jeder geistlichen Segnung gesegnet sind, wo ihr Haupt erhöht ist, wo sie in Ihm sitzen, wo die Fürstentümer und Mächte durch sie die mannigfaltige Weisheit Gottes kennenlernen; dort ist auch der wahre Kampf mit dem Fürsten der Gewalt der Luft (2,2) und seinen Heerscharen.
Wenn aber auf der einen Seite den Gläubigen der gewaltige Kampf, in den sie unweigerlich hineingezogen werden, nicht vorenthalten wird, so werden auf der anderen Seite ihre Hände nicht schwächer. Im Gegenteil, die Posaune, die hier zum Kampf ruft, gibt ohne Anmaßung die sichersten Töne des guten Mutes in den Gläubigen und der reichsten Bestimmung für ihren Sieg im Herrn, der sie zum Kampf gegen den Feind gerufen hat. Wie hat der Glaube an seinen Namen den stark gemacht, der lahm war von seiner Mutter Leib an, den sie täglich an die Pforte des Tempels legten, um Almosen zu empfangen (Apg 3,16)! Brauchen nicht auch wir das? Ganz gewiss. Alles, was wir brauchen, ist der Glaube, der durch Ihn ist; und der Glaube kommt durch die Verkündigung und durch Gottes Wort; und was könnte uns mehr ermutigen als solche Worte wie diese: „Im Übrigen, Brüder, seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke“ (6,10).