Der Herr ist es, der über diesen Dienst wacht, direkt und unmittelbar, ohne das Eingreifen der Versammlung. Es gibt in der Schrift keine Gabe, die von der Versammlung ausgeht, obwohl es eine Gabe gibt, die auf die Versammlung ausgerichtet ist. Der Apostel Paulus spricht von sich selbst als einem Diener der Versammlung, das heißt nicht, dass er von ihr beauftrag ist, vielmehr dient er ihr; denn die Versammlung wird durch den Dienst geformt, nicht durch den Dienst, der der Versammlung entspringt. Die Gaben sind für die Vollendung der Heiligen. Der Dienst mag versagen, aber der Herr versagt nie in der Erfüllung seines Ziels. Es mag auf eine langsamere Weise geschehen, und es mag etwas geben, das schwach und sogar betrübend ist; aber Er vollendet seine Absichten. Er gibt diese Gaben „zur Vollendung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Auferbauung des Leibes des Christus“ (V. 12). Diese beiden letzten Bezeichnungen sind der ersten untergeordnet. Es ist sehr erhaben, die Gläubigen gemeinsam handeln zu sehen; aber wie auch immer das Werk des Dienstes in den Händen der Menschen versagen oder beeinträchtigt werden mag, das große Ziel, zu dem sich der Herr verpflichtet hat und für das Er diese Gaben gegeben hat, wird trotz allem erreicht. Und mehr noch. Es gilt: bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu dem erwachsenen Mann, zu dem Maß des vollen Wuchses der Fülle des Christus (4,13).
Der erwachsene Mann bezieht sich hier nicht auf die Auferstehung, sondern auf unser gründliches Wachsen in der Erkenntnis Christi.
Dies können wir beim Apostel Paulus beobachten. Obwohl sein großes Werk die Entfaltung der Erlösung Christi und der auf der Erlösung beruhenden Ratschlüsse der Herrlichkeit Gottes war, kann er doch nicht umhin, auf diesem vollen Wachstum der Gläubigen in Verbindung mit der sich vertiefenden Erkenntnis des Sohnes Gottes zu bestehen. Es ist die Person Christi, die dem Gläubigen groß wird; und das ist sehr viel mehr eine Prüfung der geistlichen Gesinnung eines Gläubigen als jede Bekanntschaft mit seinem Werk. Dadurch wird jemand mehr und mehr mit Ihm selbst vertraut, als mit einer göttlichen Person durch die Wahrheit, die Gott uns vorstellt. Das ist es, was uns vor Augen gestellt wird – „bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu dem erwachsenen Mann“ (V. 13). Das Wissen um die vergangenen Wege Gottes reicht dabei nicht aus. Die alttestamentlichen Gläubigen blickten auf den Messias als Hoffnung; aber die gegenwärtige Form, in der der Geist Gottes uns das vorstellt, ist die Erkenntnis seiner Person, als des Sohnes, der zu unserer Freude und zu unserem Lob und zu unserer Anbetung völlig offenbart ist. Wir haben hier also das große christliche Ziel und die Form der Erkenntnis, die Gott jetzt bei allen seinen Heiligen im Blick hat. Der Vergleich mit Vers 14 macht die Kraft des Ausdrucks „dem erwachsenen Mann“ deutlich; er steht im Gegensatz zur Kindheit.