Eph 4,13: … bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und zur Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu dem erwachsenen Manne, zu dem Maße des vollen Wuchses der Fülle des Christus;
Die folgenden Verse zeigen uns genauer, was der Apostel mit der„Vollendung der Heiligen“ meint. Er spricht nicht von der Vollkommenheit, die das Teil des Gläubigen in der Auferstehungs-Herrlichkeit sein wird, sondern von dem geistlichen Wachstum in der Wahrheit und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, die zur Einheit und zu unserer geistlichen Reife hier auf Erden führen.
Unter Glauben, von dem der Apostel spricht, ist das ganze christliche Glaubensgut zu verstehen. Die Einheit ist nicht die Einheit aufgrund einer gemeinsamen Übereinkunft, wie bei einem Glaubensbekenntnis, auch nicht eine Allianz, die als menschlicher Ausweg gebildet wird, sondern eine Einheit der Gesinnung und des Herzens, die durch ein Erfassen der Wahrheit, wie Gott sie in seinem Wort lehrt, hervorgebracht wird. Mit dem Glauben ist die Erkenntnis des Sohnes Gottes verbunden, denn in Ihm ist Gott völlig offenbart und die Wahrheit in lebendiger Weise dargestellt worden. Alles, was den Glauben angreift oder die Herrlichkeit des Sohnes Gottes in irgendeiner Weise schmälert, hindert die Vollendung der Heiligen.
Die Erkenntnis des Glaubens, wie er im Wort Gottes offenbart und im Sohn Gottes dargestellt wird, führt zu dem erwachsenen Mann, der in all seiner Fülle und Vollkommenheit in Christus als Mensch vorgestellt wird. In dem hier gebrauchten Bild sehen wir einen Christen, der geistlich erwachsen ist und in der vollen Kraft seines Glaubenslebens steht. Dieser Abschnitt scheint alle Gläubigen im Auge zu haben, denn es wird nicht von erwachsenen Männern, sondern von „dem erwachsenen Manne“ gesprochen. Damit wird ausgedrückt, dass alle Christen zusammen eine Einheit, einen vollständig neuen Menschen bilden.
Das Maß des vollen Wuchses dieses erwachsenen Menschen ist nichts weniger als das Maß des vollen Wuchses der Fülle des Christus. In dem Ausdruck „die Fülle“ haben wir den Gedanken der Vollständigkeit. „Der erwachsene Mann“ ist nichts weniger als die Darstellung aller moralischen Herrlichkeiten Christi in den Gläubigen. Der ganze Abschnitt betrachtet die Gläubigen als zu einem Körper vereinigt, um die Fülle des Christus darzustellen.
Im Weiteren besteht der Maßstab, der uns vorgestellt wird, nicht nur darin, dass jeder Wesenszug Christi in den Heiligen gesehen werden sollte, sondern dass er in Vollkommenheit geschaut werde. Man mag einwenden, dass dies hier auf Erden in den Gläubigen nie erreicht werde. Tatsächlich ist es so, aber Gott kann uns keinen Maßstab vorstellen, der geringer wäre als die Vollkommenheit, die in Christus gesehen wird. Wir tun gut daran, uns zu hüten, dem auszuweichen, was Gott vor uns gestellt hat. Wir dürfen unser Zu-kurz-Kommen nicht mit dem Einwand entschuldigen, Gottes Maßstab sei unmöglich zu erreichen.