Behandelter Aschnitt Eph 4,13
Vers 13 spricht von der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes. Darin haben wir Gemeinschaft. Es mag Unterschiede in den Ansichten geben. Doch dafür gilt, was wir im Philipperbrief finden: „So wird euch Gott auch dies offenbaren.“ (Philipper 3,15). Insofern gibt es eine Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes. Dazu ist der Dienst da; und dieser Dienst besteht immer. Wenn wir sorgfältig beachten, was über den Dienst gesagt wird, erkennen wir, daß der Apostel, wenn er vom vollkommenen Menschen spricht, nicht auf die Vollkommenheit nach der Auferstehung anspielt, sondern auf die Vollkommenheit dieser Erkenntnis. Wir haben gesehen, daß letztere mit der Grundlage in Verbindung steht, die der Heilige Geist für alle diese Wahrheiten gelegt hat, nämlich daß Christus alles erfüllt und in uns hienieden wohnt. Der Heilige Geist, der in der Kirche wohnt, läßt jedes Glied wachsen entsprechend dem, was sich in Christus befindet und nach dem Maß Christi. So wie Einheit in dem Leib so gibt es auch Einheit im Glauben und der Erkenntnis des Sohnes Gottes. Die Absicht des Geistes hier besteht darin, alle Glieder entsprechend der Offenbarung der Herrlichkeit Christi wachsen zu lassen. Das zeigt uns, wohin unsere Wünsche sich richten sollten und auch unsere Wünsche bezüglich unserer Geschwister. Christus hat dazu genug Gnade in Sich selbst. Wir sollten danach streben, daß alle Christen in unserer Umgebung voll Erkenntnis sind, nämlich „zu dem Maße des vollen Wuchses der Fülle des Christus.“
Diese Kenntnis der Offenbarung der Herrlichkeit Christi hienieden erzeugt notwendigerweise Früchte. Das ist die Bedeutung des Wortes „Vollendung“. Es geht um die Erkenntnis Christi. Christus als von den Toten Auferstandener ist ganz und gar vollkommen. Der Christ ist es auch, wenn er zu jener Stellung Christi erhoben ist. Paulus sagt: „Nicht daß ich es schon ergriffen habe.“ (Philipper 3,12). Aber er war schon zu jener geistlichen Freude gelangt, welche die Erkenntnis des richtigen Gegenstandes vor ihn stellte. Wenn ein Christ sich in diesem Zustand befindet, besitzt er Friede und kann hinsichtlich seines praktischen Verhaltens wachsen. Er hat das Bewußtsein, sich in einem unendlichen Bereich zu befinden - in dem Genuß Christi vor dem Vater entsprechend der Erfüllung aller Ratschlüsse Gottes. Bezüglich seiner Seele vor Gott hat er sozusagen keine Übungen mehr, wie es war, als er im Bewußtsein der Notwendigkeit einer Sühne für sich selbst Gott nahte. Hinsichtlich seiner Seele ist nichts mehr zu erforschen; alles ist vollbracht. Er findet sich in dieser Fülle vor Gott gestellt sogar in Bezug auf alle Umstände, die ihm begegnen mögen. Er weiß, daß Christus im Himmel und auf der Erde alle Gewalt hat. (Matthäus 28,18!).