Wir haben nun die Aussage abgeschlossen, die uns der Apostel über die Einheit des Geistes gegeben hat, die gemeinsame Stellung, die alle Kinder Gottes haben, die durch seine Gnade durch den vom Himmel gesandten Heiligen Geist berufen werden. Wir kommen nun zu den besonderen Wegen, in denen der Herr die verschiedenen Glieder seines Leibes aufruft, Ihm zu dienen – nicht so sehr die gemeinsame Stellung, die alle haben müssen, die Ihm angehören, sondern die besonderen Vorrechte und Verantwortlichkeiten jedes einzelnen Gliedes Christi. Und so beginnt der nächste Vers:
Jedem Einzelnen aber von uns ist die Gnade gegeben worden nach dem Maß der Gabe des Christus (4,7).
Dies ist die Grundlage: Christus gibt nach seinem eigenen Wohlgefallen als Haupt und Herr bestimmte Gaben. Es ist wichtig zu beachten, dass dies der Gesichtspunkt ist, unter dem der Heilige Geist den Dienst im Epheserbrief beschreibt. Es gibt niemanden, der so eindeutig in den Vordergrund gerückt wird wie Christus. Im Korintherbrief hingegen steht der Heilige Geist mehr im Vordergrund als Christus. Beide Sichten sind notwendig zur Ehre Gottes und gleichermaßen vollkommen an ihrem Platz; aber sie sind nicht dasselbe. Es gibt die Weisheit Gottes in jedem Brief, die dem besonderen Ziel entspricht, das Gott selbst beabsichtigt.
Es ist für jede geistliche Einsicht unmöglich, auf den Epheserbrief zurückzublicken, ohne zu erkennen, dass die große Wahrheit des Briefes die Fülle des Segens ist, die der Versammlung kraft ihrer Vereinigung mit Christus zukommt. Dies bringt dementsprechend Christus in den Vordergrund. Andererseits können wir den Korintherbrief nicht studieren, insbesondere den Teil, in dem das Thema der geistlichen Offenbarungen behandelt wird, ohne zu sehen, dass es nicht so sehr um Christus geht, der zur Rechten Gottes erhöht ist, sondern um den Heiligen Geist, der herabgesandt wurde. Die Konsequenz ist, dass wir im Korintherbrief eher die Versammlung auf der Erde haben und die göttliche Person, die gern in ihr wohnt und wirkt. So wird dort der Heilige Geist ins Blickfeld gerückt, während im Epheserbrief Christus als das Haupt der Versammlung und als Geber dieser Gaben gesehen wird. In der Tat wird der Heilige Geist an keiner Stelle der Schrift als der eigentliche Geber dargestellt; und ich bezweifle mit anderen, dass der Ausdruck „Geistesgaben“ eine genaue Formulierung ist. Man findet zwar in Hebräer 2,4 einen Text, der so viel zu implizieren scheint; aber es sind die „Austeilungen des Geistes“. Wo immer einfach und deutlich vom Geben gesprochen wird, ist es Christus, der als der Geber gesehen wird. So sagt unser Herr selbst von dem, was allem zugrundliegt: „sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden“ (Joh 4,14). Das Wasser ist hier ein Bild für den Heiligen Geist. Daher wird Er an dieser Stelle als die Gabe angesehen und Christus ist der Geber. Und wie dies für die große Grundwahrheit gilt, nämlich die Gegenwart des Heiligen Geistes selbst, so gilt es auch für alle Einzelheiten. Christus, das Haupt der Versammlung, handelt in den einzelnen Gliedern nach seiner eigenen gnädigen Zuneigung; denn das ist die herrliche Seite der Wahrheit, die hier betont wird. „Jedem Einzelnen aber von uns ist die Gnade gegeben worden nach dem Maß der Gabe des Christus“ (V. 7). Er spricht von der Gabe des Dienstes; aber sie wird hier Gnade genannt, weil sie nicht so sehr als eine Stellung der Autorität betrachtet wird (obwohl einige dieser Gaben sie beinhalten), sondern von jemandem gegeben, der seine Versammlung liebt und sich um jedes Glied in ihr kümmert; und Er versagt nicht, das zu geben, was passend und seiner selbst und seiner Liebe würdig ist. „Jedem Einzelnen aber von uns ist die Gnade gegeben worden nach dem Maß der Gabe des Christus“ (V. 7).
Und das führt zu einer weiteren Bemerkung allgemeiner Art. Der Korintherbrief öffnet uns ein größeres Feld, in dem der Heilige Geist als wirkend dargestellt wird; da finden wir Wunder – Sprachenreden und Heilungen –, die bemerkenswerten Weisen, in denen der Heilige Geist in äußerer Macht wirkt. All dies wird hier weggelassen. Auf welches Prinzip sollen wir das zurückführen? Denn Gott tut nichts willkürlich, sondern immer mit einer Liebe und Weisheit, die seiner selbst würdig und sicher zu unserem Nutzen bestimmt ist. Es steht uns nicht zu, nach etwas zu fragen, was Er nicht offenbart hat. Was Er jedoch in seinem Wort kundgetan hat, das dürfen wir frei, ja, das müssen wir einfach und dankbar zu lernen suchen. Warum haben wir dann im Korintherbrief auch die ewigeren Wirkungen des Geistes? Und warum werden im Brief an die Epheser die äußeren Offenbarungen weggelassen und nur von denen gesprochen, die sich auf das Wachstum des Gläubigen, die Gründung der Versammlung und ihre Weiterführung, die Aufrechterhaltung des heiligen Wachstums und der Gemeinschaft und göttlichen Ordnung unter den Kindern Gottes beziehen? Denn auf diese allein beziehen sich die Aussagen dieses Kapitels.
Der Schlüssel liegt, glaube ich, in dem, was wir bereits angedeutet haben. Im Korintherbrief ist der vorrangige Gedanke der Heilige Geist, der in der Versammlung gegenwärtig ist, und uns wird alles, was Er tut, vorgestellt. Und da der Heilige Geist auf außergewöhnliche Weise wirken kann und die Kraft sowohl des offensichtlich Übernatürlichen ist als auch dessen, was den Bedürfnissen des Gläubigen entspricht, wird uns dort alles vor Augen geführt. Aber im Epheserbrief, wo Christus in unmittelbarer Beziehung zu seiner Versammlung gesehen wird und wo seine Liebe und die Fürsorge für die Glieder seines Leibes aus dieser Liebe hervorkommt, ist es klar, dass alles, was nur mit der Welt zu tun hat und ein Zeugnis für die Ungläubigen ist, nicht gebraucht wird, sondern überflüssig ist: hier ist nur das vorrangig und passend, was mit den Gliedern Christi zu tun hat. Ach, hätten wir doch nur mehr Geduld und Vertrauen in Gott und sein Wort! Wir würden die Antwort auf jede Schwierigkeit zur rechten Zeit finden. Gott besitzt das Vertrauen des Herzens auf Ihn. Oft erkennen wir das, was uns den richtigen Hinweis auf die Bedeutung gibt dadurch, dass wir einen bestimmten Teil im Licht des ganzen Buches, in dem er vorkommt, untersuchen.
Aber bevor ich auf die Gaben selbst eingehe, möchte ich die Aufmerksamkeit auf etwas lenken, das von noch größerem Interesse und größerer Bedeutung ist, nämlich auf die Grundlage, auf der das Geben dieser Gaben durch Christus beruht. Denn wir haben alle sehr unter den nur traditionellen Ansichten über das Amt gelitten, die es im Allgemeinen als einen ehrenvollen Beruf unter den Menschen oder als eine bestimmte Stellung betrachten, die mit einem Status verbunden ist. Diese Dinge verfälschen völlig das Wesen des Dienstes; und die Folge ist, dass der völlige Segen und die Bedeutung des Wortes für uns weitgehend verlorengehen. Versteh mich bitte nicht falsch. Ich leugne nicht, dass Gott wirkt, wo vieles unbiblisch ist. Er hat immer Recht, und das Versagen der Versammlung oder bei uns Einzelnen kann seine souveräne Güte nicht antasten, in der Er immer über alles und jedes Glied Christi zum Segen wacht. Aber dann lässt Er zu, dass sich Versagen zeigt, und erlaubt, dass wir die Konsequenz daraus erleiden, um uns zu demütigen und uns spüren zu lassen, dass alles Gute von Ihm kommt und alles Böse von uns. In der ganzen Geschichte der Christenheit erscheinen diese beiden Dinge: der Mensch, der seinen Weg auf der Erde verdirbt, und Gott, der sich über dem Bösen zeigt, das sein Licht richtet. Das gilt für den Dienst wie für alles andere.
Wenn wir uns also der Schrift zuwenden und die Grundlage sehen, auf dem die Gabe ruht, so werden wir finden, dass nichts herrlicher sein kann. Doch leider steht nichts mehr im Gegensatz dazu, als die Form, die dies in der Regel unter den Menschen hat. Denn seine Grundlage ist nicht weniger als die Erlösung, die Christus durch sein Blut vollbracht hat, und seine Himmelfahrt. Der christliche Dienst geht von Christus zur Rechten Gottes aus; vorher gab es ihn nicht. Ich leugne nicht, dass Gott seine Wege hatte, in Israel zu handeln. Aber dort hatte sein Handeln mehr den Charakter des Priestertums, von dem sich die Gabe im Charakter völlig unterscheidet. Das irdische Priestertum ist eine Klasse von Menschen, die im Namen derer, für die sie Priester sind, mit Gott handeln: Das heißt, sie übernehmen die geistlichen Angelegenheiten von Menschen, die aus dem einen oder anderen Grund nicht in der Lage sind, direkt vor Gott zu treten, und daher auf diese Vermittler zwischen Gott und ihnen angewiesen sind. Der Priester geht dorthin, wo das Volk nicht hingehen kann, betritt das Heiligtum, bringt das Blut dar, räuchert den Weihrauch, handelt mit Gott, kurz gesagt, in Bezug auf jedes geistliche Anliegen derer, die er vertritt. Der Dienst ruht auf einer ganz anderen Grundlage, er ist eine Handlung durch den Menschen, von Gott zu den Menschen, und nicht vom Menschen zu Gott. Beide stehen in klarem Gegensatz zueinander. Was den Diener Gottes betrifft, wenn er wirklich einer ist, den Gott befähigt, der eine Botschaft von Ihm und ein Werk für Ihn zu tun hat, so geschieht diese Botschaft oder dieses Werk durch Gottes Autorität zum Segen der Menschen. Wenn du also einen Evangelisten nimmst, was ist er? Jemand, der, selbst von Gott für das Bedürfnis seiner eigenen Seele belehrt, nicht nur den Weg kennt, um gerettet zu werden, sondern eine Macht hat, die er vorher nicht besaß, die ihm von Christus gegeben wurde, um auf andere einzuwirken. Jeder Christ sollte fähig sein, die Wahrheit zu bekennen, sich zu Christus zu bekennen. Doch das macht ihn nicht zum Evangelisten, sondern das Evangelium so darzulegen, dass es kraftvoll auf die Menschen, besonders auf die Unbekehrten, einwirkt und so in der Gnade Gottes erweckt, geklärt oder gegründet wird. Das geistliche Wirken geschieht durch den Heiligen Geist; aber es ist von Gott und seinem geliebten Sohn, Christus, unserem Herrn, dem Menschen gegenüber. So wird die Gabe unter der Leitung des Herrn in Liebe an Menschen ausgeübt, um ihr Wohl zu suchen, und enthält oder ist vielmehr Kraft von oben, um auf sie einzuwirken.
Nimm die Gabe des Lehrens. Da hast du eine andere Form der Kraft Gottes. Viele verstehen die Wahrheit zur eigenen Freude, aber sie können anderen nicht helfen: Sie sind nicht in der Lage, den Gläubigen die Wahrheit so überzeugend vorzustellen oder so mit den Gefühlen umzugehen, dass sie dem anderen die Wahrheit kraftvoll verständlich machen. Wo dies geschieht, gibt es die Gabe der Lehre. Ich habe mich darauf nur bezogen, um das Wesen des Priestertums und des Dienstes gegenüberzustellen und zu zeigen, dass die Verwechslung der beiden Dinge eine beklagenswerte Folge des Zustands der Kirche ist. Wenn Menschen hingehen, um eine Predigt zu hören, sagen sie, sie gehen zum Gottesdienst. Die Menschen sind so daran gewöhnt, Lehre und Gottesdienst zu verwechseln, dass man annimmt, die beiden Dinge würden das jeweils andere miteinschließen.
Ich gebe zu, dass es so etwas wie ein christliches Priestertum gibt: Dennoch ist die Gabe etwas völlig anderes. Alle Christen, ohne Ausnahme, Männer, Frauen und Kinder, sind Priester; denn der Priester ist jemand, der eine göttliche Berufung und Qualifikation hat, die ihm Zugang in die Gegenwart Gottes gibt. Das Priestertum gibt, mit einem Wort, einem Gläubigen die Berechtigung, Gott zu nahen. Dies ist immer sein kennzeichnendes Merkmal. Andererseits ist der Dienst am Wort ein vielfältiger Dienst; aber nur durch bestimmte Glieder des Leibes handelt Christus so zum Wohl aller. Während also das Priestertum universell ist und kein Mensch ein Christ sein kann, ohne Priester zu sein, sind es doch nur einige wenige unter den vielen, die die Schrift Diener des Wortes oder öffentliche Diener Christi nennt. Ich spreche nicht von dem allgemeinen Sinn, in dem alle jeden Tag ihres Lebens Christus dienen sollten; aber die Frage ist jetzt der richtige Dienst im Wort; und es ist klar, dass nicht alle die Fähigkeit haben, das Wort Gottes gewinnbringend für Menschen zu predigen. Der großen Masse der Kinder Gottes muss der Weg Gottes aufgezeigt und Schwierigkeiten beseitigt werden, wobei der richtige Umgang mit diesen Dingen vom Dienst in der einen oder anderen Form abhängt oder ihn ausmacht.
Der Dienst geschieht also, wie gesagt, von Gott zum Menschen; das Priestertum geschieht von Menschen zu Gott. Wenn wir uns versammeln, um Gott anzubeten, werden nicht Gaben ausgeübt, sondern Priesterdienst. Vielleicht haben eine oder mehrere der Personen, die daran teilnehmen, ein Amt; aber im Moment dienen sie nicht, sondern beten an. Anbetung ist die Ausübung des christlichen Priestertums, die Darbringung von Lob und Dank. Das geschieht vom Menschen zu Gott – es ist die Richtung des Priestertums. Wo also Lob und Dank vorhanden sind, hat man den höchsten Charakter des Priestertums. Fürbitte und Gebet sind eine niedrigere Form, obwohl die Fürbitte in der Tat gesegnet ist, weil sie im Blick auf die Bedürfnisse anderer geschieht. Aber streng genommen besteht die Anbetung eher aus Lob und Danksagung. Daher ist das Abendmahl, ein solch zentraler Teil des christlichen Gottesdienstes. Es ist das, was am kraftvollsten und in feierlicher Freude uns im Gedenken an Jesus und im Dank an Gott hervorbringt. Und obwohl das Essen von Brot und das Trinken von Wein an sich natürlich nicht als Gottesdienst angesehen werden kann, ist es doch das, was uns an Christus erinnert und das Herz durch den Heiligen Geist zur Anbetung Gottes führt. Wo das Abendmahl als ein Mittel der Gnade angesehen wird, suchen die Menschen darin Trost oder zumindest die Hoffnung darauf. Im Wort Gottes wird es nie so dargestellt. Im Gegenteil, wenn die Personen, die am Abendmahl teilnehmen, nicht vom Geist Gottes geführt werden (d. h. den Leib des Herrn nicht unterschieden), wurde es für sie zu einem Mittel des Gerichts. „Wer also irgend das Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt in unwürdiger Weise, wird des Leibes und des Blutes des Herrn schuldig sein“ (1Kor 11,27). Damit waren nicht Scheinchristen gemeint, sondern echte Christen, die das Abendmahl oberflächlich und ohne Selbstgericht einnahmen. Wenn also jemand in offenbarer Sünde lebt und zum Tisch des Herrn kommt, hat das zur Folge, dass die Hand des Herrn sich auf die eine oder andere Weise auf ihn legt, und es ist unmöglich zu entkommen, wenn man so mit Gott umgeht. Wiederum, wenn man sich außerhalb stellt, um dies zu vermeiden, verkündet man seine eigene Sünde und schließt sich praktisch selbst aus. So bleibt einer Person nichts anderes übrig, als geradeaus zu gehen und zu Gott um Gnade aufzuschauen, um sich vor der Sünde zu hüten, ja, auch vor den kleinsten Äußerungen derselben, und sich im Selbstgericht auf den Herrn zu stützen, der allein uns stärken kann, Ihm würdig zu wandeln. Für ihn gilt das Wort: „so esse er“, nicht: „Er soll sich fernhalten“, sondern: „Er soll sich selbst richten und kommen.“
Diese beiden Dinge also, Anbetung und Dienst, sollten niemals durcheinander geworfen werden. Es kann ein Wort am Tisch des Herrn gesprochen werden, das beim Abendmahl hilft; aber das kann kaum die gewöhnliche Ausübung des Dienstes genannt werden. Ein regelmäßiges Reden dort wäre, wie ich meine, nicht passend: Es würde von dem Hauptziel ablenken, das der Herr beabsichtigt. Es kann die Entfaltung der Zuneigung Christi sein, oder unter besonderen Umständen sogar mehr, wie ein Besuch für eine begrenzte Zeit, wie wenn Paulus seine Rede bis Mitternacht verzog. Aber da das Abendmahl nicht mit dem Dienst verbunden ist, sondern vielmehr damit, dass die Glieder Christi an ihren Herrn gedenken und dass ihre Anbetung bedeutet, Ihn zu preisen, ist es klar, dass die formale Ausübung des Dienstes, genaugenommen, ihren Platz woanders findet, nicht am Tisch des Herrn.
Ein kurzes Wort, das die Zuneigung wachruft und zu Christus führt, an den wir gedenken, ist höchst angenehm und angebracht, wenn der Herr es so will; aber es ist wichtig, den biblischen Platz, die Reihenfolge und das Ziel der beiden Dinge zu sehen. Im Dienst hat der Herr für die geistliche Versorgung der Bedürfnisse seines Volkes gesorgt. Und worauf gründet sich das? Auf der Tatsache, dass Christus als Haupt zur Höhe emporgestiegen ist, nachdem Er zuerst die Sünde gesühnt und Gott auf der Erde verherrlicht hat; und von seinem gegenwärtigen Platz der himmlischen Herrlichkeit aus teilt Er die benötigten Gaben aus. Mit welchem Anspruch hat Christus seinen Platz eingenommen? Nicht als Gott, sondern einfach als Mensch. Christus ist auch nicht in die Gegenwart Gottes eingetreten, weil Satan Ihn nicht hatte antasten können, als Er in allem versucht wurde. Es gab eine noch ernstere Begebenheit – die große Stunde, für die Er kam: das Tragen der Sünde, das Kreuz, wo Er sich selbst für jedes Versagen verantwortlich machte, für meine Sünden und für deine Sünden. Er hat es getan. Christus hat seinen Platz zur Rechten Gottes nur deshalb eingenommen, weil Er die Sünde durch das Opfer seiner selbst weggetan hat. Darauf ist der Dienst gegründet. Der Herr hat Gottes gerechtes Gericht getragen und ist gerechtfertigt worden; Sünde und Satan sind für uns durch Christus vollständig besiegt. Das Zeugnis der göttlichen Gnade, ja seine ganze Fülle, kann nun ungehindert der Anteil des Gläubigen sein. Der Sieg für Gott im Namen der schuldigsten Sünder ist errungen. Und Christus hat seinen Platz auf dem höchsten Sitz im Himmel als der Sieger eingenommen. Als solcher hat Er das Menschsein auf den Thron Gottes gebracht und ist dort als Mensch weit über alle Engel, Fürstentümer und Gewalten gesetzt. Von dort aus gibt Er diese Gaben.