Behandelter Abschnitt 1Kor 10,23-24
Wenn aber ein Christ aus Liebe zu einem schwachen Bruder und noch mehr aus Furcht, die Eifersucht des Herrn zu erregen, sich des Götzenopfers enthalten sollte, ist es dann an sich falsch, solches Fleisch zu essen? Gewiss nicht. Wie er begann, so schließt er.
Alles ist erlaubt, aber nicht alles ist nützlich; alles ist erlaubt, aber nicht alles erbaut. Niemand suche das Seine, sondern das des anderen (10,23.24).
Der in Kapitel 6 dargelegte Grundsatz wird hier erweitert. Es ist nicht nur „mir“ erlaubt, noch geht es hier darum, unter die Macht von irgendjemandem gebracht zu werden. Dort hat die Gleichgültigkeit in Bezug auf das Fleisch einige der Unreinheit ausgesetzt, hier dem Götzendienst. Der Apostel drängt nicht nur auf Befreiung vom Bösen, sondern auf positive Erbauung. Diese garantiert allein die Liebe; denn sie schaut nicht auf ihre eigenen Dinge, sondern sucht das Wohl der anderen. Sie will dem Nächsten gefallen, mit dem Blick auf das Gute zur Erbauung. Sogar Christus, in dem nichts Böses war, hat nicht sich selbst gefallen, sondern nahm die Schmähungen derer auf sich, die den Herrn schmähten. Es ist also nicht genug, sich nicht unter irgendein Macht zu bringen, sondern man soll den Nutzen suchen, nicht für sich selbst, sondern für andere, und die Erbauung aller.