Behandelter Abschnitt 1Kor 10,23-33
„Sind wir etwa stärker als er“? Möchten wir uns davor hüten, den Herrn durch unser Verhalten herauszufordern, damit Er nicht richterlich mit uns handeln muss, so wie Gott es mit Israel tun musste!
Verse 23–33, Kap 11,1
„Alles ist erlaubt, aber nicht alles ist nützlich; alles ist erlaubt, aber nicht alles erbaut. Niemand suche das Seine, sondern das des anderen. Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, esst, ohne zu untersuchen um des Gewissens willen. Denn „die Erde ist des Herrn und ihre Fülle“. Wenn jemand von den Ungläubigen euch einlädt, und ihr wollt hingehen, so esst alles, was euch vorgesetzt wird, ohne zu untersuchen um des Gewissens willen. Wenn aber jemand zu euch sagt: Dies ist als Opfer dargebracht worden, so esst nicht, um dessentwillen, der es anzeigt, und um des Gewissens willen, des Gewissens aber, sage ich, nicht deines eigenen, sondern desjenigen des anderen; denn warum wird meine Freiheit von einem anderen Gewissen beurteilt? Wenn ich mit Danksagung teilhabe, warum werde ich gelästert für das, wofür ich danksage? Ob ihr nun esst oder trinkt oder irgendetwas tut, tut alles zur Ehre Gottes. Seid ohne Anstoß, sowohl Juden als Griechen als auch der Versammlung Gottes; wie auch ich mich in allen Dingen allen gefällig mache, indem ich nicht meinen Vorteil suche, sondern den der vielen, damit sie errettet werden. Seid meine Nachahmer, wie auch ich Christi“.
Nachdem der Apostel uns vor jeder Gemeinschaft mit Götzen gewarnt hat, berührt er nun Fragen, die bezüglich des Essens von Mahlzeiten außerhalb von Götzentempeln aufkommen können. Es mochten auf dem Fleischmarkt oder bei Feiern in privaten Häusern Schwierigkeiten auftreten, wenn das den Götzen geopferte Fleisch gekauft werden konnte oder angeboten wurde. In solchen Fällen wollen wir uns alle daran erinnern lassen, dass, wenn auch alles erlaubt ist, durchaus nicht daraus folgt, dass auch alles nützlich ist.
Wir haben dabei zu bedenken und zu berücksichtigen, was zur Auferbauung und zum Vorteil für andere sein kann. Wir müssen auf dem Fleischmarkt oder auf Feiern nicht fragen, ob wir an den Mahlzeiten teilnehmen können, als ginge es um des Herrn Mahl und um das, was Er bereitgestellt hat. Wenn jedoch darauf hingewiesen wird, dass diese Mahlzeiten Götzenopfer gewesen waren, dann sollte der Christ davon abstehen, davon zu essen; einerseits um des Gewissens anderer Gläubiger wegen, und zum anderen um zu verhüten, dass ein Ungläubiger den Vorwurf erheben könnte, dass Gläubige Mahlzeiten zu sich nehmen, die den Götzen, die doch gerade von den Gläubigen verurteilt werden, geopfert wurden.
Daher sollen wir beim Essen oder Trinken sowie bei allem anderen, was wir tun, nicht nur uns selbst und unsere Freiheit in Erwägung ziehen, sondern die Ehre Gottes und das Gewissen unserer Brüder. Dadurch vermeiden wir es, Juden oder Griechen oder der Versammlung Gottes einen Anstoß zu geben.
Außerdem sollen wir es nicht nur vermeiden, irgend jemandem einen Anstoß zu geben, sondern wir sollen den Apostel nachahmen, wie er sich in allen Dingen allen gefällig gemacht und nicht seinen eigenen Vorteil gesucht hat, „sondern den der vielen, damit sie errettet werden“. Und wie versuchte er, sich allen gefällig zu machen? Wir können sicher sein, dass er es nicht dadurch tat, indem er sich mit den bösen Praktiken anderer einließ, sondern indem er Christus in Seiner Niedriggesinntheit nachfolgte. Daher kann der Apostel diesen Teil seines Briefes mit der Ermahnung beschließen: „Seid meine Nachahmer, wie auch ich Christi“.