Behandelter Abschnitt Röm 8,12-13
Der Heilige Geist kann nicht von Christus im Gläubigen getrennt werden. Er handelt als jemand, der gern da ist, zur Ehre Christi; und so stärkt Er uns und ist die aktive, mächtige Quelle des Guten und der aufmerksame Wächter gegen das Böse. „Der Geist aber [ist] Leben der Gerechtigkeit wegen. Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes“ (V. 10.12). Nun finden wir die praktische Schlussfolgerung des Apostels:
So denn, Brüder, sind wir Schuldner, nicht dem Fleisch, um nach dem Fleisch zu leben, denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet, so werdet ihr leben (8,12.13).
Die Befreiung des Christen gibt ihm das vollste Recht gegen das Fleisch; und er hat die Kraft des Geistes, dass er nach Christus und nicht nach dem Fleisch leben kann. Die Struktur des Ausdrucks ist eigenartig, aber ich glaube, dass sie bewundernswert weise ist. Der Satz sieht unfertig aus und klingt, als ob noch ein Glied fehlen würde, ihn zu vervollständigen. Aber Gott hat immer Recht; und kein Zusatz ist nötig oder auch nur zulässig: wenn etwas hinzugefügt würde, würde es nur von der Kraft der Wahrheit, wie sie jetzt ausgedrückt wird, ablenken. „Sind wir Schuldner, nicht dem Fleisch, um nach dem Fleisch zu leben“. Gewöhnt an die Schulen und Formen des Menschen, wartet man darauf, dass eine solche Aussage hinzugefügt wird, dass wir dem Geist oder Christus, dem Herrn, verpflichtet sind. Der inspirierte Schreiber vermeidet es, dies zu sagen. Er kennt die Tendenz zur Gesetzlichkeit und würde zuerst die Entschuldigung zurückweisen. Er möchte uns in der Freiheit erhalten, in der vollen Freiheit, mit der Christus uns frei gemacht hat. Aber es gibt keine Abschwächung der Verantwortung. Einerseits: „denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet, so werdet ihr leben“. Ersteres ist eine natürliche und notwendige Folge; Letzteres ist eine gnädige Zusage von Gott.