Behandelter Abschnitt Röm 8,12-13
Schlussfolgerungen (8,12.13)
„So denn, Brüder, sind wir Schuldner, nicht dem Fleisch, um nach dem Fleisch zu leben, denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet, so werdet ihr leben.“ (8,12.13)
Die praktische Schlussfolgerung für den Gläubigen liegt darin, dass er dem Fleisch nichts schuldet. Das Fleisch wird als ein böses Prinzip gesehen, das nicht länger irgendwelche Rechte über uns besitzt. Nach dem Fleisch zu leben führt nur zum Tod. Wenn wir aber durch den Geist die Handlungen des Leibes töten, werden wir leben. Die Taten des Leibes sind all die Dinge, welche aus dem Wirken des Fleisches hervorkommen und durch den Leib getan werden.
Der Apostel sagt: „Wir sind Schuldner, nicht dem Fleisch“, aber er sagt nicht, dass wir dem Geist Schuldner sind. Denn dies würde uns nur unter ein höheres Gesetz stellen, dessen Erfüllung nur noch unmöglicher wäre als die des mosaischen Gesetzes. Das heißt nicht, dass wir nicht verantwortlich wären, nach dem Geist zu leben. Aber diese Verantwortung wird nicht durch eine gesetzliche Verpflichtung, sondern durch die Kraft von neuen Zuneigungen ermöglicht, die der Geist uns mitteilt.
Es ist wichtig zu erkennen, dass wir ein neues Leben mit geistlichen Fähigkeiten haben, die es uns ermöglichen, Gott zu genießen. Aber dieses Leben braucht Kraft und auch einen Gegenstand vor Augen. In Römer 7 sehen wir einen Menschen mit dem neuen Leben, der Wohlgefallen am Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen hat (Röm 7,22). Aber er hat weder Kraft noch den richtigen Gegenstand vor dem Herzen. In diesen ersten Versen von Kapitel 8 gibt es nun das neue Leben, das Christus als Gegenstand besitzt, für den es lebt. Und wir sehen den Geist Gottes, also die Kraft, durch die wir lieben.