Wenn du noch nach dem Fleische arbeitest, d. h. auch in der Arbeit dein Leben und Befriedigung für dich selbst suchst, so bist du für die obere Welt nicht offen und kannst nichts von ihren Kräften erfahren. Wir sind nicht Schuldner dem Fleisch, es hat kein Anrecht mehr an uns. Der Geist ist's wiederum, der aus uns Christus-Menschen macht, d. h. uns mit Christus zusammenschließt, damit wir nur Ihm leben. „Lass Mein Volk ziehen, dass es Mir diene,“ so ließ der HErr dem Pharao durch Mose sagen, und dem Eigentümer der Eselin ließ Jesus sagen, obschon es sich hier um eine unvernünftige Kreatur handelte. „Der Herr bedarf ihrer.“
Der Herr hat uns vom Fleischesdienst erlöst durch Dahingabe Seines Lebens, damit wir Ihm leben, nicht träumend, sondern wirkend, und nicht um eine hervorragende Stellung einzunehmen. Ob ich in einem Palaste oder in einer Küche meinen Platz habe, darin unterscheidet sich nicht die Bedeutung eines Menschenlebens von einem andern, sondern darin, ob man das, was man tut, für den HErrn oder für sich tut. Es handelt sich darum, für wen man denkt, arbeitet, schafft und ruht; darin eben liegt die Weihe und Würde oder auch die Gemeinheit eines Lebens, auch des höchst begabten Menschengeistes.
Im Jahre 1862 empfing ich einen der vorarbeitenden Eindrücke durch einen begnadigten Knecht Gottes, den ich zu beobachten Gelegenheit hatte. Vorher hatte ich in eitler Selbstüberhebung auf ihn herabgesehen, doch als ich ihn näher kennen lernte, musste ich mir sagen, er ist doch edler als du, er lebt nur für andere. Ja wahrlich, der Adel eines Lebens ist, nicht für sich selber zu leben, sondern für andere, und wohl dem, der für dieses Licht, wie es uns aus Jesu Christo und Seinen Aposteln entgegentritt, empfänglich ist. Wer noch Schuldner dem Fleische bleibt, der wird sterben, geht innerlich zu Grunde.
Gedanken aus Röm 6,7 u. 8. Nachgeschriebenes aus Versammlungen
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Vers 12. „So sind wir denn, liebe Brüder, Schuldner nicht dem Fleisch, dass wir nach dem Fleische leben. Denn wo ihr nach dem Fleische lebet, so werdet ihr sterben müssen; wo ihr aber durch den Geist des Fleisches Geschäfte tötet werdet ihr leben. Wo Fleisch ist, ist Tod und Verwesung; wo aber der Geist auf dem Plane steht, ist Leben und Seligkeit, da kann sich das Leben immer mehr ausgestalten. Wenn ihr durch den Geist alle Handlungen des Sündenleibes tötet, so werden alle Ansprüche des neuen Lebens, des Essens und Trinkens beherrscht durch den Geist, so dass man nicht unbedingt den Leib pflegt, sondern unter Geistesleitung auch den Leib unter Zucht hält. Niemand kann und zwingen, nach dem Fleische zu leben und wenn wir Macht und Stellung dagegen nehmen, wenn wir uns an das Wort Gottes halten.
Christus hat von jedem Wort gelebt, das aus dem Munde Gottes kam und wer sich unter Gottes Wort stellt, wird auch durch den Geist Gottes im Worte zum Kampf gegen alle Mächte des Fleisches gestärkt. Je mehr die Gemeinde darauf eingeht, umso eher kommt der Tag, wo die Kinder Gottes den Sieg des Herrn feiern dürfen durch Entrückung, wo sie nicht mehr durch den leiblichen Tod zu gehen haben.
Auszug aus seinem Buch „Aus Glauben in Glauben“)
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