Behandelter Abschnitt Apg 13,32-39
Aus Vers 32 folgt die Anwendung der Tatsachen bezüglich des Messias, die bereits in den Versen 23–31 aufgeführt wurden, insbesondere sein Tod vonseiten der Menschen, seine Auferweckung von Seiten Gottes, nicht ohne ein reichliches Zeugnis von seinem späteren Erscheinen bei denen, die Ihn am besten kannten.
Und wir verkündigen euch die gute Botschaft von der an die Väter ergangenen Verheißung, dass Gott diese uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesus erweckte, wie auch in dem zweiten Psalm geschrieben steht: „Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.“ Dass er ihn aber aus den Toten auferweckt hat, damit er nicht mehr zur Verwesung zurückkehre, hat er so ausgesprochen: „Ich werde euch die zuverlässigen Gnaden Davids geben.“ Deshalb sagt er auch an einer anderen Stelle: „Du wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Verwesung sehe.“ Denn David freilich, als er zu seiner Zeit dem Willen Gottes gedient hatte, entschlief und wurde zu seinen Vätern beigesetzt und sah die Verwesung. Der aber, den Gott auferweckt hat, sah die Verwesung nicht. So sei es euch nun kund, Brüder, dass durch diesen euch Vergebung der Sünden verkündigt wird; und von allem, wovon ihr durch das Gesetz Moses nicht gerechtfertigt werden konntet, wird durch diesen jeder Glaubende gerechtfertigt (13,32–39).
Hier geht der Apostel lehrmäßig über die alles entscheidenden Punkte hinweg. Das Kommen Christi war die Erfüllung der Verheißung an die Väter, deren Kinder nun die entsprechende Frohe Botschaft in seiner Person hier auf der Erde hatten. Die Auferweckung Jesu in Vers 33 geht also nicht über den so geborenen Sohn, den so gegebenen Sohn hinaus. Und damit stimmt Psalm 2,7 überein, der sich nicht auf seine Auferstehung von den Toten bezieht, wie viele angenommen haben, sondern auf seine Geburt, wie die Worte es einfach ausdrücken, so dass eine weitere oder mystische Bedeutung hier nicht nur unangebracht, sondern falsch ist. Er, der Messias, geboren von einer Frau, geboren unter dem Gesetz, war das Zentrum, der Vollbringer und Erbe der Verheißungen. Denn wie zahlreich die Verheißungen Gottes auch sein mögen, in Ihm ist das Ja (2Kor 1,20). So bezeichnet sich der Apostel gegenüber den Römern (Röm 1,2.3) als abgesondert zum Evangelium Gottes (das er, wie er hinzufügt, zuvor durch seine Propheten in den heiligen Schriften verheißen hatte) über seinen Sohn, der aus dem Geschlecht Davids nach dem Fleisch gekommen ist, so wie es hier an erster Stelle behandelt wird. Aber dann fährt er fort: „erwiesen ist als Sohn Gottes in Kraft dem Geist der Heiligkeit nach durch Toten-Auferstehung“; so wie er auch hier fortfährt, Jesaja 55,3 und Psalm 16,10 als Prophezeiungen der eigentlichen Auferstehung Christi zu zitieren.
In der Tat ist es erstaunlich, dass irgendein einsichtiger und aufmerksamer Leser die Stelle jemals anders verstanden hat. Denn es ist ebenso sicher wie klar, dass Gott den Messias auferweckt hat nach der Verheißung und der Prophezeiung von Psalm 2, Vers 34 als weitere und noch bedeutsamere Wahrheit hinzufügt, dass Gott ihn „aus den Toten auferweckt hat“. Es ist keine bloße Folgerung aus dem vorherigen Vers, keine zusätzliche Erklärung, sondern eine weitere Lehre von höchstem Wert. Deshalb wird er so eingeleitet: „Dass er ihn aber aus den Toten auferweckt hat, damit er nicht mehr zur Verwesung zurückkehre, hat er so ausgesprochen ...“ Calvin hat demnach recht in seiner Aussage39 (Opera vi. Comm. in loco), dass das Wort „auferweckt“ eine weitere Bedeutung hat, als wo es gleich danach wiederholt wird. Denn es ist gemeint, dass Christus göttlich zuvorbestimmt und gleichsam durch die Hand Gottes ans Licht gebracht wurde, damit Er den Dienst des Messias erfüllen konnte, wie uns die Schrift auch hier und da Könige und Propheten zeigt, die vom Herrn erhöht wurden. Kapitel 3,22.26; 7,37 sind eindeutige Fälle dieses Gebrauchs von „auferweckt“ in demselben Buch; so dass die Authorized Version im Gefolge von Tyndale nicht sicher zu verteidigen ist, wenn sie sich bemüht, in Vers 33 die Auferstehung zu unterstellen. „Auferweckt“ ist richtig; „wieder auferweckt“, hätte man sagen können, wenn der Text sicher auf die Auferstehung hingedeutet hätte, was er eigentlich gar nicht tut. Aber „wieder auferweckt“ ist nicht zu rechtfertigen. Auf jeden Fall kann die Verbindung nur entweder auf oder wieder ergeben, nicht beides; und hier haben wir mit guten und stichhaltigen Gründen gesehen, dass auf richtig ist, wieder unzulässig, weil in Vers 33 nicht die Auferstehung von den Toten gemeint ist.
Es wäre nicht nötig oder ratsam gewesen, sich mit dieser Frage zu beschäftigen, wenn Dekan Alford und Canon Cook, die Hammond, Meyer und anderen folgen, nicht unwissentlich den Gegnern in die Hände gespielt hätten, die genau dieses Missverständnis von Psalm 2,7 ins Lächerliche ziehen, für das nicht Paulus, sondern seine Ausleger verantwortlich sind. Es ist auch bemerkt worden, dass der Zusatz jetzt in der englischen Version von Vers 34 nicht nur unnötig, sondern auch irreführend ist, da er eine vorherige Hinwendung zum Verderben einschließen könnte. Auch hier hat Tyndale alle öffentlichen protestantischen Versionen seit seiner Zeit in die Irre geführt, sogar die Revidierte.
Psalm 2,7 wird dann für Christus als Sohn Gottes in dieser Welt zitiert. Es geht weder um seine ewige Sohnschaft, wie einige der früheren christlichen Schreiber meinten, noch um seine Auferstehung, wie der Irrtum von Kapitel 13,33 zu lehren pflegte. Es geht um seine Geburt in der Zeit als Messias: „Du bist mein Sohn; heute habe ich dich gezeugt.“
Psalm 16,10 wird zitiert (V. 35), um nicht seine Sohnschaft als Mensch und Messias hier auf der Erde, sondern seine Auferstehung zu beweisen, und steht daher in engem und logischem Zusammenhang mit Vers 34. Petrus hatte diesen Psalm bereits in Kapitel 2,24–32 in ähnlicher Weise zitiert; und es ist seltsam, dass jemand, der an die christliche Offenbarung glaubt, einen Zweifel daran zulassen kann, dass die Auferstehung Christi die gerechte und einzige Bedeutung von Psalm 16,10 ist. Ich spreche nicht von ihrer Bescheidenheit, wenn sie ihre Meinung der des Apostels Paulus vorziehen, wenn sie es für schicklich halten, den Apostel Petrus herabzusetzen. Die Frage ist, ob es so etwas wie Inspiration in einem echten Sinn gibt.
Das Zitat von Jesaja 55,3 in Vers 34 ist nicht weniger sicher, wenn wir uns der apostolischen Autorität beugen, aber nicht so einfach, wenn auch, wo es gesehen wird, sehr lehrreich. Aber nur der Tod und die Auferstehung des Messias konnten den Bund auf ewig gründen; nur so konnten die verheißenen heiligen oder barmherzigen Segnungen Davids unantastbar gemacht werden. So sind sie, wie die LXX übersetzt, τὰ ὅσια Δαυεὶδ τὰ πιστά. Nur so konnte auch die Person des Juden leben, oder die Tür der Gnade weit genug geöffnet werden, um einen Heiden aufzunehmen. Daher wird man sehen, dass das Kapitel in Jesaja mit dem Aufruf Gottes an „ihr Durstigen alle“ beginnt. Er, der am Kreuz erhöht wurde, wird alle zu sich ziehen, nicht nur die Juden; und ein auferstandener Messias, obwohl Er dadurch Israels Verheißungen die größtmögliche Sicherheit gibt, kann in seiner Gnade ebenso wenig begrenzt werden wie in seiner Herrlichkeit, sondern gewiss werden alle Völker, Nationen und Sprachen Ihm dienen, der eine ewige Herrschaft ausübt.
Es ist schwierig, in einer Wiedergabe, die sinngemäß erfolgt, zugleich für den englischen Leser die enge Verbindung zwischen dem „Heiligen“ in Psalm 16,10 und den „zuverlässigen Gnaden“ in Jesaja 55,3 zu erkennen. Psalm 89,1 im Vergleich mit Vers 20 wie in der Authorized Version mag dabei helfen: Ganz anders ist die Revised Version des Psalms hier, die nur verdunkeln kann. Aber der Leser sollte wissen, dass die wahre Kraft in Vers 20liegt. „Einst redetest du im Gesicht zu deinen Frommen“, der die persönliche Konzentration der sicheren zuverlässigen Gnaden ist, von denen der Psalmist in Vers 2als „Gütigkeiten“ singt. Es sind „gewissen Gnaden“ Davids, ohne Zweifel, aber, was vor allem bedeutend ist, auch die des Herrn; und so spricht auch dieser Psalm überall von David und bestätigt damit die Wahrheit, um die es hier geht. Christus ist hier unbestritten im Sinn und Wort des Geistes der Weissagung. Der Herr, der Heilige Israels (in diesem Fall ein ganz anderes Wort und ein anderer Gedanke), spricht von Christus als seinem Heiligen oder Gnädigen. Es ist nicht dieselbe Wahrheit, die derselbe Apostel in Römer 1,4 betont: Christus „erwiesen ist als Sohn Gottes in Kraft dem Geist der Heiligkeit nach durch Toten-Auferstehung“. Dieselbe Kraft des Geistes, in der Er immer über alles Böse erhaben war, wurde durch die Auferstehung erwiesen. In Kapitel 13,34 ist es die Heiligkeit der Gnade und Barmherzigkeit, die in Ihm offenbart ist und wirkt als dem aus den Toten Auferstandenen. Nach seiner Taufe der Leiden, die Er wie kein anderer kannte, war die Enge vorbei, die jüdischen Schranken waren beseitigt, die Fluten der Gnade konnten für immer fließen und überfließen.
Der Apostel der Unbeschnittenen argumentiert in den Versen 36 und 37 ziemlich genauso wie der der Beschnittenen in Kapitel 2,29–31; und beide mit unwiderlegbarer Kraft. Aber ein Mensch, der Messias, sollte, während Er den Tod schmeckte, nicht die Verwesung sehen. David in seinem eigenen Geschlecht diente dem Ratschluss Gottes, sah aber die Verwesung; wie auch alle seine Nachkommen, außer dem, von dem Er im Geist weissagte. Die Heilige Schrift kann nicht gebrochen werden. Ein Mensch allein handelt und muss die Bedingung erfüllen: Wer war Er, wenn nicht Jesus, der Christus? Als Tatsache bezeugten die Zeugen seine Auferstehung mit dem vollsten Beweis, abgesehen von den Vorhersagen. Alle Beweise zentrieren sich in Ihm. Gottes Herrlichkeit und Liebe gehören Ihm auf unendliche Weise; ebenso das Heil, der Segen, die Heiligkeit, der Dienst des Menschen in jeder wahren Weise und in dem höchsten Grad, dessen das Geschöpf fähig ist.
Und daraufhin bringt der Apostel, obwohl er natürlich durch die Aufnahmefähigkeit seiner Zuhörerschaft eingeengt ist, die Botschaft in charakteristischer Weise über das hinaus, was Petrus vor besser informierten Zuhörern als denen in Pisidien gesagt hatte:„So sei es euch nun kund, Brüder, dass durch diesen euch Vergebung der Sünden verkündigt wird; und von allem, wovon ihr durch das Gesetz Moses nicht gerechtfertigt werden konntet, wird durch diesen jeder Glaubende gerechtfertigt“ (V. 38.39). War es nicht, ist es nicht, großartig, ja göttlich einfach? Was braucht ein Sünder in höchstem Maß? Vergebung der Sünden!
Das wird durch das Evangelium verkündigt: Es handelt sich nicht nur um ein Versprechen. Vergebung der Sünden durch den gestorbenen und auferstandenen Christus wird gepredigt. Sie ist ein freies Geschenk der Gnade, ebenso wie das ewige Leben in Christus: Die beiden Bedürfnisse eines Sünders sind allein dort zu finden und werden von ihm gratis gegeben. Allen wird es gepredigt; es gibt keine Begrenzung für die Gnade Christi, ebenso wenig wie für die Wirksamkeit seines Blutes. Unter denen, die das Evangelium hören, wirkt es nur auf alle, die glauben (Röm 3,22). Denn der Glaube verherrlicht den Heiland Gott, wie Er den Menschen, den Sünder, demütigt; und die Buße begleitet ihn, wahrhaftig, wenn der Glaube da ist, oberflächlich oder tief in gleicher Weise, oder leider so unwirklich, wie der Glaube sein mag. Der Glaube aber besitzt Gottes Gnade in Christus, und so seine im Evangelium offenbarte Gerechtigkeit. Der Segen ist also für den Glauben, dass er nach der Gnade sei; und allein auf diese Weise kann entweder der Mensch dessen gewiss werden oder Gott dadurch verherrlicht werden.
Aber es gibt noch mehr als die Vergebung der Sünden, diese zutiefst notwendige und unschätzbare, aber einleitende Wohltat des Evangeliums: „und von allem, wovon ihr durch das Gesetz Moses nicht gerechtfertigt werden konntet, wird durch diesen jeder Glaubende gerechtfertigt“ (V. 38.39). Wie freimütig kann der Apostel reden! Und dies nicht, weil seine Predigt oder der Stil derselben irgendeine Besonderheit seiner Stellung in der Versammlung war, sondern zu Ehren des Sieges des Erretters über jedes Hindernis und alles Böse. Schüchternheit zu reden mag gut sein, wenn es nur darum ginge, dass der Mensch sich an Ihn wendet oder dass er sich an die Menschen wendet. Aber der Prediger des Evangeliums ist nicht nur frei, sondern verpflichtet, sich in seiner Verherrlichung dessen, der gestorben und auferstanden ist, aus Gnade selbst zu vergessen, damit die göttliche Barmherzigkeit über das Schlimmste triumphieren kann, und das ohne Geld und ohne Kaufpreis für den Sünder: Christus hat die Strafe bezahlt – längst bezahlt. Hier ist das mosaische Gesetz völlig unbrauchbar, was auch immer der Stolz, der Unglaube oder die Unwissenheit des Juden denken mag. Es gibt keine Möglichkeit der Rechtfertigung durch dieses Gesetz, so heilig es auch ist, und das Gebot ist heilig und gerecht und gut.
Das Gesetz ist ganz unzureichend, um Rettung zu schenken. Es kann weder Leben noch Begnadigung geben, weder Heiligkeit noch Kraft. Es zügelt die Begierde und entdeckt und erregt sie dadurch; es ist die Macht der Sünde und wirkt den Zorn, es ist also ein Dienst der Verdammnis und des Todes. Welche mögliche Erlösung kann es dem bedürftigen und verlorenen Sünder bringen? Auf diese Weise wird das Gesetz in der Tat von der Gnade gebraucht, um ihn zu zerbrechen, sein Misstrauen gegen sich selbst zu vertiefen, selbst wenn er sich bekehrt hat, und sich ganz auf Christus außerhalb und in der Höhe zu verlassen, der ihn wissen lässt, dass er mit Ihm selbst gestorben ist, damit er unter der Gnade wandeln und dienen kann, als lebendig für Gott
Aber die Gnade Gottes im Evangelium rechtfertigt den Gläubigen „von allem“. Denn wenn es nicht so wäre, wie könnte der Zustand des Sünders in einer Weise erfüllt werden, die Gottes würdig ist? Wäre die Rechtfertigung nur teilweise, so könnte sie den Menschen nicht weniger, ja viel eher befriedigen als jene freie und volle Entfaltung der göttlichen Güte in Christus, die allein die Wahrheit ist. Nichts ist so vortrefflich, so heilig, so stärkend, so Gottverherrlichend wie die Offenbarung seiner Gnade in Christus, und dies sowohl ungetrübt als auch unverfälscht. Aber sie erscheint manchen Gemütern extrem, anderen lasch und wieder anderen gefährlich. Betrachte den, in dem und durch den das Evangelium kam. Er wurde völlig missverstanden von den „Weisen und Verständigen“ (Mt 11,25). Wie die Menge nicht an Ihn glaubte, so bekannten sich auch viele von den Obersten aus Furcht nicht zu Ihm; „denn sie liebten die Ehre bei den Menschen mehr als die Ehre bei Gott“ (Joh 12,43). Sogar Johannes der Täufer hatte in ihren Augen mehr Recht als sein Meister und Herr; denn die, die Ihn ablehnten, der im Namen seines Vaters kam, werden nach und nach den aufnehmen, der in seinem eigenen Namen kommt (Joh 5,43). Nichts ist so verdammenswert für den gefallenen Menschen, besonders wenn er sich seines Charakters oder seiner Religion rühmt, wie die Gnade; nichts ist so fremd und sogar abstoßend für seinen Verstand und seine Selbstgerechtigkeit. Denn sie legt die ganze Menschheit, hohe und niedrige, gelehrte und unwissende, unsittliche oder sittliche, abergläubische oder profane, in ein einziges unterschiedsloses Grab der Sünde und des gottgewollten Verderbens – des geistigen Todes –, und sie verkündet dem Glauben, und nur dem Glauben, eine gegenwärtige, volle und ewige Erlösung. Das ist anstößig für das Denken und den Anspruch des Menschen, der schnell Gründe findet, sich in Unglauben und Verwerfung des Wortes Gottes hineinzureden, als ob es nur die Meinung eines fehlbaren und irrenden Menschen wäre, und so seine ungelöste Herzensfeindschaft gegen Gott offenbart.
Das Werk der Gnade aber geht weiter, „wie ein Tau von dem Herrn, wie Regenschauer auf das Kraut, der nicht auf Menschen wartet und nicht auf Menschenkinder harrt“ (Mich 5,6). Gewissensgeplagte Menschen, Herzen, die sich nach Gott sehnen, der lange vernachlässigt wurde und gegen den gesündigt wurde, werden durch den Namen Jesu gewonnen und nehmen gern die Vergebung der Sünden an, die ihnen gepredigt wird, und beten an, während sie das Wunder der Barmherzigkeit in Jesus annehmen, in dem jeder, der glaubt, von allem gerechtfertigt wird, wovon er weder im mosaischen Gesetz noch auf irgendeine andere Weise gerechtfertigt werden konnte. Rechtfertigung für einen Sünder ist im Wesentlichen ein Ausdruckbei Paulus; da sie aus dem Glauben und nicht aus dem Gesetz kommt, stand sie sowohl einem Heiden als auch einem Juden offen. Es war ein Wort, das hervorragend zu diesem großen Boten des Evangeliums der Gnade Gottes passte. Und hier haben wir es kurz und bündig in der ersten seiner Reden, die Lukas berichtet oder zumindest zusammenfasst. Es geht also um die Gerechtigkeit Gottes, die sich nun unabhängig vom Gesetz offenbart: Gott rechtfertigt den Gläubigen, wie er ist, den Gottlosen, wie er war (Röm 3,26; 4,4). Wie wahrhaft göttlich! Kein Wunder, dass der Mensch als solcher die Wahrheit nicht begreift: Christus ist der einzige Schlüssel, der alles öffnet.
39 „Hic suscitandi verbum, meo iudicio, latius pates quam ubi paulo post repetitur. Neque enim tantum dicit Christum resurrexisse a mortuis, sed divinitus ordinatum et quasi menu Dei productum in lucem, ut Messiae parses impleret; sicut passim docet Scriptura, excitari a Domino reges et prophetas.“↩︎