Behandelter Abschnitt Apg 13,32-39
Verse 32-39 Die Verkündigung der Verheißung
32 Und wir verkündigen euch die gute Botschaft von der an die Väter ergangenen Verheißung, 33 dass Gott diese uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesus erweckte, wie auch in dem zweiten Psalm geschrieben steht: „Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.“ 34 Dass er ihn aber aus den Toten auferweckt hat, damit er nicht mehr zur Verwesung zurückkehre, hat er so ausgesprochen: „Ich werde euch die zuverlässigen Gnaden Davids geben.“ 35 Deshalb sagt er auch an einer anderen Stelle: „Du wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Verwesung sehe.“ 36 Denn David freilich, als er zu seiner Zeit dem Willen Gottes gedient hatte, entschlief und wurde zu seinen Vätern beigesetzt und sah die Verwesung. 37 Der aber, den Gott auferweckt hat, sah die Verwesung nicht. 38 So sei es euch nun kund, Brüder, dass durch diesen euch Vergebung der Sünden verkündigt wird; und von allem, wovon ihr durch das Gesetz Moses nicht gerechtfertigt werden konntet, 39 wird durch diesen jeder Glaubende gerechtfertigt.
Paulus kann dazu übergehen, die Erfüllung der Verheißung zu verkündigen, und zwar im Hinblick auf „uns“, womit die Kinder der Väter, also die Israeliten gemeint sind. Die Erfüllung der Verheißung ist geschehen, indem Gott Jesus erweckte. Diese Erweckung bezieht sich sowohl auf die Erweckung des Herrn Jesus durch den Heiligen Geist in Maria (Lk 1,35), als auch darauf, dass Gott Ihn aus den Toten auferweckt hat. Für beide Gesichtspunkte der Erweckung zitiert Paulus die Schrift.
Zunächst zitiert er Psalm 2,7. Aus diesem Zitat geht hervor, dass der Herr Jesus mehr ist als nur der Sohn Davids, denn hier wird deutlich, dass Er durch seine Geburt auch als Mensch der Sohn Gottes ist. Es geht hier also nicht um Erweckung im Sinn von Auferstehung, sondern wirklich um den Ursprung seines Lebens als Mensch auf der Erde.
Nach dem Zitat, das seine Erweckung zeigt, geht Paulus sofort auf die Auferweckung Jesu aus den Toten über. Er stellt sie vor als die Auferstehung zu einem unvergänglichen Leben. Der Herr Jesus sollte niemals Verwesung sehen. Paulus beweist das mit einem Zitat aus Jesaja 55,3 in Verbindung mit einem anderen Zitat aus Psalm Ps 16,10.
Jeder Jude, der Jesaja 55,3 liest, weiß, dass es dort um den großen Sohn Davids geht, in dem Gott seinem Volk die sicheren Gnaden Davids erweist. Alle Segnungen, die Gott David verheißen hat, werden durch den großen Sohn Davids verwirklicht. Daher ist auch deutlich, dass dieser Sohn nicht im Grab bleiben konnte, und dass Gott Ihn auch keine Verwesung sehen ließ, wie es in Psalm 16,10 heißt. Gott schenkt uns seine Wohltaten in Ihm, Er ist der Wohltätige und Heilige.
Um seine Anwendung von Psalm 16,10 auf den Messias weiter zu verdeutlichen, weist Paulus darauf hin, dass dieses Wort aus diesem Psalm natürlich nicht auf David selbst bezogen werden kann. In seiner Generation hat David den Willen Gottes erfüllt; dann ist er gestorben und wurde begraben. Danach hat er die Verwesung gesehen, was gerade mit dem Herrn Jesus nicht geschehen ist. Noch einmal beweist Paulus, dass der Herr Jesus, den Gott auferweckt hat, keine Verwesung gesehen hat.
Nachdem Paulus die gewaltigen Tatsachen festgestellt hat im Blick auf alles, was Gott mit dem Mann nach seinem Herzen getan hat, kann Paulus seinen Zuhörern die Gnaden Davids verkündigen. Der Weg ist frei, sie allen anzubieten, die glauben. Die erste Gnade ist die Vergebung der Sünden. Und nicht nur das: Es gibt mehr als Vergebung, es gibt auch Rechtfertigung. Das ist die Frage, die zweimal im Buch Hiob vorkommt: „Wie könnte ein Mensch gerecht sein vor Gott?“ (Hiob 9,2; 25,4). Diese Frage wird hier beantwortet.
Das Gesetz lässt den Menschen mit sich selbst beschäftigt sein, die Rechtfertigung lässt ihn sehen, was Gott in Christus getan hat. Es ist nicht möglich, auf der Grundlage des Gesetzes gerechtfertigt zu werden. Jede Übertretung des Gesetzes Moses vergrößert das gerechte Gericht, das mit der Übertretung des Gesetzes zusammenhängt. Trotzdem ist Rechtfertigung nicht unmöglich. Sie ist möglich, jedoch nur durch den Glauben an das vollbrachte Werk Christi.