Behandelter Abschnitt Apg 5,40-42
Nun zurück zum Bibeltext:
Und als sie die Apostel herbeigerufen hatten, schlugen sie sie und geboten ihnen, nicht in dem Namen Jesu zu reden, und ließen sie frei. Sie nun gingen vom Synedrium weg, voll Freude, dass sie gewürdigt worden waren, für den Namen Schmach zu leiden; und jeden Tag, im Tempel und in den Häusern, hörten sie nicht auf, zu lehren und Jesus als den Christus zu verkündigen (5,40–42).
So erlitten die Apostel, obwohl sie dem Tod entrissen wurden, die Demütigung von Schlägen durch die Hände von Juden, wie es Paulus später mindestens fünfmal erleben musste. Der ungerechte Mensch kennt keine Schande. Wenn der römische Richter den Herrn der Herrlichkeit geißelte, so standen die Jünger nicht über ihrem Meister und mussten es ertragen, von Juden oder Heiden wie Bösewichte behandelt zu werden, die es wert waren, geschlagen zu werden (5Mo 25,2). Zweifellos war es wegen ihres angeblichen Ungehorsams; und sie werden mit einem neuen Gebot entlassen, nicht im Namen Jesu zu reden. Wie sinnlos ist der Wille des Unglaubens! Unmöglich für jemanden, der seine Herrlichkeit und seine Gnade kannte, zu schweigen! Um ein solches Zeugnis geht es Gott in höchstem Maß, und nicht dem Menschen allein oder hauptsächlich, weil er sonst für immer verloren ist.
Und was gebührt Ihm, der sich so erniedrigt hat und für unsere Sünden gelitten hat und Gott verherrlicht hat, wie niemand anderes es konnte? „Sie nun gingen vom Synedrium weg, voll Freude, dass sie gewürdigt worden waren, für den Namen Schmach zu leiden“ (V. 41). Wer kann die tiefe und von Gott bewirkte Freude der Herzen bezweifeln, die in ihrem geringen Maß dem gehorchten, dessen Wonne vor allem in seinem Sohn liegt? Welch ein Anstoß, nicht Entmutigung, zu ihrem Zeugnis „im Tempel“ vor allen Kommenden (denn natürlich wären dort keine ordentlichen Versammlungen erlaubt gewesen), „und zu Hause“, wo die Gläubigen das Brot brachen, beteten, sich gegenseitig erbauten und dergleichen! Aber überall und jeden Tag gab es nur ein Thema: Ob sie lehren oder evangelisierten, es war Jesus als der Christus.
Wenn das auserwählte Volk blind für den Messias war, wenn sie den Herrn, den Retter, verachteten, wie es hier war, und Ihn nach den Propheten und seinem eigenen Wort kreuzigten, so oblag es umso mehr denen, die dem Bericht der göttlichen Gnade Glauben schenkten, beharrlich Zeugnis zu geben, in Liebe zu ihren ungläubigen Verfolgern und in Sorge um die verlorenen Schafe des Hauses Israels, die jetzt durch den Glauben gerettet waren. Und das taten die Apostel mit einem Eifer, der weder durch Gefängnis noch durch Geißelung noch durch den Tod zu bremsen war, wie wir zu gegebener Zeit sehen werden. Und Gott wollte zu Ehren seines Sohnes andere erwecken, sie nachzuahmen, wie sie Christus nachgeahmt haben.