Die Verfolgung des Christen um Christi willen ist eine Ehre, die Gott schenkt (Phil 1,29), da die Gnade sie zu einem Segen für die Versammlung und zu einem Zeugnis für die Welt macht. Die wirkliche Gefahr kommt von innen, und das erst recht, wenn die Zuversicht der Liebe einem bösen Auge und einer unzufriedenen Zunge weitgehend nachgibt. Und so war es auch jetzt. Nachdem Gott den Betrug von Ananias und Sapphira so deutlich gerichtet hatte, brach unter den hellenistischen oder griechisch-sprechenden Juden eine fleischliche und selbstsüchtige Klage aus, die sich offenbar gegen die aus Jerusalem und Judäa richtete. Es waren nicht die Juden reiner Abstammung, die eifersüchtig auf die von anderswo waren, die von der selbstaufopfernden Liebe profitierten, die Häuser und Ländereien verkaufte, damit es niemandem an etwas mangelte. Noch weniger war es der Keim jener judaisierenden Spaltungen, die eine Quelle nicht nur tiefer, weitgehender und langanhaltender Unruhe sein sollten, sondern auch der größten Gefahr, die Gnade zu verleugnen und die Wahrheit zu verderben, die die Versammlung und die Christen verantwortlich bewahren sollen.
In diesen Tagen aber, als die Jünger sich mehrten, entstand ein Murren der Hellenisten gegen die Hebräer, weil ihre Witwen bei der täglichen Bedienung übersehen wurden (6,1).
Das Murren kam von jenen, die mehr oder weniger ausländisch geprägt hatten; wohingegen die Missgunst gewöhnlich und natürlich jene kennzeichnete, die sich rühmten, gänzlich israelitisch zu sein. Es waren die griechisch-sprechenden Juden, die gegen die Hebräer murrten. Dass der Fehler und in der Tat das Unrecht bei den Beschwerdeführern lag, scheint klar zu sein, wenn auch aus nichts anderem, aus der Gnade, die von all denen gezeigt wurde, die die Ursache ihres Murrens waren, wie die Folge zeigt. Gewöhnlich ist es der Übeltäter, der Menschen anprangert, die besser sind als er selbst. „Ihre Witwen“, so behaupteten sie, würden bei der täglichen Versorgung der Bedürfnisse übersehen. Es wird uns nicht gesagt, dass es wirklich so war, aber sie beklagten sich so. Die armen „Witwen“ werden von Gott immer bedacht. Das Maul der Murrenden hätte gestopft werden sollen, wenn die Behauptung falsch war.