Wir beginnen nun einen neuen Abschnitt unseres Evangeliums: die letzten Mitteilungen des Herrn an seine Jünger, die damit schließen, dass Er sein Herz dem Vater über sie öffnet. Es ist seine Absicht, die Seinen in allen Punkten und auf allen Wegen zu einem wahren geistlichen Verständnis ihrer neuen Stellung vor Gott, dem Vater, zu führen, im konsequenten Gegensatz zu der Stellung Israels in der Welt. Es ist nicht wie die Versammlung, sondern ganz und gar und unverkennbar die christliche Stellung in der Kraft Christi. Er setzt Israel in jeder Hinsicht beiseite. Er ging zu seinem Vater in der Höhe und offenbart hier, was Er in jener Herrlichkeit für sie tun würde, während Er hier auf der Erde ist. Seine Liebe muss eine neue Form annehmen; aber sie ist treu, unveränderlich und vollkommen.
Vor dem Fest des Passah aber, als Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt zu dem Vater hingehen sollte – da er die Seinen, die in der Welt waren, geliebt hatte, liebte er sie bis ans Ende (13,1),
Was jetzt geschieht, war vor dem Passahfest. Er war der einzige Mensch, den nichts überraschte. Alles wurde in der Gegenwart Gottes, seines Vaters, gelesen und gewusst und empfunden. Er war sich nicht nur während der ganzen Zeit bewusst, dass Er sterben würde, und über die Form, Er wursste auch um den Charakter und den Zweck dieses Todes in Gottes Absicht, wie auch um die Bosheit des Menschen und Satans. Wir sehen hier, dass seine unmittelbare Nähe mit ihren unermesslichen Folgen vor seinem geistigen Auge stand. Doch bei Johannes ist es nicht der Mensch oder Gott, der Ihn in dieser bitteren Krise verlässt; vielmehr kam die Stunde für seinen Weggang aus dieser Welt zu seinem Vater; Er blieb nicht hier, wie es die Juden nach dem Alten Testament für ihren Messias erwarteten. Wie die anderen Evangelien die Beweise seiner Verwerfung seitens des Volkes hervorheben, so beschreibt unser Evangelist Ihn von Anfang an als verworfen. Er bereitet hier am Ende die Jünger auf den bevorstehenden, für sie unvorhergesehenen Wechsel vor, wenn Christus im Himmel sein und der Heilige Geist herabgesandt werden würde, um in und bei den Seinen auf der Erde zu sein, wobei sie auch eine Beziehung zum Vater als Gott haben würden, nicht nur zu Ihm, sondern zu gegebener Zeit und Weise auch untereinander.
Außerdem würde Er seine Liebe in einer neuen und passenden Form zeigen: „Da er die Seinen, die in der Welt waren, geliebt hatte“, liebte Er nicht nur bis zum Ende, als eine Frage der Zeit, wie wahr das auch sein mag, sondern nahm jede Not und alle Mühen für sie auf sich, wie groß auch sie auch sein mochten, und das unablässig und ohne jede Veränderung. So ist die Liebe Jesu zu den Seinen in der Welt, die sie ständig brauchen werden. Wir wissen, welche Liebe Er ihnen bei jenem letzten Passahfest erwiesen hat (Lk 22,15), und wie unendlich sie sich in seinem Blut und seinem Tod für sie erwiesen hat als ein Lamm ohne Fehl und ohne Flecken, vorherbestimmt vor Grundlegung der Welt, aber offenbart am Ende der Zeiten um deretwillen, die glauben. Nun aber würde Er ihnen Tag für Tag eine Liebe zeigen, wenn Er zu seinem Vater gehen würde, doch ebenso für sie tätig wäre, wie Er das Passah erfüllen würde, indem Er für sie stirbt.