Behandelter Abschnitt Joh 3,27-28
Johannes antwortete und sprach: Ein Mensch kann gar nichts empfangen, wenn es ihm nicht aus dem Himmel gegeben ist. Ihr selbst gebt mir Zeugnis, dass ich sagte: Ich bin nicht der Christus, sondern dass ich vor ihm hergesandt bin (3,27.28).
Das war bescheiden und zugleich weise. Das stellte, wie es die Wahrheit immer tut, sowohl Gott als auch uns selbst an die richtige Stelle und sicherte so die gleiche Anerkennung seiner souveränen Verfügungsgewalt über alles und die Zufriedenheit jedes Einzelnen mit seinem eigenen Los, und, wie man hinzufügen kann, eine ruhige Festigkeit in der Erfüllung der Pflicht, die sich daraus ergibt. Denn es gibt keinen größeren Irrtum als den Gedanken, dass der eigene Wille wirklich stark ist. Sei er auch noch so stark, der Gehorsam ist noch stärker: „Wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit“ (1Joh 2,17). Aus diesem Geist der Abhängigkeit und der glücklichen Unterordnung unter Gott heraus antwortete Johannes seinen Jüngern. Wenn er wie der Morgenstern von der Morgendämmerung des Tages in den Schatten gestellt wurde, so geschah dies, um seine Mission zu erfüllen, nicht um sie zu vernachlässigen. Er, der Diener und Vorläufer, hatte sich nie aufgemacht, der Meister zu sein, wie sie alle bezeugen konnten, wenn sie wollten.