Behandelter Abschnitt Joh 3,29-30
Dann wendet Johannes auf sich selbst ein Bild an, das dem Umstand eines Brautmahls entnommen ist, um seine Beziehung zum Herrn zu veranschaulichen, in schöner Übereinstimmung mit dem Gebrauch, den der Herr selbst an anderer Stelle davon macht. Hier steht natürlich alles mit Israel in Verbindung, aber als die Versammlung den Platz dieser Nation einnahm, wendet der Heilige Geist es frei auf die neue Beziehung an, die uns in den Briefen und der Offenbarung ständig vor Augen steht.
Der die Braut hat, ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dasteht und ihn hört, ist hocherfreut über die Stimme des Bräutigams; diese meine Freude nun ist erfüllt. Er muss wachsen, ich aber abnehmen (3,29.30).
Johannes war in der Tat der bevorzugte Diener – ja, „der Freund“ des Bräutigams. Es war daher seine Freude, dass die Braut Christi gehören sollte, nicht ihm, dessen höchste Auszeichnung es war, sein unmittelbarer Herold zu sein, der jene Tage sah, die Könige und Propheten so sehnlichst herbeigewünscht hatten, nämlich den zu sehen, der jenen Tagen ihren Glanz gab. Es war seine größte Freude, seine Stimme der Liebe und Zufriedenheit in denen zu hören, die Er als seine Braut zu lieben sich herabließ. Seine eigene Mission war abgeschlossen. Wenn Simeon in Frieden entlassen werden konnte, konnte Johannes sagen, dass seine Freude erfüllt war. Es war richtig, es war notwendig, dass Er zunahm und Johannes abnahm, obwohl kein Größerer von einer Frau geboren wurde. Anstatt einen Schmerz zu empfinden, beugte sich sein Herz und freute sich darüber. Nach und nach, wenn Christus in Macht und Herrlichkeit kommt und auf dem Thron Davids sowie der noch größeren Herrschaft des Sohnes des Menschen sitzt, „wird die Zunahme seiner Regierung kein Ende nehmen“, wie der Prophet erklärt (Jes 9,7). Aber Johannes konnte es jetzt in den Tagen seiner Erniedrigung sagen, als seine Seele auf der Herrlichkeit seiner Person ruhte und der Geist ihn im Sinne dessen weiterführte, was ihm zustand.