Behandelter Abschnitt 4Mo 10,1-10
Es gibt noch ein weiteres Thema, auf das wir uns beziehen können, bevor wir in diesem Buch der Reisen einen Schlussstrich ziehen. Wenn wir der Führung der Wolke folgen, finden wir den vorgeschriebenen Gebrauch der Trompeten (4Mo 10,1-10). Dabei handelt es sich eindeutig um einen Zeugnischarakter mit etwas ausgeprägteren Zügen, der hörbarer auf das Volk einwirkt als der einfache Hinweis auf die Wolke oder die Feuersäule. Es gibt verschiedene Arten, in denen der Herr seinen Willen andeutete, vielleicht nicht immer mit dem gleichen Nachdruck, wie es bei den Trompeten der Fall ist. Es gab zwei Trompeten aus Silber, und sie sollten von den Priestern geblasen werden, wie uns hier gesagt wird. Die Söhne Aarons hatten dies als ihre Aufgabe nach bestimmten eindeutigen Prinzipien zu erfüllen, die uns erklärt werden.
Im ersten Fall der Führung schaute das Volk auf das offensichtliche Zeichen der Gegenwart Gottes; im zweiten Fall, wie gerade gesehen, wurde das Signal von denen gegeben, die eine enge Gemeinschaft mit Gott hatten, denn das ist eindeutig das, was von den Priestern dargestellt wurde. Nun führt der Herr auf verschiedene Weise. Es mag Zeiten geben, und es gibt Dinge, bei denen wir keine Mittel haben, die eine solche Vertrautheit voraussetzen, wie sie durch die priesterlichen Trompeten aus Silber dargestellt werden könnte. Aber der Herr ist immer in der Lage, sein Volk zu leiten, ganz gleich, wie die Mittel oder die Umstände sind. Selbst wenn man allein wäre, steht der Herr über allen Schwierigkeiten. Andererseits ist es sicher weise und gut, sich der geistlichen Hilfe zu bedienen, die wir in Anspruch nehmen können, des Zeugnisses, auf das wir, wo es möglich ist, zurückgreifen können, und vor allem auf das Wort Gottes, so dass uns und unseren Schwierigkeiten geholfen werden kann.
Dementsprechend finden wir hier, dass die Trompeten zu verschiedenen Anlässen geblasen werden mussten. In erster Linie wurden sie gebraucht, Israel zu versammeln. Aber das Blasen der Trompeten hatte nicht so sehr mit der Reise zu tun; diese hatte besonders mit der Wolke zu tun. Doch das Blasen der silbernen Trompeten sollte das Volk an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft versammeln. Sie wurden so aufgerufen, in die Gegenwart Gottes zu kommen. Wiederum, in der Annahme, dass der Feind in der Nähe ist, wurde ein Alarm geblasen. „Und blast ihr Lärm, so sollen die Lager aufbrechen, die nach Osten lagern; und blast ihr zum zweiten Mal Lärm, so sollen die Lager aufbrechen, die nach Süden lagern“ (V. 5.6), dann sollten die anderen ziehen. Alles ist sorgfältig von Gott angeordnet. „Aber um die Versammlung zu versammeln, sollt ihr blasen und nicht Lärm blasen“ (V. 7). Man sieht also, dass es vor allem diese beiden Fälle gab. Die Trompeten wurden geblasen, wenn die Versammlung sich zur Freude der Gemeinschaft versammelte. Es gab auch das Lärmblasen der Trompeten, wenn Gott Zeugnis von der Anwesenheit des Feindes gab. Die Wirkung sollte wie folgt sein: Das Volk sollte mit dem Gedanken getröstet werden, dass, wenn die silbernen Trompeten Alarm bliesen, Gott im Lager wohnte. Die Führer hörten den Ton. Sie wurden nicht nur daran erinnert, dass Gott da war, sondern dass Er für sie und durch sie gegen alle Widersacher handeln würde. Die Trompeten des Heiligtums, die die Priester bliesen, riefen sie zum Kampf gegen den Feind auf. Konnten sie dann nicht kühn sagen: „Der Herr ist mein Helfer, und ich will mich nicht fürchten; was wird mir ein Mensch tun?“ (Heb 13,6; vgl. Ps 118,6).