Behandelter Abschnitt 4. Mose 10,1-7
Wie Gott sein Volk leitet
Die beiden silbernen Trompeten
Die schöne Verordnung über die silbernen Trompeten (V. 1–10) wird auf bemerkenswerte Weise mit der ganzen vergangenen und zukünftigen Geschichte Israels verbunden. Der Ton der Trompete war jedem Israeliten bekannt. Er war sozusagen die Mitteilung der Gedanken Gottes in einer so deutlichen und einfachen Form, dass er von jedem Glied der Gemeinde verstanden werden konnte, wie weit es auch von dem Ort entfernt sein mochte, von dem das Zeugnis ausging. Gott sorgte dafür, dass jeder Einzelne in dieser großen Versammlung die Töne der silbernen Trompete des Zeugnisses hören konnte.
Jede Trompete musste aus einem Stück gemacht werden, und sie diente einem zweifachen Zweck. Mit anderen Worten, es gab nur eine Quelle des Zeugnisses, obwohl der Zweck und das praktische Ergebnis verschiedenartig sein mochten. Jede Bewegung im Lager sollte allein durch den Ton der Trompete ausgelöst werden. Mochte die Gemeinde zu festlicher Freude und zur Anbetung zusammengerufen, mochten die Stämme in Schlachtreihen aufgestellt werden, immer geschah es durch den Ton der Trompete. Die feierliche Versammlung und das zum Krieg ausziehende Heer, der Gebrauch der Musikinstrumente und der Griff zu den Waffen – alles wurde durch die silberne Trompete geregelt.
Jede Handlung, ob festlich, religiös oder kriegerisch, die nicht durch den bekannten Ton hervorgerufen wurde, konnte deshalb nur die Frucht eines unruhigen und nicht unterworfenen Willens sein, die der Herr in keiner Weise anerkennen konnte. Das Volk Israel in der Wüste war von dem Ton der Trompete ebenso abhängig wie von der Wolke. Der Wille Gottes, der in dieser besonderen Weise mitgeteilt wurde, hatte jede Bewegung der Tausende Israels zu leiten und zu beherrschen.