Behandelter Abschnitt 4Mo 9
In diesem Kapitel folgt eine besondere Vorsorge für den Fall, dass beim Durchzug durch die Wüste eine Unreinheit auftritt, die verhindern könnte, dass das Passah zur rechten Zeit gefeiert wird. Sie ist das Mittel der Gnade und wird nur hier gefunden. Sie konnte in Anspruch genommen werden, wie es auch später der Fall war. Den entsprechenden Grundsatz sieht man in den geschichtlichen Büchern, denn es war ein Bereich, der sich aus der Bedingung nebenbei ergab. Wir sehen, dass der Herr sein Ziel und seine Wege nicht aufgeben wollte. Auf der einen Seite muss das Passah gefeiert werden: Das Andenken an den Tod Christi ist überall notwendig. Es gibt keinen Weg aus der Welt ohne den Tod Christi, der in Ägypten gefeiert wurde. Auch hätten sie Ägypten nicht ohne das Passah verlassen können. Sie hätten nicht durch das Rote Meer befreit werden können, ohne dass vorher das Blut des Lammes geflossen wäre. Der Tod Christi ist die notwendige und einzig mögliche Grundlage für jede Segnung Gottes. Doch zugleich ist das Andenken an den Tod Christi auch in der Wüste genauso notwendig. Wo ist das denn nicht notwendig? Wenn wir Kanaan betreten, wird sogleich das Passah erwähnt (Jos 5). Überall ist der Tod Christi notwendig – wie zur Ehre Gottes, so zum Segen des Menschen. Andererseits, wenn die Israeliten durch eine Verunreinigung nicht in einem tauglichen Zustand waren, trifft der Herr hier eine besondere Vorkehrung dafür. Er würde das Passahfest nicht herabsetzen, indem er auf seine absolute Verpflichtung verzichtete; aber gleichzeitig würde er die Umstände des Weges, die seine Durchführung verhindern könnten, gebührend berücksichtigen.
Das Ende des Kapitels stellt uns eine weitere Anordnung der Güte vor Augen – die Aufforderung des Volkes zur unbegrenzten Abhängigkeit von der Führung des Herrn. Dies wurde vor allem durch die Wolke dargestellt, ihre Führung bei Tag, wie die Feuersäule bei Nacht. Und beachte: Keine Umstände, keine Zeiten, keine Schwierigkeiten mindern die Notwendigkeit der Führung des Herrn. Angenommen, die Nacht kommt mit ihrer Dunkelheit: Was hat dann zu geschehen? Die Führung Gottes ist dann nur umso auffälliger. Können wir daran zweifeln, dass das Licht bei Nacht heller war als am Tag? Ich spreche nicht von der Sache an sich, sondern was sie in den Augen des Menschen ist. Was auch immer die Prüfung sein mag, der Herr wird mit uns sein, wenn wir wirklich auf Ihn schauen. Und je größer die Not, desto klarer wird seine Führung sein. Alles, was wir wollen, ist, dass das Herz wirklich einfach in Abhängigkeit von Ihm ist. Auf seinen Befehl hin ruhen sie also; auf seinen Befehl hin ziehen sie weiter. Wenn Er nur für eine kleine Weile anhielt, so taten sie es auch; wenn Er länger verweilte, so ruhten sie ebenfalls; aber sie sollten alles immer auf den Befehl des Herrn hin tun. Sie hatten das Vorrecht, ständig auf seine Anordnung zu warten. Gesegnete Abhängigkeit! Möge wir sie kennen und beachten!